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Nachrichten/2014-05-16
Das Treffen der Wiktionaristen in Berlin bedeutete für mich, einen Einblick in die Arbeit von Wiktionary zu bekommen, welche mir bislang in seiner Komplexität völlig verborgen geblieben ist. Schon allein deswegen, weil ich überhaupt nicht über die Fachkenntnis verfüge, welche mir aber mit Selbstverständlichkeit von den anwesenden Teilnehmern vor Augen geführt wurde. Nicht nur ein paar bekannte Gesichter konnte ich in der neuen Geschäftsstelle wiedertreffen, sondern auch Personen, welche schon seit vielen Jahren in Wikimedia-Projekten dabei sind, wir uns aber aufgrund der so stark getrennten Projekte nie über den Weg gelaufen sind. Es waren zwei intensive Tage, an denen bis Abends um acht gearbeitet wurde. Mir wurde ermöglicht, unser neues, österreichisches Sprachprojekt zu präsentieren, was auf großes Interesse gestoßen ist. Hier eine kurze Zusammenfassung meines Beitrags, das Protokoll findet man hier.
Die Geschäftsstelle in Wien (Claudia Garád) hat vor annähernd 8 Monaten den Kontakt zur österr. Akademie der Wissenschaften aufgebaut, um langfristig, nach dem Modell des Bundesdenkmalamts, eine Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen. Die ersten Schritte werden nun mit Eveline Wandl-Vogt, Projektleiterin der Datenbank der bairischen Mundarten in Österreich @ Electronically Mapped gemacht. Sie war schon in Bremen beim Glam-Treffen als Vortragende dabei, ein gemeinsamer Vortrag bei der Wikimania ist vorgesehen.
Ziel des Projekts ist die Schaffung einer Struktur in Wikimedia-Projekten - in dieser Angelegenheit vorerst und vorrangig auch auf Wiktionary-Ebene - welche die Übernahme von Daten der ÖAW ermöglichen soll. Darüber hinaus solle eine Software erstellt werden, welche es ermöglicht, Worte, Phraseme, Texte als Hörbeispiel einzugeben, welche es auf einfache Art erlauben soll, mit diesen Audiobeiträgen allen Wikipedia-Sprachversionen in großem Maßstab zu erweitern. So auch das Thema gesprochene Wikipedia kann damit umgesetzt werden. Wobei das keinesfalls auf Regionalsprachen beschränkt sein soll, sondern es ermöglichen soll, jegliche Sprache mit Audiodaten durch ausgewählte Sprecher erweitern bzw. ersterfassen zu können. Auch Sprachen, welche in ihrem Sprecherbestand gefährdet sind.
Inzwischen hat sich auch bereits durch die Kontaktaufnahme gemeinsam mit Karl Gruber und mir, Rudolf Muhr bereiterklärt, sich am Projekt als wissenschaftlicher Betreuer zu beteiligen und ebenfalls einen außergewöhnlich großen Beitrag bestehender Daten (so zB. das Aussprachewörterbuch des Österr. Deutsch) zum Wikimedia-Projekt beizutragen. Die Finanzierung des Projekts soll über mehrere Ebenen, nicht nur von Wikimedia, sichergestellt werden.
Eine erste Präsentation vor internationalem akad. Fachpublikum wird auf der Konferenz Pluricentric languages worldwide and pluricentric theory Anfang Juli an der Universität Surrey, Guildford, UK durchgeführt, gemeinsam mit R. Muhr, der die wissenschaftliche Seite präsentieren wird, sowie ich mit dem Anliegen, dieses Projekt unter den Prämissen und Möglichkeiten von Wikimedia darzustellen und Kooperationen auf internationaler Ebene auszuloten. Ein Monat darauf wird dieses Projekt dann bei der Wikimania vorgestellt werden.
Infodaten: Es gibt weltweit 171 Wiktionary-Sprachversionen mit über 20 Mio Artikeln.
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