Nachrichten/2013-11-27
Anfang November fand in Berlin erstmals die sog. Diversity Conference statt, die sich explizit mit dem Schwerpunkt “Vielfalt in den Wikimedia-Projekten” befasste. Insgesamt fanden 26 Vorträge und Workshops mit rund 80 Teilnehmern statt, das Spektrum reichte dabei von Best-Practice-Beispielen über technische Entwicklungen zur Förderung von Diversität in anderen Open-Source-Projekten, Ideen für zukünftige Projekte bis hin zur gemeinsamen Entwicklung eines Entwurfs für eine klare Positionierung zum Thema Diversität.
Dabei wurde schnell klar, dass selbst unter den Anhängern des Themas sehr vielfältige Auffassungen über Definition, Ziele, und Nutzen herrscht und eine klare Position oder Strategie noch nicht absehbar ist. Die Konferenz war hierbei sicher ein wichtiger Schritt, kann aber nur die Intitialzündung für die dort entwickelten Ideen sein, die einer nachhaltigen Umsetzung bedürfen. Besonders interessant war daher der Blick über den Tellerrand, den Wikipedia ist nicht das einzige Open Source Projekt, das sich mit der Problematik mangelnder Vielfalt auseinandersetzt. Vorträge von OpenStreetMap und der Ada Initiative konnten z.T. bereits auf konkrete Erfahrungen und Ergebnisse verweisen - ein Grund mehr in Zukunft die Zusammenarbeit und den Austausch in dieser Hinsicht zu intensivieren und Synergien zu nutzen.
Auch wenn WMAT in absehbarer Zeit wohl kein eigenes Diversity Programm starten wird, war es für die allgemeine Communityarbeit doch wertvoll einen Überblick über diverse Aktivitäten zu bekommen, die das Ziel haben neue und bestehende Wikimedianer zu fördern - sei es mittels Reduzierung technischer Hürden oder durch die Einrichtung förderlicher Kommunikationsräume. Insbesondere die Implementierung des Teahouse Projekts in der deutschsprachigen Wikipedia werden wir in dieser Hinsicht mit Interesse verfolgen.
Wie immer konnte ich vor allem auch durch die informellen Gespräche am Rande viel mitnehmen: So habe ich im Rahmen der Veranstaltung den deutschen Community Advocat Jan Eißfeld kennen gelernt und mich mit ihm über aktuelle Fragestellungen (allem voran natürlich der Dauerbrenner FDC) ausgetauscht - ein Dialog, den wir ab jetzt regelmäßig fortführen wollen. Mit Jessie Wild vom Grantmaking Team der WMF konnte ich Details zu unserem geplanten Board Trainings diskutieren und habe dabei zudem einen wertvollen Impuls zum Thema Evaluation mitgenommen, der für uns hilfreich sein könnte: Learning Patterns.
Weitere Informationen: http://meta.wikimedia.org/wiki/Wikimedia_Diversity_Conference/de