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Nachrichten/2014-06-04
Am 3. Juni hatte ich kurzfristig die Gelegenheit mit Unterstützung durch den Verein Wikimedia Österreich an einem Seminar im Rahmen der Presse-Akademie der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ teilzunehmen. Thema dieses Seminars war das Schreiben über Recht, wobei die Zielgruppe insbesondere Juristen und mit Recht und dessen Vermittlung beschäftigte Personen war. Als Wirtschaftsrechts-Student, der sich auch in der Wikipedia regelmäßig mit Themen des österreichischen Rechts auseinandersetzt, war es für mich äußerst spannend, zu hören und sehen, wie die Profis der Presse mit komplexen rechtlichen Fragestellungen umgehen und diese so umformulieren, dass sie auch dem einfachen Leser zugänglich werden.
Insbesondere machte der Vortragende, Mag. Benedikt Kommenda, der Leiter des Rechtspanoramas der Presse, uns auf klassische Stolpersteine der Juristensprache aufmerksam. So gilt es etwa, Schachtelsätze, Passivkonstruktionen und hauptwörtlich verwendete Zeitwörter zu vermeiden. In mehreren praktischen Übungen trainierten wir, Urteile des Obersten Gerichtshofs und des Verwaltungsgerichtshofs in allgemeinverständlicher Sprache wiederzugeben. Dabei war es besonders schwierig, zugleich verständlich und akkurat zu sein. Genau diesen Zwiespalt kennen wohl auch die meisten Autoren der Wikipedia in ihrer alltäglichen Artikelarbeit. Da aber juristische Themen in der Wikipedia nicht so aufgearbeitet sein sollen, dass sie nur für Juristen zu lesen sind, ist es besonders wichtig, genau auf diese Verständlichkeit abzuzielen. Bei meiner zukünftigen Artikelarbeit werde ich daher darauf besonders Bedacht nehmen und dieses Wissen gerne auch an weitere Kollegen weitergeben.
Zum Abschluss des intensiven Arbeitstages wurden die Teilnehmer auch durch die Redaktion der Presse geführt, die eine der großen Qualitätstageszeitungen in Österreich ist. Auch dieser Einblick war ausgesprochen interessant und wäre durchaus auch in einer größeren Gruppe von Wikipedianern einmal zur Wiederholung empfohlen.
Plani