Benutzer:Beppo/GLAM on Tour in Heidelberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Nähert man sich Heidelberg von Stuttgart aus im öffentlichen Nahverkehr, so muss man unweigerlich durch Mannheim. Die Stadt Mannheim ist Eigentümerin der [[w:Reiss-Engelhorn-Museen|Reiss-Engelhorn-Museen]]. Deren Direktor las kürzlich der Wikipedia die [[w:Leviten lesen|Leviten]]: ''"Wir haben nichts gegen Wikipedia. Aber wir entscheiden, für welche Fälle die Freigabe erteilt wird, und wann das als Motiv für Merchandise verwendet werden darf und wann nicht."'' Das Museum hatte die [[w:Wikimedia#Wikimedia Foundation|Wikimedia Foundation]] wegen der Verwendung einer Abbildung eines in ihrem Besitz befindlichen Gemäldes aus dem Jahr 1862 beim Landgericht Berlin verklagt und gewonnen. Bei der Fahrt durch Mannheim dachte ich noch nicht daran, dass uns im [[w:Antikenmuseum der Universität Heidelberg|Antikenmuseum der Universität Heidelberg]] ganz ähnliche Fragestellungen erwarten würden.
Nähert man sich Heidelberg von Stuttgart aus im öffentlichen Nahverkehr, so muss man unweigerlich durch Mannheim. Die Stadt Mannheim ist Eigentümerin der [[w:Reiss-Engelhorn-Museen|Reiss-Engelhorn-Museen]]. Deren Direktor las kürzlich der Wikipedia die [[w:Leviten lesen|Leviten]]: ''"Wir haben nichts gegen Wikipedia. Aber wir entscheiden, für welche Fälle die Freigabe erteilt wird, und wann das als Motiv für Merchandise verwendet werden darf und wann nicht."'' Das Museum hatte die [[w:Wikimedia#Wikimedia Foundation|Wikimedia Foundation]] wegen der Verwendung einer Abbildung eines in ihrem Besitz befindlichen Gemäldes aus dem Jahr 1862 beim Landgericht Berlin verklagt und gewonnen. Bei der Fahrt durch Mannheim dachte ich noch nicht daran, dass uns im [[w:Antikenmuseum der Universität Heidelberg|Antikenmuseum der Universität Heidelberg]] ganz ähnliche Fragestellungen erwarten würden.
 
== 1. Tag ==
'''1. Tag - Redaktion Altertum'''. Am ersten Montag im Oktober stellte der [[w:Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“|Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“]] der [[w:Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] seine Räumlichkeiten für ein [[w:Wikipedia:Redaktion Altertum/Treffen 2016| Treffen]] der „Wikipedia-Redaktion Altertum“ zur Verfügung. Diese Redaktion gibt es de facto schon seit 2009. Sie hatte 2011 mit der Organisation des Kongresses „Wikipedia trifft Altertum“ mit hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern an der [[w:Universität Göttingen|Universität Göttingen]] und der Veranstaltung „[[w:Wikipedia:Wikidata trifft Archäologie 2013|Wikidata trifft Archäologie 2013]]“ im deutschen Außenministerium in Berlin ihre ersten großen Erfolge. Acht Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus dem Kernteam und verschiedenen Fachbereichen der Archäologie sowie Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs stürzten sich auf die Themen wie [[w:Megalith|Megalithik]], [[w:Portal:Vor- und Frühgeschichte|Ur- und Frühgeschichte]], [[w:Historische Geographie|Historische Geographie]], [[w:Wikipedia:Redaktion Altertum/Römisches Konsulat|Römisches Konsulat]] sowie Kategorisierungs- und Lemmafragen und dem Wert von Wikidata als zentralen Verknüpfungspunkt für große Datenmengen, die es in aufbereiteter Form gerade in den Altertumswissenschaften in großer Zahl gibt. Vor allem Wikidata spielt in den Überlegungen der Forscher eine große Rolle, die Archäologie ist längst im 21. Jahrhundert angekommen. Das beweist auch der Sonderband ''[http://www.spektrum.de/inhaltsverzeichnis/die-magie-der-schrift-spektrum-spezial-archaeologie-geschichte-kultur-3-2016/1373051 Die Magie der Schrift]'', der in der Reihe „Spektrum der Wissenschaft Spezial: Archäologie - Geschichte - Kultur 3/2016“ herausgekommen ist und sich im Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ gerade in der Endredaktion befand. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, für die Redaktion Altertum das Protokoll zu führen.
'''1. Tag - Redaktion Altertum'''. Am ersten Montag im Oktober stellte der [[w:Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“|Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“]] der [[w:Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] seine Räumlichkeiten für ein [[w:Wikipedia:Redaktion Altertum/Treffen 2016| Treffen]] der „Wikipedia-Redaktion Altertum“ zur Verfügung. Diese Redaktion gibt es de facto schon seit 2009. Sie hatte 2011 mit der Organisation des Kongresses „Wikipedia trifft Altertum“ mit hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern an der [[w:Universität Göttingen|Universität Göttingen]] und der Veranstaltung „[[w:Wikipedia:Wikidata trifft Archäologie 2013|Wikidata trifft Archäologie 2013]]“ im deutschen Außenministerium in Berlin ihre ersten großen Erfolge. Acht Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus dem Kernteam und verschiedenen Fachbereichen der Archäologie sowie Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs stürzten sich auf die Themen wie [[w:Megalith|Megalithik]], [[w:Portal:Vor- und Frühgeschichte|Ur- und Frühgeschichte]], [[w:Historische Geographie|Historische Geographie]], [[w:Wikipedia:Redaktion Altertum/Römisches Konsulat|Römisches Konsulat]] sowie Kategorisierungs- und Lemmafragen und dem Wert von Wikidata als zentralen Verknüpfungspunkt für große Datenmengen, die es in aufbereiteter Form gerade in den Altertumswissenschaften in großer Zahl gibt. Vor allem Wikidata spielt in den Überlegungen der Forscher eine große Rolle, die Archäologie ist längst im 21. Jahrhundert angekommen. Das beweist auch der Sonderband ''[http://www.spektrum.de/inhaltsverzeichnis/die-magie-der-schrift-spektrum-spezial-archaeologie-geschichte-kultur-3-2016/1373051 Die Magie der Schrift]'', der in der Reihe „Spektrum der Wissenschaft Spezial: Archäologie - Geschichte - Kultur 3/2016“ herausgekommen ist und sich im Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ gerade in der Endredaktion befand. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, für die Redaktion Altertum das Protokoll zu führen.


== 2. Tag ==
'''2. Tag - Redaktion Altertum'''. standen ganz im Zeichen des [[w:Wikipedia:GLAM|GLAM]]. Mittlerweile zu einer Gruppe von einem Dutzend Wikimedianern angewachsen und immer wieder mit verschiedenen Gästen, wurden unsere Arbeitsräumlichkeiten ins Antikenmuseum der Universität Heidelberg (direkt gegenüber der Mensa) inklusive Hörsaal mit Ausblick auf das Heidelberger Schloss verlegt. Wie häufig bei derartigen Veranstaltungen wurde eine permanente [[w:Wikipedia:GLAM/GLAM on Tour/Antikenmuseum und Abguss-Sammlung Heidelberg|Schreibwerkstatt]] mit Bibliotheksanschluss sowie der Möglichkeit, Fotos in der Sammlung zu machen eingerichtet. Der langjährige Kurator der Sammlung, Dr. [[w:Hermann Pflug|Hermann Pflug]] sowie der neue, für die Sammlung verantwortliche Professor [[w:Nikolaus Dietrich|Nikolaus Dietrich]] führten am Vormittag jeweils mit einem eigenen Schwerpunkt und ihrer eigenen persönlichen Note durch die Sammlung. Am frühen Nachmittag referierte Nicolas Zenzen zur Geschichte der Antikensammlung und des Klassisch-Archäologischen Instituts. Er hatte gerade für das anstehende 150-jährige Jubiläum des Antikenmuseums und der Gipsabdrucksammlung geforscht. Etwas später sprach Dr. Hubert Mara, ein Österreicher aus Neunkirchen und Leiter des [[w:Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftliches Rechnen|Interdisziplinären Zentrums für wissenschaftliches Rechnen]] über die Arbeit seiner Forschungsgruppe, die beispielsweise die Software entwickelte, um antike Vasen dreidimensional aufzunehmen, [[w:Keilschrift|Keilschrift]]tafeln automatisiert einzulesen oder verwitterte Grabsteine wieder lesbar zu machen. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, die lange geplante praktische Einführung in Wikipedia für das wissenschaftliche Personal und die Studentinnen und Studenten abzuhalten. Meine Erfahrung bei den Edit-a-thons an der Universität Wien kamen mir dabei sehr zugute.
'''2. Tag - Redaktion Altertum'''. standen ganz im Zeichen des [[w:Wikipedia:GLAM|GLAM]]. Mittlerweile zu einer Gruppe von einem Dutzend Wikimedianern angewachsen und immer wieder mit verschiedenen Gästen, wurden unsere Arbeitsräumlichkeiten ins Antikenmuseum der Universität Heidelberg (direkt gegenüber der Mensa) inklusive Hörsaal mit Ausblick auf das Heidelberger Schloss verlegt. Wie häufig bei derartigen Veranstaltungen wurde eine permanente [[w:Wikipedia:GLAM/GLAM on Tour/Antikenmuseum und Abguss-Sammlung Heidelberg|Schreibwerkstatt]] mit Bibliotheksanschluss sowie der Möglichkeit, Fotos in der Sammlung zu machen eingerichtet. Der langjährige Kurator der Sammlung, Dr. [[w:Hermann Pflug|Hermann Pflug]] sowie der neue, für die Sammlung verantwortliche Professor [[w:Nikolaus Dietrich|Nikolaus Dietrich]] führten am Vormittag jeweils mit einem eigenen Schwerpunkt und ihrer eigenen persönlichen Note durch die Sammlung. Am frühen Nachmittag referierte Nicolas Zenzen zur Geschichte der Antikensammlung und des Klassisch-Archäologischen Instituts. Er hatte gerade für das anstehende 150-jährige Jubiläum des Antikenmuseums und der Gipsabdrucksammlung geforscht. Etwas später sprach Dr. Hubert Mara, ein Österreicher aus Neunkirchen und Leiter des [[w:Interdisziplinäres Zentrum für wissenschaftliches Rechnen|Interdisziplinären Zentrums für wissenschaftliches Rechnen]] über die Arbeit seiner Forschungsgruppe, die beispielsweise die Software entwickelte, um antike Vasen dreidimensional aufzunehmen, [[w:Keilschrift|Keilschrift]]tafeln automatisiert einzulesen oder verwitterte Grabsteine wieder lesbar zu machen. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, die lange geplante praktische Einführung in Wikipedia für das wissenschaftliche Personal und die Studentinnen und Studenten abzuhalten. Meine Erfahrung bei den Edit-a-thons an der Universität Wien kamen mir dabei sehr zugute.


== 3. Tag ==
Am zweiten Tag stellte sich die Wikimedia-Welt den Gästen vor. [[w:Benutzerin:Sina Wohlgemuth (WMDE)|Sina Wohlgemuth]] stellte die Wikimedia-Bewegung vor und ich (unterstützt von den anderen anwesenden Wikimedianern) stand hinterher den Fragenden Rede und Antwort. Neben gängigen Fragen kamen dieses Mal auch ungewöhnliche zu Ethik und Moral, zum Selbstverständnis der Wikipedia, die alles andere als leicht zu beantworten sind. Wie auch bei den anderen beiden Vorträgen am Vortag und den Führungen waren auch hier wieder ein angenehm großes, aufmerksames und interessiertes Publikum anwesend. Während der Einsame Schütze und [[Benutzer:Nightflyer|Nightflyer]] die Sammlung durch fotografierten, widmeten wir Anderen uns den Artikeln, was dank des sehr sinnvoll von Nikolaus Dietrich zusammen gestellten Handapparates nicht schwer war. Bislang entstanden ein gutes Dutzend neuer Artikel (und die Arbeit ist bei Weitem noch nicht am Ende), darunter der Wichtige zum [[Antikenmuseum der Universität Heidelberg]], zum ungemein bedeutenden Keramiker [[Adam Winter]], der gemeinsam mit dem Archäologen [[Roland Hampe]] überhaupt erst die Grundlagen der antiken Keramikherstellung erforscht hatte, sowie einige Artikel zu Exponaten der Sammlung, etwa der [[Namenvase des Heidelberger Malers]] oder einem [[Böotischer Krater (Heidelberg G 44)|Böotischen Krater]]. Der [[Benutzer:DerMaxdorfer|Maxdorfer]] hat daneben diverse Artikel zu Vasenformen erweitert und belegt. Alles in allem war es bislang eine recht ergiebige Veranstaltung. Insgesamt war aber doch das der Höhepunkt, was gegen Ende passierte. Kurator Herrmann Pflug war uns ohnehin die ganze Zeit eine stete Hilfe und Ansprechpartner bei allen möglichen Fragen. Und wir hatten Fragen. Das zeigte aber auch, dass wir zum einen wussten, was wir taten und wollten und dass wir zum anderen wirklich Interesse an der Sache hatten. Dennoch hätte sicher Niemand gedacht, dass er gegen Ende der Veranstaltung extra für uns noch einige der Originale aus den Vitrinen nahm, damit wir sie besser fotografieren konnten. Dieses Vertrauen ehrt uns ungemein.
Am zweiten Tag stellte sich die Wikimedia-Welt den Gästen vor. [[w:Benutzerin:Sina Wohlgemuth (WMDE)|Sina Wohlgemuth]] stellte die Wikimedia-Bewegung vor und ich (unterstützt von den anderen anwesenden Wikimedianern) stand hinterher den Fragenden Rede und Antwort. Neben gängigen Fragen kamen dieses Mal auch ungewöhnliche zu Ethik und Moral, zum Selbstverständnis der Wikipedia, die alles andere als leicht zu beantworten sind. Wie auch bei den anderen beiden Vorträgen am Vortag und den Führungen waren auch hier wieder ein angenehm großes, aufmerksames und interessiertes Publikum anwesend. Während der Einsame Schütze und [[Benutzer:Nightflyer|Nightflyer]] die Sammlung durch fotografierten, widmeten wir Anderen uns den Artikeln, was dank des sehr sinnvoll von Nikolaus Dietrich zusammen gestellten Handapparates nicht schwer war. Bislang entstanden ein gutes Dutzend neuer Artikel (und die Arbeit ist bei Weitem noch nicht am Ende), darunter der Wichtige zum [[Antikenmuseum der Universität Heidelberg]], zum ungemein bedeutenden Keramiker [[Adam Winter]], der gemeinsam mit dem Archäologen [[Roland Hampe]] überhaupt erst die Grundlagen der antiken Keramikherstellung erforscht hatte, sowie einige Artikel zu Exponaten der Sammlung, etwa der [[Namenvase des Heidelberger Malers]] oder einem [[Böotischer Krater (Heidelberg G 44)|Böotischen Krater]]. Der [[Benutzer:DerMaxdorfer|Maxdorfer]] hat daneben diverse Artikel zu Vasenformen erweitert und belegt. Alles in allem war es bislang eine recht ergiebige Veranstaltung. Insgesamt war aber doch das der Höhepunkt, was gegen Ende passierte. Kurator Herrmann Pflug war uns ohnehin die ganze Zeit eine stete Hilfe und Ansprechpartner bei allen möglichen Fragen. Und wir hatten Fragen. Das zeigte aber auch, dass wir zum einen wussten, was wir taten und wollten und dass wir zum anderen wirklich Interesse an der Sache hatten. Dennoch hätte sicher Niemand gedacht, dass er gegen Ende der Veranstaltung extra für uns noch einige der Originale aus den Vitrinen nahm, damit wir sie besser fotografieren konnten. Dieses Vertrauen ehrt uns ungemein.
https://meta.wikimedia.org/wiki/Grants:Learning_patterns/GLAM_on_Tour_-_connecting_Wikipedians_and_cultural_institutions_on_the_local_level
https://meta.wikimedia.org/wiki/Grants:Learning_patterns/GLAM_on_Tour_-_connecting_Wikipedians_and_cultural_institutions_on_the_local_level
Vorstand, WLM
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