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Benutzer:Beppo/Ortsbildmesse in Gmunden

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Erfreut: Landesrat Strugl mit Wikimedianerin und Wikipedianern
Wetterfest: Wikipedianer beim Infostand
Hypnotisch: Grün geflammte Gmundner Keramik um 1850 aus dem Majolika-Museum Radkersburg
Urig: Die Straßenbahn Gmunden; im Vordergrund ein Troll mit einem Bergkristall

Die oberösterreichische Ortsbildmesse in Gmunden am Traunsee, am Sonntag, 6. September 2015, hatte diesmal erfreulicherweise eine viel größere Beteiligung von Wikipedianerinnen und Wikipedianern aus Oberösterreich als in den vergangenen beiden Jahren (nur drei von 10 Standlbetreuerinnen und -betreuern sind nicht in Oberösterreich geboren). Die meisten waren schon am Samstag bzw. an beiden Tagen angereist, um Einzelstücke des berühmten Gmundner Porzellans einzuheimsen, die (leicht beschädigt) vor dem Hotel "Goldener Hirsch" verteilt wurden, oder um an abenteuerlichen Fotoexpeditionen in die Gebirgslandschaft des oberösterreichischen Salzkammerguts teilzunehmen. Die Fotobegeisterten des am Wochenende davor ebenfalls in Oberösterreich gestarteten Projekts Wiki Takes Innviertel (grenzüberschreitend zu Bayern) berichteten von traumhaftem Wetter.

Doch leider machten uns Regen und Kälte am ersten Septemberwochenende in Gmunden einen Strich durch die Rechnung. Zwar waren unsere beiden gegenüberliegenden Info-Stände und der dazwischen liegende Freiraum gut zu Diskussionen und Informationsgesprächen geeignet, aber die Besuchermassen ließen uns im Regen stehen. Ausgerechnet an der Seeuferpromenade regnete es am längsten, während ringsum schon blauer Himmel zu einer Rundfahrt mit dem denkmalgeschützten Dampfschiff "Gisela" einlud. So mussten wir mit Vernetzungsgesprächen mit unseren beiden Standlnachbarn, dem oö Museumsverbund und dem kath. Bildungswerk sowie dem Naturschutzbund vorlieb nehmen. Zwar besuchten und fotografierten uns lokale Reporter und die Gemeinde Gmunden versorgte uns nicht nur mit Milch, sondern auch mit lokalem Bier, aber man merkte, dass die vorbeieilenden Landtagsabgeordeten und Landesräte verschiedener Parteien schon ihren Kopf mitten im Wahlkampf hatten, der am 27. September (am Tag des Denkmals) mit der oberösterreichischen Landtagswahl enden wird.

Da wir diesmal auch Open-Streetmap-Experten an Board hatten begaben sich diese auf eine Runde zu den Infoständen der Gemeinden, um diese über das Projekt zu informieren, wie auch einige Besucher unserer Info-Stände Fragen zu Open Streetmap hatten. Dasselbe gilt für das Regiowiki, das ebenfalls wieder auf Interesse bei den Gemeinden stieß. Diskussionen und Erfahrungsaustausch gab es auch mit den Autoren des Atterwiki, die einen eigenen Trägerverein gegründet haben, der sich allerdings nur auf die Gemeinden des Attergaus konzentriert. Leider bekamen wir niemanden aus der ehemals starken Autorengruppe der Wikipedia in Gmunden zu Gesicht, die leider wegen eines Zerwürfnisses mit dem sogenannten "Bahnportal" der Wikipedia um die einzigartige Gmundner Straßenbahn die Wikipedia schon vor einigen Jahren verlassen hat.

Die Wikipedia wird zunehmend zur "Urbanen Legende" an den Schulen. Wieder einmal hörten wir die Geschichte von jemandem, der jemanden kennt, dessen Verwandter Lehrer in einer Schule ist. Immer wieder verwenden seine Schüler die Wikipedia, um Texte in ihre Referate zu kopieren. Der studierte Pädagoge erkennt natürlich sofort die Missetat: Alles falsch, in den von der Wikipedia abgeschriebenen Schülerarbeiten! Typisch Wikipedia, wo ja Hinz und Kunz meinen, eine Enzyklopädie schreiben zu können. Letztlich haben wir alle über diese Anekdote geschmunzelt und erklärt, wie Wissen in der Wikipedia wirklich zusammengestellt wird.

Gmunden hat 138 denkmalgeschützte Bauwerke, kein Wunder also, dass an beiden Tagen des Wochenendes immer wieder kleine Trupps ausschwärmten, um Besonderheiten und Interieurs zu fotografieren. Im Bezirk Gmunden liegt auch das für eine vorgeschichtliche Zeitperiode namensgebende Hallstatt. Während es auf Bildern eines hallstattzeitlichen Gräberfeldes in Traunkirchen nach den Ausgrabungen kaum etwas zu sehen gibt, wäre es interessant gewesen, wenigstens die urgeschichtlichen Felsritzbilder dort aus der Nähe zu betrachten. Leider sind für das 2,7 Quadratkilometer große Grundstück, auf dem die denkmalgeschützten Felszeichnungen liegen sollen, noch keine Koordinaten vorhanden, und so bemühten sich eine Wikipedianerin und ein Wikipedianer vergeblich, in dem steilen, wegen der Regennässe rutschigen Gelände, das letzte unbebilderte Objekt aus der Denkmalliste des Ortes zu finden. Die Expedition scheiterte. Erfolgreicher waren die Gespräche mit den Fachleuten vom Pfahlbaumuseum, die ebenfalls bei der Ortsbildmesse vertreten waren.

Schließlich lieferten Gespräche mit Christine Dittlbacher vom "Netzwerk Pilgern in Österreich", die zahlreiche Karten und Broschüren vorlegte, den Anstoß, ein Projekt zu Jakobswegen in Österreich in der Wikipedia zu gründen: de:Wikipedia:Wikiprojekt Jakobswege in Österreich. Da werden sich die spanischen Wikipedianer freuen, die schon längst ein solches Projekt haben und uns von Santiago de Compostella aus entgegen kommen.
Beppo, am 10. September 2015