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Benutzer:Beppo/Ortsbildmesse in Kirchberg ob der Donau

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Kirchberg ob der Donau - Ortsbildmesse. Nie zuvor sah man so viele Männer in Lederhosen. Die Wikipedia, diesmal ausgestattet mit Laptops, W-LAN und großem Bildschirm katapultierte die kleine Gemeinde im oberen Mühlviertel ins Informationszeitalter.
Hans (mit der Trompete) ist nebenbei auch Heimatforscher. Zwei Bauern aus seiner Gegend entwarfen vor vielen Jahren einen Motor, bauten ein Modell aus Holz und ließen es in einer nahen Stadt aus Eisen nachbauen. Der Motor hielt 30 Jahre lang. Hans sucht nun ein Foto von diesem historischen Objekt. Er will sich an die WP-Auskunft wenden.
Wikimedia präsentierte bei der Ortsbildmesse Wissen und Informationen. So erfuhren die Besucherinnen und Besucher viel über die Entstehung der großen Internetenzyklopädie Wikipedia.

w:Kirchberg ob der Donau ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Rohrbach im oberen Mühlviertel mit etwas mehr als 1000 Einwohnern. Am 4. September 2016 war die Hauptstraße von der Ortseinfahrt bis zum Kirchplatz gesperrt und links und rechts von Marktstandln gesäumt. Aber nicht der Jahrmarkt, sondern die 25. oberösterreichische Ortsbildmesse war in Kirchberg ob der Donau eingezogen. Rund 10.000 Besucherinnen und Besucher waren gekommen und füllten unter Anderem das kleine Forum zwischen den beiden Info-Ständen von Wikipedia und Wikimedia, die neben mehr als 150 anderen Gemeinden, Vereinen und Verbänden eingeladen worden waren, sich hier zu präsentieren. Der strahlende Sonnenschein hatte sie angelockt und gab der Veranstaltung einen volksfestartigen Charakter. Erst knapp vor dem Nachhausefahren mahnten ein paar Regentropfen, die technischen Geräte abzubauen und zu verpacken.

Gab es im Vorjahr in Gmunden eine Art "Wissensinsel" mit dem oö Museumsverbund, dem kath. Bildungswerk, Wikimedia und Wikipedia, so mussten wir unsere Partner von der Wissensvermittlung für weitere Vernetzungsgespräche erst suchen. Sie waren ans andere Ortsende abgewandert, wo sie sich mit den örtlichen Sternguckern (Astronomieverein) und den Bodenkundlern vor der Kirche ein Stelldichein gaben. Vorbei an der Volksschule, der Festbühne und dem Gemeindeamt gelangten drei der angereisten Wikipedianerinnen und Wikipedianer schließlich zur Kirche, die von außen und von innen in Augenschein genommen werden konnte.

w:Burgstall Kirchberg ob der Donau mit unseren beiden Standlnachbarn, dem oö Museumsverbund und dem kath. Bildungswerk sowie dem Naturschutzbund vorlieb nehmen. Zwar besuchten und fotografierten uns lokale Reporter und die Gemeinde Gmunden versorgte uns nicht nur mit Milch, sondern auch mit lokalem Bier, aber man merkte, dass die vorbeieilenden Landtagsabgeordeten und Landesräte verschiedener Parteien schon ihren Kopf mitten im Wahlkampf hatten, der am 27. September (am Tag des Denkmals) mit der oberösterreichischen Landtagswahl enden wird.

Da wir diesmal auch Open-Streetmap-Experten an Board hatten begaben sich diese auf eine Runde zu den Infoständen der Gemeinden, um diese über das Projekt zu informieren, wie auch einige Besucher unserer Info-Stände Fragen zu Open Streetmap hatten. Dasselbe gilt für das Regiowiki, das ebenfalls wieder auf Interesse bei den Gemeinden stieß. Diskussionen und Erfahrungsaustausch gab es auch mit den Autoren des Atterwiki, die einen eigenen Trägerverein gegründet haben, der sich allerdings nur auf die Gemeinden des Attergaus konzentriert. Leider bekamen wir niemanden aus der ehemals starken Autorengruppe der Wikipedia in Gmunden zu Gesicht, die leider wegen eines Zerwürfnisses mit dem sogenannten "Bahnportal" der Wikipedia um die einzigartige Gmundner Straßenbahn die Wikipedia schon vor einigen Jahren verlassen hat.

Die Wikipedia wird zunehmend zur "Urbanen Legende" an den Schulen. Wieder einmal hörten wir die Geschichte von jemandem, der jemanden kennt, dessen Verwandter Lehrer in einer Schule ist. Immer wieder verwenden seine Schüler die Wikipedia, um Texte in ihre Referate zu kopieren. Der studierte Pädagoge erkennt natürlich sofort die Missetat: Alles falsch, in den von der Wikipedia abgeschriebenen Schülerarbeiten! Typisch Wikipedia, wo ja Hinz und Kunz meinen, eine Enzyklopädie schreiben zu können. Letztlich haben wir alle über diese Anekdote geschmunzelt und erklärt, wie Wissen in der Wikipedia wirklich zusammengestellt wird.

Gmunden hat 138 denkmalgeschützte Bauwerke, kein Wunder also, dass an beiden Tagen des Wochenendes immer wieder kleine Trupps ausschwärmten, um Besonderheiten und Interieurs zu fotografieren. Im Bezirk Gmunden liegt auch das für eine vorgeschichtliche Zeitperiode namensgebende Hallstatt. Während es auf Bildern eines hallstattzeitlichen Gräberfeldes in Traunkirchen nach den Ausgrabungen kaum etwas zu sehen gibt, wäre es interessant gewesen, wenigstens die urgeschichtlichen Felsritzbilder dort aus der Nähe zu betrachten. Leider sind für das 2,7 Quadratkilometer große Grundstück, auf dem die denkmalgeschützten Felszeichnungen liegen sollen, noch keine Koordinaten vorhanden, und so bemühten sich eine Wikipedianerin und ein Wikipedianer vergeblich, in dem steilen, wegen der Regennässe rutschigen Gelände, das letzte unbebilderte Objekt aus der Denkmalliste des Ortes zu finden. Die Expedition scheiterte. Erfolgreicher waren die Gespräche mit den Fachleuten vom Pfahlbaumuseum, die ebenfalls bei der Ortsbildmesse vertreten waren.

Die nächste Ortsbildmesse

Schließlich lieferten Gespräche mit Christine Dittlbacher vom "Netzwerk Pilgern in Österreich", die zahlreiche Karten und Broschüren vorlegte, den Anstoß, ein Projekt zu Jakobswegen in Österreich in der Wikipedia zu gründen: de:Wikipedia:Wikiprojekt Jakobswege in Österreich. Da werden sich die spanischen Wikipedianer freuen, die schon längst ein solches Projekt haben und uns von Santiago de Compostella aus entgegen kommen.
Beppo, am 10. September 2016