Herzlich Willkommen zum Mitglieder-Wiki von   Wikimedia Österreich.
Für ein Benutzerkonto schreibe bitte an   verein [at] wikimedia.at

Benutzer:Plani/AdminCon 2017 in Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mitglieder
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(→‎Bericht von der AdminCon 2017 in Salzburg: Zusammenfassung des Nachmittags über die Konfliktfelder)
Zeile 9: Zeile 9:
''Plani, 20. Februar 2017''
''Plani, 20. Februar 2017''


Ein wesentlicher Schwerpunkt der AdminCon 2017 lag im Bereich der Konfliktfelder und Konfliktfehler: ''"Wie können wir bessere Konflikte haben?"'' fragte Asaf Bartov von der Wikimedia Foundation bei seinen Workshops im vergangene Jahr in verschiedenen Ländern und Erdteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dafür gibt es je nach Konfliktebene und Konflikteskalation verschiedene Lösungsansätze. "Komponenten des Konflikts" war daher auch der Titel meines Beitrags zur AdminCon. Der Ansatz, nicht nur Administratoren für die Lösung von Konflikten verantwortlich zu machen, fand Anklang in den Diskussionen. Methoden der "außeradministrativen" Konfliktbewältigung innerhalb der Wikipedia wurden erörtert. Dazu zählen die ''[[:w:Wikipedia:Dritte Meinung|Dritte Meinung]]'' und der ''[[:w:Wikipedia:Vermittlungsausschuss|Vermittlungsausschuss]]''. Die Workshops zur ''[[:w:Wikipedia:Nichtadministrative Konfliktbewältigung/Guide-Camp|Nichtadministrativen Konfliktbewältigung]]'' ("Guide Camps") haben die Idee des Einsatzes von "Moderatoren" innerhalb der Wikipedia hervorgebracht. Diese Idee wurde bei der AdminCon 2017 wiederbelebt.  
Ein wesentlicher Schwerpunkt der AdminCon 2017 lag im Bereich der Konfliktfelder und Konfliktfehler: ''"Wie können wir bessere Konflikte haben?"'' fragte Asaf Bartov von der Wikimedia Foundation bei seinen Workshops im vergangene Jahr in verschiedenen Ländern und Erdteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dafür gibt es je nach Konfliktebene und Konflikteskalation verschiedene Lösungsansätze. "Komponenten des Konflikts" war daher am Samstag Nachmittag auch der Titel meines Beitrags zur AdminCon. Der Ansatz, nicht nur Administratoren für die Lösung von Konflikten verantwortlich zu machen, fand Anklang in den Diskussionen. Methoden der "außeradministrativen" Konfliktbewältigung innerhalb der Wikipedia wurden erörtert. Dazu zählen die ''[[:w:Wikipedia:Dritte Meinung|Dritte Meinung]]'' und der ''[[:w:Wikipedia:Vermittlungsausschuss|Vermittlungsausschuss]]''. Die Workshops zur ''[[:w:Wikipedia:Nichtadministrative Konfliktbewältigung/Guide-Camp|Nichtadministrativen Konfliktbewältigung]]'' ("Guide Camps") haben die Idee des Einsatzes von "Moderatoren" innerhalb der Wikipedia hervorgebracht. Diese Idee wurde bei der AdminCon 2017 wiederbelebt.
 
Obwohl die Zeit zur Diskussion nach jedem Vortrag wie immer (zu) kurz war, zog sich das Thema Konflikte wie ein roter Faden auch durch die folgenden Vorträge und konnte von verschiedenen Seiten her beleuchtet werden. Der Vortrag von [[:w:Benutzer:Neozoon|Neozoon]] zum Thema "Vandalismusmeldung" beleuchtete eine der in letzter Zeit am häufigsten genutzten Wikipedia-Seiten. Aber nicht nur Schülervandalismen landen hier, sondern auch sogenannte "Edit-Wars" zwischen langjährigen Benutzern, unpassender Umgangston und persönliche Angriffe bis Beleidigungen und Verstöße gegen die Anonymität der Benutzer. Die Seite sollte meiner Meinung nach schon längst "Konfliktmeldung" heißen. Flexible und angepasste Reaktionen der Admins könnten eher zur Konfliktlösung führen, als eine generelle Sperrung bestimmter Mitarbeiter.
 
Genauso umstritten ist das Thema Löschdiskussionen und Artikellöschungen, dem sich [[:w:Benutzer:Kritzolina|Kritzolina]] widmete. Die Anzahl der mit Löschantrag versehenen Artikel ist zwar in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, die Löschquote, also die Anzahl der gelöschten Artikel im Verhältnis zu den behaltenen, dürfte aber gleich geblieben sein. Viele Artikel schmoren lange in der "Löschhölle", bevor über sie entschieden wird. Vermeiden die Administratoren diese "Minenfelder"? Sind die Entscheidungen schwieriger und die Diskussionen unübersichtlicher geworden oder gibt es bloß zu wenige Admins? Ausführliche und sachliche Löschbegründungen vermindern die Frustration der Beteiligten und erleichtern die Diskussion in der "Löschprüfung", wo einzelne Fälle in Revision gehen können.
 
Eine kleine "Trollologie" bot [[:w:Benutzer:Alnilam|Alnilam]] in ihrem Vortrag über Benutzersperren. Anders als in der nordischen Sage treten aber die Trolle in der Wikipedia nicht nur kurz auf und verschwinden wieder, sie regenerieren sich und kommen immer wieder. Sie wechseln ihre Benutzernamen, können aber durch ihr auffälliges Verhalten meist schnell identifiziert werden. Sie bekommen von den Admins "Arbeitstitel" wie z. B. der "Klotroll", der in seinen Benutzernamen immer wieder das Wort "Klo" einzubauen versucht. Auseinandersetzungen mit Trollen reichen manchmal bis weit außerhalb der Wikipedia, wo die Administratoren manchmal bis ins Real Life nachverfolgt werden. Aber das ist schon das nächste Thema. Der Nachmittag über das Thema Konflikte war mit zwei Vorträgen von Adminas und zweien von Admins sehr ausgewogen strukturiert und ergab einen guten Überblick. Die Diskussionsbeiträge ergaben nicht nur ein Stimmungsbild zur Situation der Administratorinnen und Administratoren in der Wikipedia, sondern enthielten viele Lösungsmodelle und Verbesserungsvorschläge.


''Beppo, 20. Februar 2017''
''Beppo, 20. Februar 2017''

Version vom 22. Februar 2017, 18:08 Uhr

Bericht von der AdminCon 2017 in Salzburg

Erstmals gastierte die sogenannte AdminCon 2017, ein Treffen der deutschsprachigen Wikipedia-Community, das sich primär an Administratoren und solche, die es werden wollen, richtet, am vergangenen Wochenende in Österreich. Und dabei nicht irgendwo in Österreich – auf besonderes Betreiben von Man77, der sich dabei im Orga-Team engagierte und dem an dieser Stelle mein besonderer Dank gilt, fand das Treffen in der wunderschönen Stadt Salzburg statt. Dass diese Stadt nicht nur verkehrstechnisch ideal gelegen ist, sondern gleichzeitig auch perfekt als Kulturbotschafterin für Österreich glänzt, bewiesen die begeisterten Kommentare der deutschen Kolleginnen und Kollegen. Das großartige Orga-Team ließ dann auch nichts unversucht, diese Kulturbotschaft weiter in die Veranstaltung hineinzutragen, etwa indem bereits am ersten Abend der Wochenendveranstaltung mit dem Auftritt eines bezaubernden Streicher-Trios bestehend aus drei jungen Studentinnen des Mozarteums, die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts in die Konferenzräume getragen wurde.

Natürlich wurde auch intensiv gearbeitet und nachgedacht, was ja der primäre Sinn einer solchen Veranstaltung ist, wobei aber stets der harmonische Ton des Willkommensabends über der AdminCon 2017 schwebte. So arbeiteten sich die gut 50:50 verteilten Admins und Nicht-Admins an typischen und atypischen Admin-Fragestellungen, wie etwa Löschdiskussionen und Sperrprüfungen, aber auch etwa Verstößen gegen das Prinzip der Anonymität, ab. Besonders gelungen fand ich insbesondere den Programmpunkt zur letztgenannten Thematik, der durch eine besonders interaktive, kleingruppengeleitete Konzeption aus dem Programm hervorstach und erstaunliche und teilweise auch befremdliche Ergebnisse zutage brachte. Die bunte Mischung der Themen, verbunden mit einem gut durchdachten Zeitplan und daraus resultierenden Gelegenheiten zum persönlichen Besprechen mit anderen Wikipedianerinnen und Wikipedianern machten die AdminCon 2017 in meinen Augen zum absoluten Erfolg und Maßstab für zukünftige AdminConventions. Auch wenn nicht jede AdminConvention in Österreich stattfinden kann und soll.

Eine ausführliche Dokumentation der inhaltlichen Schwerpunkte der AdminCon sowie das Protokoll der einzelnen Einheiten finden sich hier.

Plani, 20. Februar 2017

Ein wesentlicher Schwerpunkt der AdminCon 2017 lag im Bereich der Konfliktfelder und Konfliktfehler: "Wie können wir bessere Konflikte haben?" fragte Asaf Bartov von der Wikimedia Foundation bei seinen Workshops im vergangene Jahr in verschiedenen Ländern und Erdteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dafür gibt es je nach Konfliktebene und Konflikteskalation verschiedene Lösungsansätze. "Komponenten des Konflikts" war daher am Samstag Nachmittag auch der Titel meines Beitrags zur AdminCon. Der Ansatz, nicht nur Administratoren für die Lösung von Konflikten verantwortlich zu machen, fand Anklang in den Diskussionen. Methoden der "außeradministrativen" Konfliktbewältigung innerhalb der Wikipedia wurden erörtert. Dazu zählen die Dritte Meinung und der Vermittlungsausschuss. Die Workshops zur Nichtadministrativen Konfliktbewältigung ("Guide Camps") haben die Idee des Einsatzes von "Moderatoren" innerhalb der Wikipedia hervorgebracht. Diese Idee wurde bei der AdminCon 2017 wiederbelebt.

Obwohl die Zeit zur Diskussion nach jedem Vortrag wie immer (zu) kurz war, zog sich das Thema Konflikte wie ein roter Faden auch durch die folgenden Vorträge und konnte von verschiedenen Seiten her beleuchtet werden. Der Vortrag von Neozoon zum Thema "Vandalismusmeldung" beleuchtete eine der in letzter Zeit am häufigsten genutzten Wikipedia-Seiten. Aber nicht nur Schülervandalismen landen hier, sondern auch sogenannte "Edit-Wars" zwischen langjährigen Benutzern, unpassender Umgangston und persönliche Angriffe bis Beleidigungen und Verstöße gegen die Anonymität der Benutzer. Die Seite sollte meiner Meinung nach schon längst "Konfliktmeldung" heißen. Flexible und angepasste Reaktionen der Admins könnten eher zur Konfliktlösung führen, als eine generelle Sperrung bestimmter Mitarbeiter.

Genauso umstritten ist das Thema Löschdiskussionen und Artikellöschungen, dem sich Kritzolina widmete. Die Anzahl der mit Löschantrag versehenen Artikel ist zwar in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, die Löschquote, also die Anzahl der gelöschten Artikel im Verhältnis zu den behaltenen, dürfte aber gleich geblieben sein. Viele Artikel schmoren lange in der "Löschhölle", bevor über sie entschieden wird. Vermeiden die Administratoren diese "Minenfelder"? Sind die Entscheidungen schwieriger und die Diskussionen unübersichtlicher geworden oder gibt es bloß zu wenige Admins? Ausführliche und sachliche Löschbegründungen vermindern die Frustration der Beteiligten und erleichtern die Diskussion in der "Löschprüfung", wo einzelne Fälle in Revision gehen können.

Eine kleine "Trollologie" bot Alnilam in ihrem Vortrag über Benutzersperren. Anders als in der nordischen Sage treten aber die Trolle in der Wikipedia nicht nur kurz auf und verschwinden wieder, sie regenerieren sich und kommen immer wieder. Sie wechseln ihre Benutzernamen, können aber durch ihr auffälliges Verhalten meist schnell identifiziert werden. Sie bekommen von den Admins "Arbeitstitel" wie z. B. der "Klotroll", der in seinen Benutzernamen immer wieder das Wort "Klo" einzubauen versucht. Auseinandersetzungen mit Trollen reichen manchmal bis weit außerhalb der Wikipedia, wo die Administratoren manchmal bis ins Real Life nachverfolgt werden. Aber das ist schon das nächste Thema. Der Nachmittag über das Thema Konflikte war mit zwei Vorträgen von Adminas und zweien von Admins sehr ausgewogen strukturiert und ergab einen guten Überblick. Die Diskussionsbeiträge ergaben nicht nur ein Stimmungsbild zur Situation der Administratorinnen und Administratoren in der Wikipedia, sondern enthielten viele Lösungsmodelle und Verbesserungsvorschläge.

Beppo, 20. Februar 2017