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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2014, 13:42 Uhr
Das Ruhrgebiet ist mit mehr als 5 Millionen Einwohnern die größte Agglomeration Deutschlands. Kein Wunder, dass in dieser Region auch viele Autorinnen und Autoren, darunter auch Administratorinnen (ja, die gibt es) und Administratoren der deutschsprachigen Wikipedia tätig sind. Darüber hinaus ist das Ruhrgebiet hauptsächlich wegen seiner Geologie und des damit verbundenen Kohleabbaus bekannt. Beides war für mich als Mitarbeiter des Portals Geowissenschaften in der Wikipedia ein Grund zu einem Besuch beim traditionsreichen Stammtisch Ruhrgebiet. Dieser verbindet seine Treffen immer wieder mit Exkursionen ins Bergbaugebiet, beim 59. Treffen am 12. Juli 2014 in Schwerte auch zusätzlich mit einer Gesamtzusammenschau der Geologie Nordrhein-Westfalens durch eine Expertin mit dem Wikipedia-Benutzernamen Geolina. Zwar wurden im Ruhrgebiet fast alle Zechen in den vergangenen Jahrzehnten geschlossen, Pittimann, der als "Bergbauadmin" in der Wikipedia bekannt ist, organisierte jedoch die Besichtigung einer der letzten in Betrieb befindlichen Zechen: Zeche Graf Wittekind in Schwerte.
Eigentlich ist diese Zeche ebenfalls schon seit mehreren Jahrzehnten geschlossen, aber ein Förderverein schafft es, dort den Abbau aufrecht zu erhalten und die Stollen vor dem Verfall zu bewahren. Besichtigung ist auch nicht der richtige Begriff, in einen solchen Stollen kann Mann (und natürlich Frau) nur einfahren. Die Gänge sind nur 40 bis 60 cm hoch, mehr hätte sich nicht ausgezahlt, denn der Kohleflöz erreicht nur diese Mächtigkeit (Höhe). 30° Neigung und reichlich Wasser, gut gepflegte, aber doch wenig vertrauenserweckende Stützbalken in einer Technik, wie sie schon Alexander von Humboldt damals in Südamerika beim Silberbergbau eingeführt hat, machten das Rutschen auf den Knien nicht gerade zum Vergnügen. Kein Vergleich mit den österreichischen Salzbergwerken, in denen das ausgelaugte Salz riesige "Dome" zurücklässt, zu denen man über gut gewachste Holzrutschen gelangt. Nachdem es den Wikipedianern gelungen war, in dem engen Stollengewirr doch noch etwas natürliche Steinkohle abzubauen (mit Hammer und Meißel), ging es hinaus an die warme Sommersonne zum Waschen mit kaltem Wasser. Wenig später führte Geolina die Gruppe über den Bergbaulehrpfad auf die Hohensyburg. Von dort aus sieht man weit ins Land und kann erahnen, welche Bedeutung die Geographie und Geologie für eine Region hat, alles belegbar durch die von ihr mitgebrachten geologischen Karten. Es wurde erklärt, wie man vorzugehen hat, wenn man einen geologischen Aufschluss fotografiert und einem dieser meist geschützten Naturdenkmäler einen Artikel in der Wikipedia widmen will. (Löschantrag wegen Irrelevanz nicht ausgeschlossen). Schließlich erreichten alle die angekündigte Gaststätte, in der der Wikipedia-Wimpel des Stammtisches aufgestellt wurde, weitere Wikipedianer gesellten sich dazu, und bei Essen und Trinken gab es Gespräche über: Bergbau, Artikel, Wikimania, WikiCon und Trolle - gemeint sind hier natürlich nicht die Bergtrolle, sondern jene, die den Administratoren der WP das Leben schwer machen. Es wurden aber auch Ansätze zur außeradministrativen Konfliktregelung besprochen bis die Dämmerung und ein katastrophales Sommergewitter zur Heimreise mahnten.