Bericht: Wiki Loves Music
Teilnehmer von "Wiki Loves Music" im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Das Projekt „Wiki Loves Music“ hat zum Ziel, die Qualität der Wiki-Artikel zum Thema Musik (insbesondere Musikinstrumente) zu verbessern; oftmals fehlt es an qualitativ hochwertigen Bildern oder Aufnahmen, die den Klang bzw. die Spielweise eines Instrumentes illustrieren. Mögliche Maßnahmen sind Anfragen an Instrumentenbauer/Museen/Orchester wegen Bild- und Tonspenden, besserer Zugang zu Fachliteratur und organisierte Foto- und Tonaufnahmesessions; all das ist im Rahmen des Projekts bereits erfolgt.
Vom Donnerstag, 22. bis zum Sonntag, 25. Juni 2017 fand das Projektwochenende „Wiki Loves Music Hamburg 2017“ statt. Bereits im Vorfeld wurde eine Liste von verbesserungswürdigen Artikeln und eine Wunschliste von Fotomotiven erstellt. Daneben wurde eine Kooperation mit Yamaha Music Europe vereinbart; durch diese wurden zum einen bereits vorhandene Stock-Fotos unter eine freie Lizenz gestellt, zum anderen stellte Yamaha Musikinstrumente zur Verfügung, von denem am Projektwochenende Detailaufnahmen gemacht werden konnten. Am Projektwochenende selbst (für das sich neben zahlreichen deutschen auch ein Schweizer und mit mir ein österreichischer Wikipedianer angekündigt hatten) war zum einen geplant, diese Aufnahmen anzufertigen; weiters sollten Fotos von Ausstellungsstücken des Museums für Kunst und Gewerbe neu gemacht bzw. auf Commons transferiert werden; diese sollten dazu dienen, im Zusammenspiel mit der zur Verfügung gestellten Literatur der Museumsbibliothek und der benachbarten Zentralbibliothek die Artikel zu den Ausstellungsstücken und Instrumentenbauern zu verbessern.
Die Anreise gestaltete sich für manche Teilnehmer als schwierig; in Norddeutschland kam es wegen heftiger Stürme zu Zugausfällen und -verspätungen; die letzte Wikipedianerin kam erst am Freitag in Hamburg an, nachdem sie die Nacht in Hannover buchstäblich „auf dem Abstellgleis“ verbracht hatte. Nichtsdestotrotz begannen wir am Donnerstag abends mit einer Kennenlern-Runde im Museum für Kunst und Gewebe, abgerundet durch ein Blockflötenkonzert. Am Freitag begann das eigentliche Arbeitstreffen; bei einer Führung durch die Musikinstrumentensammlung des Museums wurden Fotos der Instrumente angefertigt, die anschließenden Edit-a-thon weiterverwendet wurden. Daneben fand für Interessierte eine kurze Führung durch die umfangreiche Musikabteilung der benachbarten Zentralbibliothek statt, in der ebenfalls ein Raum für Artikelarbeit reserviert war. Am späten Nachmittag fand eine Führung durch das Komponistenquartier Hamburg statt, bei der uns die musikhistorische Rolle der Stadt nähergebracht wurde.
Detailaufnahme eines Spinetts aus dem 17. Jahrhundert
Der Samstag stand ganz im Zeichen der Fotoaktion; eine kleinere Gruppe (mich eingeschlossen) arbeitete die vorbereitete Wunschliste an Detailfotos anhand der Yamaha-Instrumente ab, weitere Teilnehmer erstellten Fotos und Videos von Instrumenten "im Einsatz", wofür sich freiwillige Musiker – teils ebenfalls Wikipedianer – zur Verfügung stellten. Daneben lief natürlich der Edit-a-thon weiter und da sich unser „Hauptquartier“ in unmittelbarer Nähe der Musiksammlung des Museums befand, wurden auch noch weitere Detailbilder von Sammlungsstücken angefertigt. Abends gab es die Möglichkeit, die Elbphilharmonie zu besichtigen; außerdem fand in der Laeiszhalle ein Konzert unter Beteiligung eines Wikipedianers statt, für das sich trotz des langen Tages noch eine kleine Gruppe von Musikfreunden begeistern konnte.
Am Sonntag wurden die letzten Fotoaufnahmen angefertigt und an den Artikeln gearbeitet, bevor sich die Gruppe am frühen Nachmittag auflöste. Alles in allem halte ich das Projektwochenende für eine gelungene Aktion; Gründe dafür sind neben den gemachten Fotos und verbesserten Artikeln vor allem die an dem Wochenende entstandene Anregung für neue Artikel (was sich an der Anzahl der danach erst verfassten Artikel ablesen lässt) sowie die Vernetzung von musikinteressierten Wikipedianern. Da es sich bei dem Projektwochenende um mein erstes Wikipedia-bezogenes Treffen handelte, war ich besonders neugierig, was (und auch wer) mich erwartete; mitgenommen habe ich neben einer Themenliste samt passender Literatur vor allem einen sehr positiven Eindruck von der Gemeinschaft der Wikipedia-Autoren.
Eine detailliertere Nachschau des Projektwochenendes findet man übrigens auf der Dokumentationsseite des Projektes, auf der auch weitere Berichte der Veranstaltung zu finden sind.
Florian, 7. Dezember 2017
Einladung: Preisverleihung „Best of 2017“
Wir möchten unser Jubiläumsjahr 2018 gerne mit einer Würdigung der großartigen Arbeit unserer Ehrenamtlichen beginnen, indem wir herausragende Leistungen im Rahmen unserer letztjährigen Foto-Wettbewerbe Tag des Denkmals, WikiDaheim und der Wiki Science Competition sowie des Artikelwettbewerbs Denkmal-Cup würdigen.
Darüber hinaus feiern wir die Auszeichnung unserer Wikiversity-Kooperation zum Thema „Krieg und Propaganda“ mit der Universität Wien: Diese wurde zum innovativsten Projekt der „Wikimedia 1914–18 Europeana Challenge“ gekürt.
- Termin: Mittwoch, 24. Jänner 2018, 15 Uhr
- Ort: Ahnensaal, Räumlichkeiten des Bundesdenkmalamts, Hofburg, 1010 Wien
Wir bitten um Anmeldung bis 15. Jänner 2018 an verein@wikimedia.at. Es gelten die Veranstaltungsrichtlinien von Wikimedia Österreich.
Bericht: Wikipedia-Edit-a-thon auf der Frankfurter Buchmesse 2017
Wikipedia-Stand auf der Frankfurter Buchmesse 2017
Dieses Edit-a-thon hatte wohl zum Zweck, einerseits die literaturbezogenen Artikel mit dem Schwerpunkt französische und deutsche Autoren/undinen (Gastland 2017: La France) zu ergänzen und aktualisieren, andererseits auch die Besetzung des angenehm großen und gut ausgestatteten Wikimedia-Stands mit „sichtbarer Aktivität“ zu besetzen, und ich habe mich über die Einladung jedenfalls sehr gefreut.
Leider musste ich am Donnerstag abend schon wieder in Wien auflaufen, aber die zwei ersten Messetage haben großen Spaß gemacht: es gab genügend Computerzeit (und auch Equipment) zum Arbeiten an den Artikeln, und am Stand tauchte auch immer wieder interessiertes Messepublikum auf, das wir abwechselnd betreut haben. (Bei mir war es eine sympathische Autorin aus Nordirland, der ich zwar auf Anfrage erklären musste, dass es als eher unfein gilt, den eigenen Wikipedia-Artikel selbst zu verfassen, und dass für das Erreichen der Relevanzkriterien außerdem eine bestimmte Publikationsanzahl notwendig ist (die bei ihr noch nicht erreicht war), aber immerhin konnte ich ihr einen Fototermin besorgen – für den Fall, dass sie in Zukunft „relevant“ ist, liegt dann schon ein CC-lizenziertes
Bild von ihr auf Commons vor.
Bei der Arbeit an den Artikeln ist auch einiges weitergegangen: ich habe in den anderthalb Tagen immerhin zwei Artikel ganz neu geschrieben und einen erheblich erweitert, meist Übersetzungen von bestehenden englischen oder französischen Einträgen, aber jeweils „angefüttert“ mit aktuellen und vor allem deutschsprachig orientierten Belegen und Verweisen. Das sind die neuen Artikel über die narrative Form der Autofiktion, die ivorische Autorin Tanella Boni und den Literaturtheoretiker Philippe Lejeune, wobei ich auch die Links für die englischen und französischen Vorlagen editiert und aktualisiert und an vielen Stellen die Querverweise zu den neuen Artikeln gelegt habe. Außerdem sind mir bei der Recherche zu diesen Texten und beim Herumsurfen zwischendurch an etlichen anderen Artikeln Fehlstellen aufgefallen, zumeist fehlende Übersetzernamen, die ich on the fly schnell eingefügt und nachgetragen habe.
Daneben herrschte in unserer Koje die ganze Zeit ein reges Treiben von eingeladenen bzw. dazugestoßenen Editors aus Deutschland, Frankreich, Belgien, der Schweiz und (mit mir) aus Österreich und natürlich den WM-Betreuern, die uns hervorragend mit Grundnahrungsmitteln wie Kaffee und Keksen versorgt haben und vor allem bei typischen Stuhl/Keyboard-Interfaceproblemen aller Art („warum macht der plötzlich ein ], wenn ich ö eintippe?“) große Geduld und Findigkeit an den Tag legten. Zwischendurch gab es immer wieder interessante Gespräche über Wikimedia and beyond, bis hin zu profund philosophischen Fragen wie die onotologischen Ramifikationen des neuen Blade Runner 2049.
Vielen Dank für die Einladung!
WernR, 13.10.2017
Wikimedia 1914-18 Europeana Challenge: Innovativstes Projekt von Wikiversity Austria
Unser Wikiversity-Austria-Team hat die "Wikimedia 1914-18 Europeana Challenge" in der Kategorie "innovativstes Projekt" für ihre Wikiversity-Lehrveranstaltungen zum Thema Propaganda im Ersten Weltkrieg gewonnen.
Wir gratulieren den Projektverantwortlichen ganz herzlich!
https://pro.europeana.eu/post/announcing-the-winners-of-the-wikimedia-1914-18-europeana-challenge
https://blog.wikimedia.org/2017/10/10/europeana-portfolio-contest
CEE you in Warschau: Bericht vom Wikimedia Meeting für Zentral- und Osteuropa
Das CEE-Meeting ist das jährliche Treffen der Communitys in der Region Zentral- und Osteuropa. WMAT war heuer mit drei Freiwilligen und der Geschäftsführerin vor Ort - wie in den vergangenen beiden Jahren haben wir das Programm vor Ort wieder wo möglich und sinnvoll unterstützt: Zum einen mit einem Vortrag zum Thema Organisationsentwicklung und den damit verbundenen Herausforderungen. Zum anderen haben wir gemeinsam mit unseren Partnern aus Griechenland, Rumänien, Ungarn und der Tschechien unsere Erfahrungen rund um den Aufbau von Tech-Communitys im Rahmen von Programmier-Workshops im Vorfeld des Wikimedia Hackathons geteilt. Tobias gab wieder in verschiedenen Sessions sein Know-How rund um Wikidata weiter.
Ein weiteres wichtiges Thema für uns war die gemeinsame Rückschau auf den diesjährigen Artikelwettbewerb CEE Spring, den WMAT dieses Jahr auch organisatorisch und administrativ unterstützt. Für das kommende Jahr konnten so wieder einige Verbesserungspotenziale identifiziert und Communitys motiviert werden, nächstes Jahr (wieder) mitzumachen. Zudem konnten wichtige Anknüpfungspunkte und Kontakte zu Personen aus Communitys wie Kasachstan geknüpft werden, die sich bisher kaum an internationalen Projekten beteiligt haben.
Wie bereits im letzten Jahr waren die Konferenztage wieder lang und intensiv - häufig wurde auch nach dem Abendessen noch mit viel Elan bis in die späten Abendstunden getagt, diskutiert und editiert. So fanden etwa die Lightning Talks während des Abendessens am späten Abend statt, was den kurzen Vorträgen einen etwas gesselligeren Charakter verlieh.
Interessante Inputs aus anderen Communitys gab es vor allem im Bereich Bildungsprojekte: Vahid von der Wikimedia Foundation stellte internationale Trends und Entwicklungen aus dem Wikiversum vor und Wikimedia Serbien erklärte wie sie durch Schulcamps neue Autor*innen rekrutieren, von denen beeindruckende 75% danach aktiv bleiben. Wir würden uns freuen, wenn sich mittelfristig Anknüpfungspunkte und Kooperationen zwischen WMAT und CEE-Partnercommunitys auch im Bildungsbereich ergeben würden.
Aus technischer Sicht macht sich auch die immer stärkere Einbindung von Wikidata bemerkbar, die es etwa Communitys mit relativ wenigen Freiwilligen ermöglicht, mühsame Handarbeit von einer zentralen, internationalen Stelle aus zu bewerkstelligen und nicht mehr unbedingt in der eigenen Sprachversion tätig werden zu müssen. Das betrifft zum Beispiel die Infoboxen, die auch in der deutschsprachigen Wikipedia so manchen Artikel zieren und wo sich schon einige Lösungen ergeben haben, die von Mārtiņš Bruņenieks aus Lettland in einem Vortrag unterhaltsam zusammengefasst wurden.
Zum Abschluss gehört auch den polnischen Gastgebern ein großes Dankeschön dafür, dass die Veranstaltung in einem beeindruckenden Museum und mit sehr viel persönlichem Engagement der Gastgeber stattfinden konnte.
Claudia Garád, Philip Kopetzky, 28.9.2017
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