So werden IP ernst genommen

Editathon an der Pädagogischen Hochschule in Eisenstadt

Nachdem die angehenden Geschichtslehrer bereits im letzten Semester regional interessante Artikel in Wikiversity, vollkommen auf sich allen gestellt und ohne Vorkenntnisse geschrieben haben, (siehe Kurs:Propädeutikum (WS 2016/17)) wollte der Projektleiter Dr. Brettl einen Editathon durchführen und ersuchte um Unterstützung. Das Problem war wie es immer in Schulen ist, der mögliche Zeitrahmen, denn im Gegensatz zu Hochschulen ist es an der Pädagogischen Hochschule und auch in Fachhochschulen nur in den vorgegebenen Stundenrahmen möglich Veranstaltungen durchzuführen. So waren insgesamt nur etwa eineinhalb Stunden zur Verfügung. Über das Thema und die Quellen kümmerte er sich, was ihm als Historiker nicht schwer viel. Er wählte einen sowohl regional als auch generell interessanten Artikel über das letzte Opfer am Eisernen Vorhang, nämlich w:Kurt-Werner Schulz, der nur mit einem kurzen Artikel in Wikipedia vertreten war.

Im Vorfeld organisierte er Quellen, eine der Studentinnen lud auch schon Themen entsprechend Fotos hoch, also alles gut vorbereitet. Es ergaben sich vier Gruppen zu je vier Studierende, die ich bisher auch nur von Wikiversity kannte und ihnen das erste Mal persönlich gegenüber stand. Die Zeit wurde gut genutzt und es entstand ein informativer Artikel in dieser Zeit.

Wie bei allen Veranstaltungen dieser Art speicherten wir den neu entstandenen Artikel unangemeldet unter der IP-Adresse der Hochschule. Sicherheitshalber schrieben wir noch den Kommentar: Überarbeitung durch PH Burgenland im Rahmen einer Lehrveranstaltung noch in der letzten Minute und ich versprach ihn zuhause sofort zu sichten.

Da allerdings hatte ich ein Aha-Erlebnis besonderer Art. Der Artikel wurde mit dem Argument -OR nach einer Minute zurückgesetzt - hier der Beleg [1] - So lernte ich die Erfahrung kennen, wie man bei Wikipedia mit IP-Adressen umgeht. Die Erklärung verlinke ich nur hier, selbst kann ich nur den Kopf schütteln. Ich setzte dann den Artikel neuerlich zurück und sichtete ihn. So sollte es wieder passen und es haben die Studierenden hoffentlich nicht mitbekommen :-(

K@rl (Diskussion) 18:36, 2. Mai 2017 (CEST)

Nachtrag: Auch das sind leider IP-Beiträge: Leider wurden am nächsten Tag, eine der Studierenden, die dankenswerter ein Foto bereits vorbereitet hochgeladen hat, ebenso wie ich der Geschichtsfäschung an mehreren Stellen bezichtigt, da der dargestellte Grenzstein gar nicht am Tatort stehe, sondern drei Kilometer entfernt sei. Obwohl keinerlei Zusammenhang im Artikel dazu steht - also reine Pöbelei, die man aber dank dynamischer IP nicht verhindern kann.

K@rl (Diskussion) 13:44, 3. Mai 2017 (CEST)


Eventbericht Throne of Cards IV

Throne of Cards IV
Die Hearthstone Pros Ostkaka (links) und Crane333 (rechts)

Am 8. und 9. April 2017 haben Martin Maier und Patrick Berger mit der Unterstützung von Hi-Tech, Strivewire, der Respawn E-Sport Bar in Wien, Blizzard Entertainment, Adrian und Mirjiam Koy sowie Wikipedia ein Hearthstone Event und Turnier in Wien organisiert. Die ganze Veranstaltung mit Aufbau und Abbau nahm über 3 Tage hinweg rund 30 Stunden in Anspruch.

Zu den Zielsetzungen gehörte mehr Aufmerksamkeit für den österreichischen E-Sport und der E-Sport-Sparte der deutschen Wikipedia zu erzeugen. Zu diesem Zweck wurden 8 international bekannte Spieler eingeladen, um die internationale Aufmerksamkeit zu garantieren. In Bezug auf die Herausforderer wurde ein besonderer Fokus auf Österreich gesetzt. 2 Qualifikanten kamen aus einem „Austria only“ Online Turnier mit 16 eingeladenen Teilnehmern, die zu dem Who is Who der lokalen Szene gehörten. Weitere 3 Qualifikanten kamen von einem Offline Turnier aus Wien, welches in der Respawn E-Sport Bar veranstaltet wurde. Zu diesem Turnier reisten aber auch viele Teilnehmer aus den Nachbarländern Ungarn, Tschechien und Kroatien an. Die 3 letzten Qualifikanten kamen aus einem EU weiten Online Qualifier von Strivewire.

Das Event konnte gesamt 257.940 Unique Visitors auf Twitch.tv begeistern. Die durchschnittliche Zahl der gleichzeitigen Zuschauer betrug 6.407 und die Zuschauerspitze belief sich auf 19.235 gleichzeitige Zuschauer.

Gesamt waren ständig zwischen 20 und 25 Personen aus 8 verschiedenen Ländern vor Ort. Zu den 16 Spielern hinzu kamen die Gastgeber (Adrian und Mirjiam Koy) und das Produktionsteam (Patrick Berger, Martin Maier, Bernhard Prochazka, Martin Dam). Sporadisch kamen auch noch weitere Gäste zeitweise hinzu, wie Braveheart, der auch für Wikipedia zahlreiche Fotos mit entsprechender CC Lizenz schießen konnte (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Throne_of_Cards_IV). Darunter befinden sich viele Porträts von relevanten Persönlichkeiten. Darüber hinaus geben die Bilder auch Einblick in die improvisierte Produktionsarbeit im E-Sport. Durch die Teilnahme als Kommentator bei vielen ESport Events in Österreich kann ich bestätigen, dass es sich großteils um repräsentative Einblicke handelt. Nur wenn professionelle Produktionsfirmen wie ESL dahinter stehen, wirkt die Produktion anders.

Darüber hinaus wollten wir Zuschauer auch dazu motivieren auf Wikipedia tätig zu werden. Um diese Motivation zu erreichen, haben wir ein Wiki-Projekt angelegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:E-Sport/ThroneOfCards) und Blizzard Entertainment hat Fanartikel gesendet, die wir mit Autogrammen der Profis als Dankeschön für die Mitarbeit an der deutschen Wikipedia versenden möchten. Leider war wegen dem überraschend hohen Produktionsaufwand, der sich durch viele Last-Minute Änderungen durch die Gastgeber ergab, kein ausführliches Briefing der Pros möglich, damit diese wiederholt im Stream über das Wikipedia-Projekt sprechen.

Ein Beispiel für eine dieser Änderungen wäre die Versetzung der Caster Area. Ursprünglich war geplant, wie beim letzten Mal vom Heimbüro des Hauses aus zu streamen und zu kommentieren. Wir mussten jedoch kurzfristig die ganze Produktion in die Pool Area verlegen. Dadurch hatten wir auch weniger Hardware zur Verfügung usw.

Wir haben jedoch das Wikipedia-Projekt mehrfach auf dem Twitch Kanal einblenden können. Wegen den zahlreichen englischsprachigen Zuschauern hat sich die Mitwirkung jedoch bisher als gering herausgestellt. Um nun doch noch junge E-Sport Fans zu der Mitwirkung am Projekt zu motivieren, werden wir die Kontaktdaten, die wir durch das sonstige Gewinnspiel sammeln konnten, für eine Rundmail einsetzen. Das Projekt selbst kann so lange laufen, wie der Vorrat an Fanartikeln reicht.

Weiters wurde das Projekt in der Beschreibung des Trailers zu lesen:

und es wurde versucht das Projekt über soziale Medien und reddit zu pushen.

Die Fanartikel selbst wurden sehr bereitwillig von den internationalen Pros unterschrieben und wir haben derzeit 10 attraktive Objekte in Verwahrung. In Sachen Verpflegung boten wir 2 Brunches mit Obst, Käse, Wurst, Gemüse und Brot. Zusätzlich gab es am Samstag Abend Wiener Schnitzel mit hausgemachtem Kartoffelsalat und am Sonntag gegrillte Würste und Koteletts mit Knoblauch Baguette und eine Tiroler Spezialität, nämlich Prügeltorte, als süßen Abschluss. Die Gesamtkosten für die Verpflegung beliefen sich 290 Euro (brutto) und hier danken wir für den Beitrag von 100 Euro von Wikipedia. Der Rest wurde aus dem Produktionsbudget entnommen.

In Sachen Zuschauerwirkung wurde das Event sehr positiv ausgenommen, wie auch zahlreiche Kommentare zeigen:

In Sachen Organisation war viel zu lernen, um es positiv auszudrücken. Mit dem Wikipedia-Projekt wurden bestimmt tausende Menschen erreicht. Der Erfolg war dabei leider auch überschaubar, weshalb wir nun hoffen über die direkte Ansprache per E-Mail noch mehr Feedback und Mitarbeit zu erreichen.

Es handelt sich aber bestimmt um ein wertvolles Learning, dass sich die Zielgruppen von E-Sport und Wikipedia-Autoren trotz gemeinsamer Affinität zu digitalen Medien, weniger überlappen als ursprünglich angenommen. In dieser Hinsicht wurde bestimmt ein wichtiges Pionierprojekt versucht, für das die Zeit wohl noch nicht ganz reif ist.

Patrick Berger, 19.4.2017

Notizen von der Wikimedia Conference 2017

Gruppenfoto

Die Wikimedia Conference 2017 fand von 31. März bis 2. April in Berlin statt. Die Konferenz ist das jährliche internationale Treffen der Wikimedia-Organisationen und dient dem Austausch über die Zukunft der Wikimedia-Bewegung bezüglich Kooperationen, Strukturen und Organisationsentwicklung. Aus Österreich waren für den Vorstand Philip Kopetzky und von den Mitarbeitern Claudia Garád und Raimund Liebert vertreten.

In diesem Jahr stand insbesondere die Entwicklung der Wikimedia Movement Strategy im Mittelpunkt. Rund 350 Teilnehmer - neben Vertretern der Wikimedia-Organisationen auch Themenexperten von innerhalb und außerhalb des Wikiversums - erarbeiteten in interaktiven Workshops strategische Handlungsfelder für die Wikimedia-Bewegung bis 2030.

Notizen von Philip

Allgemeine Notizen

Workshop zu den Grundlagen der Strategiearbeit in den Chaptern...
... mit Repräsentanten von Wikimedia Antarctica

Die Erweiterung der diesjährigen Wikimedia Conference um einen Diskussionsstrang zur Strategie brachte es mit sich, dass die Konferenz mit 350 Teilnehmern dann doch mehr den Charakter einer kleinen Wikimania annahm. Zwar wurde auch das bisherige Programm zu den Partnerschaften und dem Wissensaufbau beibehalten, Dreh- und Angelpunkt der ganzen Konferenz mit täglichen Anfangs- und Endveranstaltung war aber das Programm zur Strategieentwicklung. Über drei Tage wurde dabei über alle möglichen Aspekte und Themen diskutiert, die uns als Wikipedia und ihre Schwesterprojekte bis 2030 herausfordern werden, und wie wir diesen Herausforderungen begegnen können. Das Endergebnis dieser drei Tage war dann eine gewichtete Liste von 36 Erklärungen in 18 Themengebieten, die als "Teil A" (oder in schönem Neudeutsch "Track A") der Konsultierung der einzelnen Interessensgruppen in jener strategischen Ausrichtung münden wird, die auf der Wikimania in Montreal im August vorgestellt werden wird.

Diese Arbeit stellt jedoch nur ein Zwischenergebnis dar, das nun auf meta.wikimedia.org noch aufgearbeitet und präzisiert werden muss. Denn der tatsächliche Schritt dazu, die eigentlichen Themen für die Ausrichtung zu wählen, wurde auf der Konferenz nicht gesetzt, weshalb es auch in den nächsten Monaten wichtig sein wird, sich online in die Diskussionen (die hauptsächlich auf Englisch stattfinden) einzubringen.

Neben der Strategiearbeit gab es auch verschiedensten Arbeitsmeetings zu den momentanen Prozessen im Wikiversum, sei es die Zusammenarbeit der Chapter untereinander, die Zusammenarbeit mit der Wikimedia Foundation (WMF) oder die Zusammenarbeit mit externen Partnern.

Persönliche Notizen

Die Konferenz war für mich geprägt durch die vielen Kontakte zu Leuten aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt, ähnlich einer Wikimania. Im Gegensatz zur Wikimania jedoch wird aus meiner Sicht deutlich intensiver an Ideen, Prozessen an Problemen gearbeitet, die auf internationaler Ebene stattfinden. Persönlich konnte ich gemeinsam mit Mattias Blomgren mit einem Workshop zum Aufbau eines Strategieprozesses in einer Organisation zum Wissensaufbau und -transfer der Konferenz beitragen.

Ein großer Schwerpunkt für mich war der Kontakt zu Teilnehmern aus Mittel- und Osteuropa, wo der gerade laufende internationale Artikelwettbewerb CEE Spring 2017 und das im September stattfindende CEE Meeting in Warschau. Es macht immer wieder Spaß, mit dieser Gruppe an gemeinsamen Ideen zu arbeiten, weil sie sehr viel Enthusiasmus mitbringen. Die vielen weiteren Gespräche mit Mitarbeitern der WMF, Freiwilligen der WMF-Gremien, Teilnehmern aus dem DACH-Raum und vielen anderen zeigten zudem auf, dass sich auch das Klima innerhalb der internationalen Zusammenarbeit deutlich gebessert hat, selbst eine gemeinsame öffentliche Erklärung der Vorsitzenden der Vorstände der Wikimedia-Chapter zur Unterstützung des Strategieprozesses findet sich darunter.

Daneben war auch die Arbeit im Strategie-Track zwar anstrengend, aber großteils zielgerichtet. Die Tendenzen vor der Konferenz, sich in den Bereichen Bildung, Engagement in Entwicklungsländern und dem vereinfachten Zugang zu den Wikiprojekten mehr einzubringen, wurden auf der Konferenz verstärkt, was man (wahrscheinlich) auch an der Gewichtung der Erklärungen (engl. "Statements") ablesen kann.

Notizen von Claudia

Was habe ich mit nach Berlin gebracht?

Nachdem WMAT oft als positives Beispiel für gelungene Grantanträge und -berichte angeführt wird, habe ich im Rahmen der sog. Learning Days der Pre-Konferenz einen Vortrag und einen Workshop über unsere Erfahrungen der letzten Jahre in diesem Bereich gehalten. Auf der Hauptkonferenz habe ich zusammen mit meinen Kolleginnen aus Großbritannien und den Niederlanden einen Vortrag zum Thema Mitarbeitermanagement gehalten, wobei ich in meinem Teil insbesondere auf die flexiblen Modelle kleinerer Organisationen wie WMAT eingegangen bin. Neben meinen Vorträgen habe ich mich insbesondere in den Strategie-Track eingebracht, wobei mir unsere Vorbereitung gemeinsam mit Vorstand und Community im Rahmen der Ideenwerkstatt sehr geholfen hat. Für diese Vorbereitung wurden wir auch gelobt und einige andere Wikimedia Organisationen wie WMCH planen ein ähnliches Modell.

Was hat mir die Konferenz gebracht?

Wie bereits im letztjährigen Bericht erwähnt ist der größte Mehrwert einer jeden Konferenz für mich stets die Gelegenheit, neue Kollegen und Freiwillige aus anderen Ländern und Communities persönlich kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und ein gemeinsames Verständnis für Themen und Herausforderungen zu entwickeln, die wir mit anderen Menschen und Organisationen im Wikiversum teilen. In diesem Jahr konnten wir vier neue Kolleg*innen im Rahmen der Runde der Geschäftsführer*innen begrüßen. Bei einem gemeinsamen Treffen ging es u.a. um die neue Safe-Space- und Event-Ban-Richtlinien, die wir laut unseren Verträgen mit der Foundation künftig bei unseren Veranstaltungen einführen müssen. Darüber hinaus konnte ich neue spannende Kontakte rund um Wikipedia for Peace knüpfen, dem Art+Feminism Team Feedback geben und mich mit Kollegen aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) zu aktuellen Themen austauschen. Auch der Hackathon war ein allgegenwärtiges Thema und unsere Ideen (Mentor*innen-Programm für Neulinge etc.) stießen auf reges Interesse.

Notizen von Raimund

Auswahl an Mitgenommenem aus besuchten Veranstaltungen:

  • Die Event Ban policy wird für WMAT (und zumindest auch WMDE und WMUK) auf folgende Schritte reduziert:
    • Wir bekommen von der Wikimedia Foundation formlos eine Liste der von Veranstaltungen ausgeschlossenen Personen (einschließlich Realnamen und Fotos). Wenn die Liste überarbeitet wird, schickt uns die Foundation die neue Version.
    • Wenn wir irgendeine Wikimedia-Veranstaltung unterstützen, schicken wir diese Liste an den Veranstalter weiter, mit a) der Bedingung, dass es den genannten Personen, die eine Gefährdung darstellen, nicht gestattet ist an der Veranstaltung teilzunehmen, und b) der Auflage, die in der Liste angeführten persönlichen Informationen vertraulich zu behandeln.
    • Davon unabhängig sind wir weiterhin verpflichtet, eine eigene Safe Space Policy auszuarbeiten und für von uns unterstützte Wikimedia-Veranstaltungen verpflichtend zu machen. (aus Arbeitsgruppe Safe space and event ban policies)
  • Es gibt eine neue Definition von Emerging Communities, die zugleich ein Abschied der vorherigen Zuordnung auf Grundlage von Global North/Global North und ähnlicher „externer“ Definitionen ist. (aus Session Community Capacity Development: Results and Future)
  • Die Wikimedia Foundation ist dabei ein neues Wikimedia Resource Center auf Meta einzurichten, das derzeit als Beta-Version besteht. Das Ziel ist es, alle Wikimedia-„Ressourcen“ wie z. B. Learning Patterns an einem Ort zu bündeln. Interessant könnte das in erster Linie für eine Einbindung der Ressourcen des Volunteer Support Network sein, in zweiter Linie für von WMAT erstellte Ressourcen. Ich habe entsprechend angeregt, dass die Ressourcen auch nach jeweiligen Ersteller auffindbar sein sollten, wenn es sich dabei um Chapter handelt. (aus Session Give feedback on the Wikimedia Resource Center)
  • Die Wikimedia Foundation hat, in erster Linie für den eigenen Gebrauch, eine Vielzahl an neuen gebrandeten Materialien nach den neuen visuellen Richtlinien erstellt. Dazu gehören z. B. Vortragsfolien, Briefköpfe, Kuverts. Die Materialien sind für unseren Gebrauch adaptierbar. (aus Session Introduction to Wikimedia Foundation brand materials (including what we learned))
Präsentationsfolien The 99 dimensions of community events

Veranstaltungen mit mir als Host:

Sonstige Treffen (Auswahl):

  • Christof und Julia (Wikimedia Deutschland)
    • Erfahrungsaustausch über Evaluation und Reporting.
  • Gereon (Wikimedia Foundation)
    • Austausch über Strategy-2030-Prozess.
  • Jenny (Wikimedia Schweiz)
    • Austausch über Vorstandsarbeit.
    • Austausch über Strategy-2030-Prozess.
  • Julian (Wikimedia Deutschland)
    • Hat Interesse „bilaterale“ Community-Treffen von Leuten aus dem DACH-Raum mit Leuten von außerhalb des DACH-Raums zu fördern bzw. zu initiieren und möchte diesbezüglich den Dialog mit WMAT aufrechterhalten.
  • Toni (Wikimedia Mazedonien)
    • Erfahrungsaustausch bzgl. Real-Life-Treffen mit dem Wunsch, sich gemeinsam dem Problem zu stellen, dass (mazedonische) Wikimedianer kein Interesse an solchen Treffen haben bzw. trotz niederschwelligen Angeboten nicht teilnehmen.
    • Erfahrungsaustausch bezüglich neuer WikiCamps für Neulinge in Mazedonien (Besonderheiten: starker Fokus auf Foto-„WikiExpeditions“ sowie auf die drei Projekte Wikipedia, Wikidata und Wikimedia Commons) und österreichischer Wikipedia-for-Peace-Camps.
  • Vira (Wikimedia Ukraine)
    • Beratung bzgl. Akkreditierungen aus Anlass des Eurovision Song Contest in der Ukraine.
  • div. Teilnehmer des Hackathons in Wien:
    • Vermittlung von Reise- und Teilnahmeinfos.


Berichte von der AdminCon 2017 in Salzburg

Erstmals gastierte die sogenannte AdminCon 2017, ein Treffen der deutschsprachigen Wikipedia-Community, das sich primär an Administratoren und solche, die es werden wollen, richtet, am vergangenen Wochenende in Österreich. Und dabei nicht irgendwo in Österreich – auf besonderes Betreiben von Man77, der sich dabei im Orga-Team engagierte und dem an dieser Stelle mein besonderer Dank gilt, fand das Treffen in der wunderschönen Stadt Salzburg statt. Dass diese Stadt nicht nur verkehrstechnisch ideal gelegen ist, sondern gleichzeitig auch perfekt als Kulturbotschafterin für Österreich glänzt, bewiesen die begeisterten Kommentare der deutschen Kolleginnen und Kollegen. Das großartige Orga-Team ließ dann auch nichts unversucht, diese Kulturbotschaft weiter in die Veranstaltung hineinzutragen, etwa indem bereits am ersten Abend der Wochenendveranstaltung mit dem Auftritt eines bezaubernden Streicher-Trios bestehend aus drei jungen Studentinnen des Mozarteums, die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts in die Konferenzräume getragen wurde.

Natürlich wurde auch intensiv gearbeitet und nachgedacht, was ja der primäre Sinn einer solchen Veranstaltung ist, wobei aber stets der harmonische Ton des Willkommensabends über der AdminCon 2017 schwebte. So arbeiteten sich die gut 50:50 verteilten Admins und Nicht-Admins an typischen und atypischen Admin-Fragestellungen, wie etwa Löschdiskussionen und Sperrprüfungen, aber auch etwa Verstößen gegen das Prinzip der Anonymität, ab. Besonders gelungen fand ich insbesondere den Programmpunkt zur letztgenannten Thematik, der durch eine besonders interaktive, kleingruppengeleitete Konzeption aus dem Programm hervorstach und erstaunliche und teilweise auch befremdliche Ergebnisse zutage brachte. Die bunte Mischung der Themen, verbunden mit einem gut durchdachten Zeitplan und daraus resultierenden Gelegenheiten zum persönlichen Besprechen mit anderen Wikipedianerinnen und Wikipedianern machten die AdminCon 2017 in meinen Augen zum absoluten Erfolg und Maßstab für zukünftige AdminConventions. Auch wenn nicht jede AdminConvention in Österreich stattfinden kann und soll.

Eine ausführliche Dokumentation der inhaltlichen Schwerpunkte der AdminCon sowie das Protokoll der einzelnen Einheiten finden sich hier.

Plani, 20. Februar 2017


Ein wesentlicher Schwerpunkt der AdminCon 2017 lag im Bereich der Konfliktfelder und Konfliktfehler: "Wie können wir bessere Konflikte haben?" fragte Asaf Bartov von der Wikimedia Foundation bei seinen Workshops im vergangene Jahr in verschiedenen Ländern und Erdteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dafür gibt es je nach Konfliktebene und Konflikteskalation verschiedene Lösungsansätze. "Komponenten des Konflikts" war daher am Samstag Nachmittag auch der Titel meines Beitrags zur AdminCon. Der Ansatz, nicht nur Administratoren für die Lösung von Konflikten verantwortlich zu machen, fand Anklang in den Diskussionen. Methoden der "außeradministrativen" Konfliktbewältigung innerhalb der Wikipedia wurden erörtert. Dazu zählen die Dritte Meinung und der Vermittlungsausschuss. Die Workshops zur Nichtadministrativen Konfliktbewältigung ("Guide Camps") haben die Idee des Einsatzes von "Moderatoren" innerhalb der Wikipedia hervorgebracht. Diese Idee wurde bei der AdminCon 2017 wiederbelebt.

Obwohl die Zeit zur Diskussion nach jedem Vortrag wie immer (zu) kurz war, zog sich das Thema Konflikte wie ein roter Faden auch durch die folgenden Vorträge und konnte von verschiedenen Seiten her beleuchtet werden. Der Vortrag von Neozoon zum Thema "Vandalismusmeldung" beleuchtete eine der in letzter Zeit am häufigsten genutzten Wikipedia-Seiten. Aber nicht nur Schülervandalismen landen hier, sondern auch sogenannte "Edit-Wars" zwischen langjährigen Benutzern, unpassender Umgangston und persönliche Angriffe bis Beleidigungen und Verstöße gegen die Anonymität der Benutzer. Die Seite sollte meiner Meinung nach schon längst "Konfliktmeldung" heißen. Flexible und angepasste Reaktionen der Admins könnten eher zur Konfliktlösung führen, als eine generelle Sperrung bestimmter Mitarbeiter.

Genauso umstritten ist das Thema Löschdiskussionen und Artikellöschungen, dem sich Kritzolina widmete. Die Anzahl der mit Löschantrag versehenen Artikel ist zwar in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, die Löschquote, also die Anzahl der gelöschten Artikel im Verhältnis zu den behaltenen, dürfte aber gleich geblieben sein. Viele Artikel schmoren lange in der "Löschhölle", bevor über sie entschieden wird. Vermeiden die Administratoren diese "Minenfelder"? Sind die Entscheidungen schwieriger und die Diskussionen unübersichtlicher geworden oder gibt es bloß zu wenige Admins? Ausführliche und sachliche Löschbegründungen vermindern die Frustration der Beteiligten und erleichtern die Diskussion in der "Löschprüfung", wo einzelne Fälle in Revision gehen können.

Eine kleine "Trollologie" bot Alnilam in ihrem Vortrag über Benutzersperren. Anders als in der nordischen Sage treten aber die Trolle in der Wikipedia nicht nur kurz auf und verschwinden wieder, sie regenerieren sich und kommen immer wieder. Sie wechseln ihre Benutzernamen, können aber durch ihr auffälliges Verhalten meist schnell identifiziert werden. Sie bekommen von den Admins "Arbeitstitel" wie z. B. der "Klotroll", der in seinen Benutzernamen immer wieder das Wort "Klo" einzubauen versucht. Auseinandersetzungen mit Trollen reichen manchmal bis weit außerhalb der Wikipedia, wo die Administratoren manchmal bis ins Real Life nachverfolgt werden. Aber das ist schon das nächste Thema. Der Nachmittag über das Thema Konflikte war mit zwei Vorträgen von Adminas und zweien von Admins sehr ausgewogen strukturiert und ergab einen guten Überblick. Die Diskussionsbeiträge ergaben nicht nur ein Stimmungsbild zur Situation der Administratorinnen und Administratoren in der Wikipedia, sondern enthielten viele Lösungsmodelle und Verbesserungsvorschläge.

Beppo, 20. Februar 2017


So, meine erste AdminCon. Ich bin nur hingefahren, weil sich so viele Nicht-Admins angemeldet haben. Unter lauter AdminAs wäre ich mir mit meiner Admin-Performace etwas fehlt am Platze vorgekommen. Danke an Man77 für die eindringliche Erinnerung.

Ich habe in Salzburg viele persönliche Kontakte knüpfen können, tw. zu Menschen, die ich aus der WP schon seit Jahren kenne und schätze. Ein Gesicht zum Account hilft dann doch. Das war für mich der Kern des Treffens. Die Vorträge und Diskussionen waren für mich interessant, konkretes Hintergrundwissen zu Auswirkungen auf RL für mich neu, wenn auch nicht unerwartet. Im Detail war es hilfreich, wenn auch nicht prinzipiell neu, verschiedene Aspekte des Admin-Handbuchs durchzubesprechen. Interessant dabei waren die technischen Informationen zu z.B. IP-range Sperren.

Die Erfahrungsberichte standen mE unter dem Motto: Wie tuen andere Admins in konkreten Situationen. Sehr konkret die Handlungsmaximen von Rax. Interessant war der ANON Aspekt, einerseits im Workshop von Sargoth, und das Gefühl, viele hier sind sehr besorgt, keine Details aus dem RL preiszugeben (Vornamen, Beruf, Familie waren nicht Thema). Und mein ANON-clash gleich am ersten Abend wo AdminCon und RL aufeinanderprallten.

Prinzipielle Probleme in der WP und wie man sie denn lösen könnte, kamen eher nicht oder nur am Rande zur Sprache. In diese Richtung hätte ich mir mehr erwartet.

Die Selbstwahrnehmung der Adminschaft unterscheidet sich doch sehr von der Außenwahrnehmung (vulgo Adminbsshing). Nur drei zusätzliche Knöpfe und nix ist kaputtbar. Von Macht wenig Spur.

Die AdminCon hat mich motiviert, noch einen Versuch zu starten, als Admin aktiver zu sein. Danke an Itti, Alraunenstern und Man77 für die Orga.

Herzi Pinki, 16. März 2017


Sorry, ich bin spät dran, aber bei allem, was sich dieses Jahr in meinem RL getan hat, hatte ich den Bericht längst verdrängt. Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Dass ich auf die AdminCon fahren wollte, war einerseits, weil ich mehr von Kritzolina und ihren psychologischen Ansätzen zur Konfliktlösung hören wollte, andererseits, weil ich einmal sehen wollte, wer die Admins sind und wie sie so drauf sind, und nicht zuletzt, weil ich mir vorgenommen hatte, für das Schiedsgericht zu kandidieren. Dass daraus bei der letzten Wahl (noch) nichts geworden ist, lag daran, dass ich mich noch nicht dazu überwinden konnte, mich mit dem Skypen vertraut zu machen (worüber ich mich angesichts des Ausgangs des aktuellen Schiedsgerichtsfalls sehr ärgere).
Insgesamt hatte ich einen recht positiven Eindruck von den Admins und ihren Sichtweisen auf die Probleme innerhalb der Wikipedia, von einzelnen sogar einen sehr guten, was natürlich zu einem größeren Vertrauen in die Arbeit der Admins geführt hat.

Besonders gefallen hat mir Beppos Vortrag zur Konfliktlösung, denn er hat die aus Regeln bestehende Oberfläche verlassen und ist in die Tiefe, ins Menschliche gegangen. Ein meiner Meinung nach großes Hindernis am dauerhafteren Lösen von Konflikten ist, dass man offensichtliche persönliche Probleme der betreffenden Benutzer nicht ansprechen darf. So leben viele hier ihre Neurosen oder ihren Narzissmus etc. völlig ungehindert auf dem Rücken anderer aus. Hier besteht effektiv Handlungsbedarf, wobei irgendwie keine Lösung in Sicht scheint, da sowas wie Supervision ja dann gerade von den Betroffenen abgelehnt wird. Wobei: Im öffentlichen und halböffentlichen Dienst ist Supervision verpflichtend, wenn man beruflich mit anderen Menschen konfrontiert ist. Ich denke, man könnte das durchaus als mögliches Mittel etwa des Schiedsgerichts als Alternative zu einer Sperre durchsetzen, es kommt nur auf die Argumente an.

Die Organisation des Treffens fand ich sehr lobenswert, es hat alles bestens funktioniert. Lediglich die Sache mit dem Tischewechseln hat mir nicht gefallen - kaum hatte ich verstanden, worum es geht, musste ich schon wieder weiter. Grundsätzlich sind mir auf allen diesen Treffen (also auch WikiCon etc.) die Diskussionen zu kurz, wodurch alles immer sehr an der Oberfläche bleibt und kaum etwas zu konkreten Ergebnissen führt/führen kann (aber das ist allgemeine Kritik und hat nichts mit der Organisation der AdminCon zu tun). Häferl, 30. Jänner 2017


Als Teil der Orga und de facto als Gastgeber separier ich jetzt einfach meinen Bericht von denen der anderen Teilnehmer ;)

Zur inhaltlichen Ebene lass ich gerne den anderen den Vortritt in der Berichterstattung, berichten möchte ich insbesondere aus organisatorischer Sicht: Die AdminCon gastierte in diesem Jahr zum ersten Mal in Österreich, nachdem die bisherigen vier Ausgaben alle in der nördlichen Hälfte Deutschlands stattgefunden hatten. Mein Ziel bei der Übernahme einer Orga-Rolle war es, den „Schas“ weiter in den Süden zu holen, und zwar nicht zuletzt deswegen, weil die österreichische Adminschaft bisher nur kaum auf AdminCons Präsenz gezeigt hatte.

Dass man sich knapp, aber eben doch außerhalb des deutschen Bundesgebiets traf, kam erstmals auch WMAT eine tragende Rolle zu, und erstmals seit doch einigen Jährchen konnte sich WMAT als Gastgeber einer größeren deutschsprachigen Wikipedia-Veranstaltung beweisen. Für die tolle Unterstützung aus der Geschäftsstelle sowie durch einzelne Vorstandsmitglieder sei an dieser Stelle noch einmal gedankt. Ich glaube, dass 2017 in mancher Hinsicht neue Maßstäbe gesetzt hat: Die Vorbereitungen liefen professioneller ab bzw. hatten einen professionelleren Rahmen, als ich dies von früheren AdminCons kenne, und geboten wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein absolut würdiges Umfeld, sodass Österreich, WMAT sowie die anwesenden Kolleginnen und Kollegen aus der heimischen Community positiv im Gedächtnis bleiben. Glaube ich. Und ich hoffe, dass man hier ansetzen kann und will, wenn die nächsten WikiCons, AdminCons und dergleichen im deutschsprachigen Raum anstehen.

Inhaltlich gingen wir auch einen etwas anderen Weg, der stärker daran ausgerichtet war, offene Diskussionen und Kenntniserwerb bzw. -austausch sowie die Dokumentation der administrativen Techniken zu forcieren, während wir Frontalvorträge bewusst auf ein Minimum reduzierten. Bewerten mögen dies die anderen Anwesenden.

Persönlich bleibt mir das durch die Bank positive Echo zur Veranstaltung an sich in Erinnerung, sowie – man wiederholt sich – einmal mehr die Gespräche im inoffiziellen Teil der Konferenz. Man freut sich, dass (so viel ich weiß) alles gutgegangen ist, und dass man vielen eine Freude gemacht hat. Und man ist zuversichtlich, den Schwung in mögliche zukünftige Veranstaltungen mitzunehmen, die noch organisiert werden müssen. Man77 (Diskussion) 19:13, 25. Feb. 2017 (CET)

GLAM on Tour in Heidelberg

Treffen der Wikipedia-Redaktion Altertum in den Räumlichkeiten des Sonderforschungsbereichs Materiale Textkulturen im Oktober 2016 in Heidelberg.
Nikolaus Dietrich erklärt Aufbau und Bedeutung der Malereien auf einer attisch-rotfigurigen Trinkschale.
Der Hexer fotografiert ein Thymiaterion.

GLAM – hinter diesem Kürzel aus vier Buchstaben verbergen sich Institutionen wie Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen (englisch: Galleries, Libraries, Archives and Museums). Ihnen gemeinsam ist: sie sammeln und speichern das kulturelle Erbe der Welt. Sie überlegen, wie sie ihre Sammlungen am besten präsentieren, wie sie sich organisieren und finanzieren können und was ihre Rolle im gesellschaftlichen Zusammenhang ist. Was hat das mit Wikimedia zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die GLAM-Institutionen wie die Wikimedia-Projekte Wissen und Bildung vermitteln wollen. Aber ist das schon Grund genug, zusammenzuarbeiten?

Nähert man sich Heidelberg von Stuttgart aus im öffentlichen Nahverkehr, so muss man unweigerlich durch Mannheim. Die Stadt Mannheim ist Eigentümerin der Reiss-Engelhorn-Museen. Deren Direktor las kürzlich der Wikipedia die Leviten: "Wir haben nichts gegen Wikipedia. Aber wir entscheiden, für welche Fälle die Freigabe erteilt wird, und wann das als Motiv für Merchandise verwendet werden darf und wann nicht." Das Museum hatte die Wikimedia Foundation wegen der Verwendung einer Abbildung eines in ihrem Besitz befindlichen Gemäldes aus dem Jahr 1862 beim Landgericht Berlin verklagt und gewonnen. Bei der Fahrt durch Mannheim dachte ich noch nicht daran, dass uns im Antikenmuseum der Universität Heidelberg ganz ähnliche Fragestellungen erwarten würden.

1. Tag - Redaktion Altertum. Am ersten Montag im Oktober stellte der Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft seine Räumlichkeiten für ein Treffen der „Wikipedia-Redaktion Altertum“ zur Verfügung. Diese Redaktion gibt es de facto schon seit 2009. Sie hatte 2011 mit der Organisation des Kongresses „Wikipedia trifft Altertum“ mit hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern an der Universität Göttingen und der Veranstaltung „Wikidata trifft Archäologie 2013“ im deutschen Außenministerium in Berlin ihre ersten großen Erfolge. Acht Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus dem Kernteam und verschiedenen Fachbereichen der Archäologie sowie Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs stürzten sich auf die Themen wie Megalithik, Ur- und Frühgeschichte, Historische Geographie, Römisches Konsulat sowie Kategorisierungs- und Lemmafragen und dem Wert von Wikidata als zentralen Verknüpfungspunkt für große Datenmengen, die es in aufbereiteter Form gerade in den Altertumswissenschaften in großer Zahl gibt. Vor allem Wikidata spielt in den Überlegungen der Forscher eine große Rolle, die Archäologie ist längst im 21. Jahrhundert angekommen. Das beweist auch der Sonderband Die Magie der Schrift, der in der Reihe „Spektrum der Wissenschaft Spezial: Archäologie - Geschichte - Kultur 3/2016“ herausgekommen ist und sich im Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ gerade in der Endredaktion befand. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, für die Redaktion Altertum das Protokoll zu führen.

Von der steinzeitlichen Keramik bis zum Pappbecher: 6000 Jahre Trinkkultur in Heidelberg.

2. Tag - Antikenmuseum der Universität Heidelberg. Die beiden folgenden Tage standen ganz im Zeichen von GLAM. Zur Redaktion Altertum gesellten sich andere Wikipedianerinnen und Wikipedianer, Studentinnen und Studenten, darunter viele interessierte Neulinge. Das wissenschaftliche Personal der Universität war zahlreich vertreten und hatte die Arbeitsräumlichkeiten und das Antikenmuseum der Universität Heidelberg (direkt gegenüber der Mensa), inklusive Hörsaal mit Ausblick auf das Heidelberger Schloss, geöffnet. Wie häufig bei derartigen Veranstaltungen wurde eine permanente Schreibwerkstatt mit Bibliotheksanschluss sowie der Möglichkeit, Fotos in der Sammlung zu machen eingerichtet. Der langjährige Kurator der Sammlung, Dr. Hermann Pflug sowie der neue, für die Sammlung verantwortliche Professor Nikolaus Dietrich führten am Vormittag jeweils mit einem eigenen Schwerpunkt und ihrer eigenen persönlichen Note durch die Sammlung. Am frühen Nachmittag referierte Nicolas Zenzen zur Geschichte der Antikensammlung und des Klassisch-Archäologischen Instituts. Er hatte gerade für das anstehende 150-jährige Jubiläum des Antikenmuseums und der Gipsabdrucksammlung geforscht. Etwas später sprach Dr. Hubert Mara, ein Österreicher aus Neunkirchen und Leiter des Interdisziplinären Zentrums für wissenschaftliches Rechnen über die Arbeit seiner Forschungsgruppe, die beispielsweise die Software entwickelte, um antike Vasen dreidimensional aufzunehmen, Keilschrifttafeln automatisiert einzulesen oder verwitterte Grabsteine wieder lesbar zu machen. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, die lange geplante praktische Einführung in Wikipedia für das wissenschaftliche Personal und die Studentinnen und Studenten abzuhalten. Meine Erfahrung bei den Edit-a-thons an der Universität Wien kamen mir dabei sehr zugute.

Scherben und Farben: DerHexer fotografiert mit improvisiertem Lichtequipment.

3. Tag - Gespräche über Wikipedia und Lizenzen. Am dritten Tag stellte sich die Wikimedia-Welt den Gästen vor. Sina Wohlgemuth stellte die Wikimedia-Bewegung vor. Meine Aufgabe war die Betreuung von Neulingen, darunter auch die Betreuung eines Austauschstudenten aus Österreich. Neben gängigen Fragen kamen dieses Mal auch ungewöhnliche zu Ethik und Moral, zum Selbstverständnis der Wikipedia, die alles andere als leicht zu beantworten waren. Auch hier trafen wir wieder auf die Lizenzfrage. Wie auch bei den anderen beiden Vorträgen am Vortag und den Führungen war wieder ein angenehm großes, aufmerksames und interessiertes Publikum anwesend. Während der Einsame Schütze und Nightflyer die Sammlung fotografierten, widmeten Sina und ich uns den Artikeln, was dank des sehr sinnvoll von Nikolaus Dietrich zusammengestellten Handapparates nicht schwer war. Bislang entstand ein gutes Dutzend neuer Artikel, und die Arbeit ist bei Weitem noch nicht am Ende. Darunter der Wichtigste zum Antikenmuseum der Universität Heidelberg, zum bedeutenden Keramiker Adam Winter, der gemeinsam mit dem Archäologen Roland Hampe überhaupt erst die Grundlagen der antiken Keramikherstellung erforscht hatte - sowie einige Artikel zu Exponaten der Sammlung, etwa zur Namenvase des Heidelberger Malers oder zum Böotischen Krater. Maxdorfer erweiterte und belegte Artikel zu Archäologen und verschiedenen Vasenformen.
Beppo, am 19. Februar 2017

Alles in allem war es bislang eine recht ergiebige Veranstaltung. Ein abschließender Höhepunkt war jedoch, als Kurator Herrmann Pflug gegen Ende der Veranstaltung extra für uns noch einige der Originale aus den Vitrinen nahm, die wir unter einer für Wikimedia Commons passenden Lizenz mit Hilfe eines improvisierten Lichtzelts fotografieren konnten. Dieses Vertrauen ehrt uns ungemein.

Housewarming Party

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Stolzenthalergasse 7 Einfahrt.png

Wir haben eine neue Geschäftsstelle!

Um das gebührend mit euch zu feiern, laden wir herzlich zur Housewarming Party in unsere neuen Räumlichkeiten ein.


  • Termin: Samstag, 11. Februar 2017, ab 19 Uhr
  • Ort: Stolzenthalergasse 7/1, 1080 Wien


Wir bitten um Voranmeldung über verein@wikimedia.at.

16.1.2017


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