Eventbericht Throne of Cards IV

Am 8. und 9. April 2017 haben Martin Maier und Patrick Berger mit der Unterstützung von Hi-Tech, Strivewire, der Respawn E-Sport Bar in Wien, Blizzard Entertainment, Adrian und Mirjiam Koy sowie Wikipedia ein Hearthstone Event und Turnier in Wien organisiert. Die ganze Veranstaltung mit Aufbau und Abbau nahm über 3 Tage hinweg rund 30 Stunden in Anspruch.

Throne of Cards IV
Die Hearthstone Pros Ostkaka (links) und Crane333 (rechts)

Zu den Zielsetzungen gehörte mehr Aufmerksamkeit für den österreichischen E-Sport und der E-Sport-Sparte der deutschen Wikipedia zu erzeugen. Zu diesem Zweck wurden 8 international bekannte Spieler eingeladen, um die internationale Aufmerksamkeit zu garantieren. In Bezug auf die Herausforderer wurde ein besonderer Fokus auf Österreich gesetzt. 2 Qualifikanten kamen aus einem „Austria only“ Online Turnier mit 16 eingeladenen Teilnehmern, die zu dem Who is Who der lokalen Szene gehörten. Weitere 3 Qualifikanten kamen von einem Offline Turnier aus Wien, welches in der Respawn E-Sport Bar veranstaltet wurde. Zu diesem Turnier reisten aber auch viele Teilnehmer aus den Nachbarländern Ungarn, Tschechien und Kroatien an. Die 3 letzten Qualifikanten kamen aus einem EU weiten Online Qualifier von Strivewire.

Das Event konnte gesamt 257.940 Unique Visitors auf Twitch.tv begeistern. Die durchschnittliche Zahl der gleichzeitigen Zuschauer betrug 6.407 und die Zuschauerspitze belief sich auf 19.235 gleichzeitige Zuschauer.

Gesamt waren ständig zwischen 20 und 25 Personen aus 8 verschiedenen Ländern vor Ort. Zu den 16 Spielern hinzu kamen die Gastgeber (Adrian und Mirjiam Koy) und das Produktionsteam (Patrick Berger, Martin Maier, Bernhard Prochazka, Martin Dam). Sporadisch kamen auch noch weitere Gäste zeitweise hinzu, wie Braveheart, der auch für Wikipedia zahlreiche Fotos mit entsprechender CC Lizenz schießen konnte (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Throne_of_Cards_IV). Darunter befinden sich viele Porträts von relevanten Persönlichkeiten. Darüber hinaus geben die Bilder auch Einblick in die improvisierte Produktionsarbeit im E-Sport. Durch die Teilnahme als Kommentator bei vielen ESport Events in Österreich kann ich bestätigen, dass es sich großteils um repräsentative Einblicke handelt. Nur wenn professionelle Produktionsfirmen wie ESL dahinter stehen, wirkt die Produktion anders.

Darüber hinaus wollten wir Zuschauer auch dazu motivieren auf Wikipedia tätig zu werden. Um diese Motivation zu erreichen, haben wir ein Wiki-Projekt angelegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:E-Sport/ThroneOfCards) und Blizzard Entertainment hat Fanartikel gesendet, die wir mit Autogrammen der Profis als Dankeschön für die Mitarbeit an der deutschen Wikipedia versenden möchten. Leider war wegen dem überraschend hohen Produktionsaufwand, der sich durch viele Last-Minute Änderungen durch die Gastgeber ergab, kein ausführliches Briefing der Pros möglich, damit diese wiederholt im Stream über das Wikipedia-Projekt sprechen.

Ein Beispiel für eine dieser Änderungen wäre die Versetzung der Caster Area. Ursprünglich war geplant, wie beim letzten Mal vom Heimbüro des Hauses aus zu streamen und zu kommentieren. Wir mussten jedoch kurzfristig die ganze Produktion in die Pool Area verlegen. Dadurch hatten wir auch weniger Hardware zur Verfügung usw.

Wir haben jedoch das Wikipedia-Projekt mehrfach auf dem Twitch Kanal einblenden können. Wegen den zahlreichen englischsprachigen Zuschauern hat sich die Mitwirkung jedoch bisher als gering herausgestellt. Um nun doch noch junge E-Sport Fans zu der Mitwirkung am Projekt zu motivieren, werden wir die Kontaktdaten, die wir durch das sonstige Gewinnspiel sammeln konnten, für eine Rundmail einsetzen. Das Projekt selbst kann so lange laufen, wie der Vorrat an Fanartikeln reicht.

Weiters wurde das Projekt in der Beschreibung des Trailers zu lesen:

und es wurde versucht das Projekt über soziale Medien und reddit zu pushen.

Die Fanartikel selbst wurden sehr bereitwillig von den internationalen Pros unterschrieben und wir haben derzeit 10 attraktive Objekte in Verwahrung. In Sachen Verpflegung boten wir 2 Brunches mit Obst, Käse, Wurst, Gemüse und Brot. Zusätzlich gab es am Samstag Abend Wiener Schnitzel mit hausgemachtem Kartoffelsalat und am Sonntag gegrillte Würste und Koteletts mit Knoblauch Baguette und eine Tiroler Spezialität, nämlich Prügeltorte, als süßen Abschluss. Die Gesamtkosten für die Verpflegung beliefen sich 290 Euro (brutto) und hier danken wir für den Beitrag von 100 Euro von Wikipedia. Der Rest wurde aus dem Produktionsbudget entnommen.

In Sachen Zuschauerwirkung wurde das Event sehr positiv ausgenommen, wie auch zahlreiche Kommentare zeigen:

In Sachen Organisation war viel zu lernen, um es positiv auszudrücken. Mit dem Wikipedia-Projekt wurden bestimmt tausende Menschen erreicht. Der Erfolg war dabei leider auch überschaubar, weshalb wir nun hoffen über die direkte Ansprache per E-Mail noch mehr Feedback und Mitarbeit zu erreichen.

Es handelt sich aber bestimmt um ein wertvolles Learning, dass sich die Zielgruppen von E-Sport und Wikipedia-Autoren trotz gemeinsamer Affinität zu digitalen Medien, weniger überlappen als ursprünglich angenommen. In dieser Hinsicht wurde bestimmt ein wichtiges Pionierprojekt versucht, für das die Zeit wohl noch nicht ganz reif ist.

Patrick Berger, 19.4.2017