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Nachrichten/2014-04-08-II
Der Vortrag fand gegenüber dem Festsaal in einem ziemlich großen Raum statt, in dem mindestens 200 Leute Platz haben, wir hatten schon Angst, dass wir vor ein paar wenigen Leuten reden werden - bis 10 minuten vor Beginn waren wir sehr tapfer...
Aber dann hat sich der Raum doch noch ziemlich gefüllt, ich hab zwar nicht nachgezählt, aber es waren sicherlich mindestens 70 Leute, wenn nicht sogar mehr, anwesend, der Raum wirkte erstaunlich voll. Eveline hat mit ihrem Vortrag die Aufgaben der ÖAW und speziell die Aufgaben ihrer Abteilung, die Erfassung der bairischen Dialekte dargelegt, vor allem aber über ihre eigene wissenschaftliche Arbeit gesprochen. Das Weitere überließ sie dann mir und Karl Gruber.
Man merkte an den Reaktionen des Publikums, dass die neue, kombinierte Vorgehensweise, welche wir im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Komponente einerseits und der Arbeitsweise von Wikipedia selbst darstellten, vom Verständnis her ziemlich neu war. Entsprechend war auch die Aufmerksamkeit und auch die im Anschluss - und auch zwischendurch gestellten Fragen.
Wie so oft, der Hauptteil von uns war die Vorstellung und Ziele der Wikimediaprojekte, weil das den meisten der anwesenden Personen durch ihre tägliche Nutzung am nähesten steht. Die Verknüpfung des gemeinsamen Sprachdatenbankprojektes mit dem freien Projekt Wikimedia ist auch innerhalb der Wikipedia-Community erst mit zwei Anläufen zu vermitteln. Diese Erfahrung haben wir auch in Bremen gemacht, wobei der größte Teil der Teilnehmer es wohl wissen, dass es Menschen gibt, welche einen Dialekt sprechen, sich aber vielfach mit Händen und Füßen dagegen verwehren, es selbst zu tun. Vor allem junge Wikipedianer sind hier extrem ablehnend, auch wenn Dialekt in ihrer Lebensumgebung die Regel ist und sie ihn alle verstehen. Je näher die Menschen zu einer Zweitsprache stehen, nämlich dann, wenn sie selbst Dialektsprecher sind oder eine andere Muttersprache haben, je einfacher ist dieses Projekt zu vermitteln.
Am einfachsten ist es, wenn man Dialektbegriffe wie zB: Geh´, kuum versucht, in die Standardsprache zu übersetzen. Diese Übersetzung lautet: Raff´ Dich auf und handle endlich! Hier wird es jedem klar - auch den Norddeutschen - dass sie Geh, kuum, mit der korrekten Sprachmelodie verwendet, ohne Schwierigkeiten im richtigen Kontext verstehen. Hier wirkt sogar Jänner als Fremdwort, welches zu erlernen ist, aber Geh´, kuum versteht im richtigen Kontext jeder.
Ich bin sicher, dass wir im kommenden Jahr wieder einen Slot bei der Langen Nacht der Forschung bekommen, dann werden wir erstmals auch schon Ergebnisse, aber auch neue Kooperationen im Kulturbereich präsentieren können.
Hubertl