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Nachrichten/2014-07-13
Eine Fotosafari einer etwas anderen Art fanden wir vor, als wir große Teile der Privatsammlung von Wilfried (Fritz) Gombocz dokumentieren durften. Der vielfältige Inhalt der Privatsammlung war für mich bei meinem ersten Besuch im Februar 2014 bei Fritz Gombocz gar nicht ganz zu erfassen, da große Teile vor allem der bäuerlichen Keramik nur in Schachteln verpackt vor mir stand. Damals fand ich nur die Wände seiner Räumlichkeiten vor allem mit Ziertellern vor. Schon die Anzahl war schwer zu schätzen. Grundsätzlich handelte es sich um Kulturgüter verschiedener Art und verschiedenen Alters, beginnend vom 18. Jahrhundert. Den Großteil machten die Wandteller großer Porzellanmanufakturen aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, sowie bäuerliche Keramik aus.
Einen zweiten Besuch mit Hubertl absolvierte ich, um auch die Möglichkeiten von der fototechnischen Seite zu erfassen. Nachdem das auch klappte, fixierten wir den Termin für den 7. bis 10 Juli 2014. Es war eine reine Schätzung, das wir mit zwei Fototeams das ganze in zwei Tagen zuzüglich zu und Heimfahrt schaffen würden. Um auch anderen einen Überblick zu geben bietet sich ein regionaler Filmbericht an, den man auch auf Vulkanland.at sehen kann.
Ablauf
Gesagt, getan. Am 7. Juli kamen wir an, Ailura, Isiwal, Hubertl und ich. Fritz Gombocz hatte schon mit Helfern Inhalte vorbereitet und - vor allem - auch eine intensive Säuberung der zu fotografierenden Artefakte durchgeführt. Wir begannen sofort mit dem Aufbau diverser Tische und Blitzanlagen. Eine große Erleichterung war, als uns Fritz Gombocz zusagte, bei den hochgeladenen Fotos selbst die fehlenden Beschreibungen zu ergänzen, denn er kennt jeden Teller und seine Historie auswendig, während für unsereins prinzipiell aber alles Teller sind :-). Das erspart eine Menge Arbeit an begleitender Dokumentation Listen und Erfassung. (Bei Erstellung des Berichts war er schon ganz großartig dran und hat in der kurzen Zeit bereits bei einer großen Anzahl Fotos die Beschreibung ergänzt.)
Noch am Montag hatten wir Gelegenheit, die verschiedenen Einstellungen der Beleuchtung, der Lage etc. zu testen. Die Bilder der einzelnen Teile wurden fast ausschließlich mit den beiden Kameras Nikon D3 und Canon EOS 5D Mark III mit Objektiven mit Fixbrennweite gemacht, während von jedem der Teilnehmer, jeweils das eigene Kameramaterial für die Nebenfotos zur Verfügung standen. Bewährt hat sich das Lichtzelt, in dem die Teller eingelegt wurden und senkrecht fotografiert wurde. Für die kleineren Objekte wie Krügerl, Flaschen etc. war eher der neue Fototisch von Hubertl geeignet. Damit, und mit drei Studioblitzen samt Softboxen war auch die Lichtsituation ziemlich ausgereift. Für die größeren Gegenstände, wie für Kuchenformen oder Amphoren wurde einfach ein Heurigentisch aufgestellt und ein Papierhintergrund aufgebaut. Außer uns vier waren noch Maren dabei, die sich erstmalig - und sehr erfolgreich - an einer Profikamera probierte und noch Fritz Gombocs, die bei schweißtreibendem Wetter und den Scheinwerfern bis in die Abendstunden beschäftigt waren, so viele Objekte wie möglich zu erfassen. Ausnahmen bildeten nur die Stiegenhäuser, in denen den wir sonst ein Gerüst aufbauen hätten müssen ;-).
Ergebnisse
Die Ergebnisse findet ihr alle in der Commons:Category:Privatsammlung Gombocz. Ein paar Highlights sollen aber auch hier nicht fehlen:
Für mich, und ich glaube auch im Namen aller Beteiligten zu sprechen, stellt das Projekt einen Erfolg in mehrerer Hinsicht dar: Kaum in einer Sammlung findet man verschiedene Kulturgüter in einer konzentrierten Form so vor, dass man sie von der Wand oder aus der Schachtel nehmen und sie mit wirklich professionellem Equipment fotografieren kann. Man stelle sich irgend ein Heimatmuseum mit einer so großen Anzahl von Gegenständen vor. Dort kann und darf man maximal bei einer Glasvitrine die Tür aufmachen und vielleicht mit Stativ und aufgestecktem Blitz fotografieren. Alles andere bleibt Wunschtraum. In dieser Konfiguration durften wir ohne Störung von Besuchern alles was wir erreichen konnten fotografieren. Dabei konnte man die verschiedensten Einstellungen ausprobieren und Blitz und Beleuchtungen so lange verstellen, bis einem das Bild zusagt. Auch aus dokumentarischer Sicht findet man in Wikimedia Commons kaum eine Category über diese Themen, die wir jetzt erstellen konnten. Zahlreiche Artikel innerhalb und außerhalb der Wikimedia-Projekte können jetzt besser bebildert oder überhaupt erst erstellt werden.
Sicherlich ist dieses GLAM-Projekt eines der interessantesten deswegen, weil es einerseits eine überschaubare Größe hatte und andererseits in so enger Zusammenarbeit mit dem Betreiber selbst umgesetzt wurde.
Gleichzeitig möchte ich mich ebenfalls im Namen aller bei Fritz Gombocz bedanken, für die Einladung, das gute Essen und vor allem für die begleitende Unterstützung im Zuge der Fotoerstellung.
Danke auch von mir! --Hubertl
Vielen Dank für die großartige Vorbereitung und die wahnsinns Teamarbeit! --Ailura (Diskussion)