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Projekte/Wikimania 2018/Berichte: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich hatte erstmals die Gelegenheit, ein wenn auch nur sehr kurzes kurzes Gespräch mit Jimmy Wales zu führen. Wir unterhielten uns über sein Projekt ''WikiTribune'' bzw. über "''evidence-based journalism''". Er sagte mir, dass er auf der Suche nach "''fact checkers''" sei. Ich lese täglich den in London erscheinenden "''WikiTribune Newsletter''". Im Jahr 2006 schien er in der Liste der "''The 100 Most Influential People in the World''" des Time-Magazins auf. Toll, dass sich Jimmy Wales nunmehr in die Schlacht gegen die zunehmende Verbreitung von "''fake news''" geworfen hat!
Ich hatte erstmals die Gelegenheit, ein wenn auch nur sehr kurzes kurzes Gespräch mit Jimmy Wales zu führen. Wir unterhielten uns über sein Projekt ''WikiTribune'' bzw. über "''evidence-based journalism''". Er sagte mir, dass er auf der Suche nach "''fact checkers''" sei. Ich lese täglich den in London erscheinenden "''WikiTribune Newsletter''". Im Jahr 2006 schien der Wikipedia-Gründer in der Liste der "''The 100 Most Influential People in the World''" des Time-Magazins auf. Toll, dass sich Jimmy Wales nunmehr in die Schlacht gegen die zunehmende Verbreitung von "''fake news''" geworfen hat!




Kapstadt ist wegen seiner hohen Dichte an Museen und sonstigen "''must-see-attractions''" ein ideales Terrain für Wikimedianer(innen), die auf dem GLAM-Sektor aktiv sind. Das "''South African Jewish Museum''" wurde im Dezember 2000 von Nelson Mandela persönlich eröffnet. Das "''Cape Town Diamond Museum''" dokumentiert die Entwicklung dieses wichtigen Sektors, nachdem 1867 Diamanten in Südafrika gefunden wurden. Das "''South African Museum''" beherbergt über eineinhalb Millionen Millionen Exponate, darunter rund 120 000 Jahre alte Steinwekzeuge. In der rund zweieinhalb Millionen Einwohner(innen) zählenden Township ''Khayelitsha'' (bedeutet "''neues Heim''" in der Sprache isiXhosa) gibt es ein eigenes "''Gangster Museum''", das erste seiner Art in der Nähe von Kapstadt.  
Kapstadt ist wegen seiner hohen Dichte an Museen und sonstigen "''must-see-attractions''" ein ideales Terrain für Wikimedianer(innen), die auf dem GLAM-Sektor aktiv sind. Das "''South African Jewish Museum''" wurde im Dezember 2000 von Nelson Mandela persönlich eröffnet. Das "''Cape Town Diamond Museum''" dokumentiert die Entwicklung dieses wichtigen Sektors, nachdem 1867 Diamanten in Südafrika gefunden wurden. Das "''South African Museum''" beherbergt über eineinhalb Millionen Exponate, darunter rund 120 000 Jahre alte Steinwerkzeuge. In der rund zweieinhalb Millionen Einwohner(innen) zählenden Township ''Khayelitsha'' (bedeutet "''neues Heim''" in der Sprache isiXhosa) gibt es ein eigenes "''Gangster Museum''", das erste seiner Art in der Nähe von Kapstadt.  




Der Kunstmarkt ist heute komplett globalisiert. Seit dem Jahr 2000 erstellt die Firma ''Artprice'' einen Index ("''Global 500''") der wichtigsten Kunstschaffenden der Welt. Afrikanische Kunst gewinnt immer mehr an Bedeutung. Der frühere Chef von Puma ''Jochen Zeitz'' hat in Kapstadt ein ultramodernes Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst errichtet - das von ''Thomas Heatherwick'' designete Gebäude, in welchem sich früher Getreidesilos befanden, ist ein Kunstwerk für sich. Im nahe Kapstadt gelegenen Botanischen Garten von Kirstenbosch (gegründet 1913, rund 36 Hektar groß) befindet sich auch ein Skulpturengarten, der Steinskulpturen des Volkes der Shona (Zimbabwe) zeigt. Da ich Hobby-Bildhauer bin, habe ich Kirstenbosch nach der Konferenz einen ganztätigen Besuch abgestattet.
Der Kunstmarkt ist heute komplett globalisiert. Seit dem Jahr 2000 erstellt die Firma ''Artprice'' einen Index ("''Global 500''") der wichtigsten Kunstschaffenden der Welt. Afrikanische Kunst gewinnt immer mehr an Bedeutung. Der frühere Chef von Puma ''Jochen Zeitz'' hat in Kapstadt ein ultramodernes Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst errichtet - das von ''Thomas Heatherwick'' designete Gebäude, in welchem sich früher Getreidesilos befanden, ist ein Kunstwerk für sich. Im in unmittelbarer Nähe von Kapstadt gelegenen Botanischen Garten von Kirstenbosch (gegründet 1913, rund 36 Hektar groß) befindet sich auch ein Skulpturengarten, der Steinskulpturen des Volkes der Shona aus Zimbabwe zeigt. Da ich selbst Hobby-Steinbildhauer bin, habe ich Kirstenbosch nach der Konferenz einen ganztätigen Besuch abgestattet, um afrikanische Kreativität zu bewundern.




Die Wikimedia-Bewegung muss auch das politische und ökonomische Umfeld der Staaten, in denen sie agiert, genauestens mit "''impact studies''" analysieren, gefährlich sind Pauschalurteile aller Art. Afrika konnte im Jahr 2017 nur 2,9 % der weltweiten Investitionen anlocken. Ungeachtet dessen haben Staaten wie etwa Botswana eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen - als die frühere britische Kolonie 1966 unabhängig wurde, gab es nur 12 km gepflasterte Straßen und 22 Universitätsabsolventen. Der Anteil der Entwicklungshilfe am Budget Ruandas sank in den letzten 10 Jahren von 80 % auf 17 %. In Südafrika gab es erst im April 1994 freie und faire Wahlen. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den meisten afrikanischen Ländern wesentlich kürzer als in Österreich (81,5) gegenüber etwa Burundi (60,9). 68 % aller EU-Unternehmen, die auf dem afrikanischen Kontinent operativ tätig sind, haben ihren Hauptsitz in der Republik Südafrika. ''Wanda Guma'', der in der ersten Township namens ''Langa'' (gegründet noch unter dem 1923 erlassenen "''Urban Areas Act''" im Jahr 1927) geboren wurde und selbst an der Wikimania teilnahm, organisierte eine "''Wikimania Ubuntu Township Tour''", an der ich gerne teilnahm. Besonders beeindruckend war das "''Guga s'Thebe Arts and Cultural Centre''", gegründet 1999. Es umfasst unter anderem einen Theaterraum mit 200 Plätzen. Es herrscht also nicht nur Tristesse in Afrika, es gibt trotz aller Rückschläge und trotz der durch den jahrhundertelangen Kolonialismus bedingten wirtschaftlichen Probleme viel Erfolgreiches.
Die Wikimedia-Bewegung muss auch das politische und ökonomische Umfeld der Staaten, in denen sie agiert, genauestens mit "''impact studies''" analysieren, gefährlich sind Pauschalurteile aller Art. Afrika konnte im Jahr 2017 nur 2,9 % der weltweiten Investitionen anlocken. Ungeachtet dessen haben Staaten wie etwa Botswana eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen - als die frühere britische Kolonie 1966 unabhängig wurde, gab es nur 12 km gepflasterte Straßen und 22 Universitätsabsolventen. Der Anteil der Entwicklungshilfe am Budget Ruandas sank in den letzten 10 Jahren von 80 % auf 17 %. In Südafrika gab es erst im April 1994 freie und faire Wahlen. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den meisten afrikanischen Ländern wesentlich kürzer als in Österreich (81,5) gegenüber etwa Burundi (60,9). 68 % aller EU-Unternehmen, die auf dem afrikanischen Kontinent operativ tätig sind, haben ihren Hauptsitz in der Republik Südafrika. ''Wanda Guma'', der selbst in der ersten Township namens ''Langa'' (gegründet noch unter dem 1923 erlassenen "''Urban Areas Act''" im Jahr 1927) geboren wurde und selbst an der Wikimania teilnahm, organisierte eine "''Wikimania Ubuntu Township Tour''", an der ich gerne teilnahm. Besonders beeindruckend war das "''Guga s'Thebe Arts and Cultural Centre''", gegründet 1999. Es umfasst unter anderem einen Theaterraum mit 200 Plätzen. Es herrscht also nicht nur Tristesse in Afrika, es gibt trotz aller Rückschläge und trotz der durch den jahrhundertelangen Kolonialismus bedingten wirtschaftlichen Probleme viel Erfolgreiches. Bei dieser Township-Tour spendierte ich einen großen Topf traditionell frisch gebrauten Bieres allen Personen, die sich in der Shebeen (Bierlokal in einem Slum) befanden - wir tranken auf das Wohl meiner Ahnen :)




Südafrika ist der achtgrößte Weinproduzent der Welt, rund 290 000 Personen sind in der Weinwirtschaft beschäftigt. Da ich aus einer Weinregion stamme, verkostete und bewertete ich einige südafrikanische Weine aus der Kapregion an Ort und Stelle und besuchte nach der Konferenz auch zwei Weingüter. Die Tendenz zur Globalisierung (Stichwort: "''flying winemakers''") ist in diesem Wirtschaftszweig besonders hoch.
Südafrika ist der achtgrößte Weinproduzent der Welt, rund 290 000 Personen sind in der Weinwirtschaft beschäftigt. Da ich aus einer Weinregion stamme, verkostete und bewertete ich einige südafrikanische Weine aus der Kapregion an Ort und Stelle und besuchte nach der Konferenz auch zwei Weingüter. Die Tendenz zur Globalisierung (Stichwort: "''flying winemakers''") ist in diesem Wirtschaftszweig besonders hoch, es gibt einen regen Erfahrungsaustausch zwischen Österreich und Südafrika.




Bei der Wikimania in Kapstadt wurden im Rahmen der ''#visiblewomencampaign'' Postkarten über Frauen wie etwa ''Marielle Franco'' verteilt - diese brasilianische Feministin wurde wegen ihrer unbeirrbaren Kritik an der Polizeibrutalität in den Favelas 2018 ermordet. Die Wikimedia-Bewegung ist und war seit ihrem Beginn auch immer eine Human-Rights-Bewegung! In der Stadt Timbuktu im nordafrikanischen Mali haben Islamisten im Jahr 2012 eine Bibliothek mit wertvollen historischen Büchern und Kunstschätzen angezündet. Dass Digitalisierung notwendig ist, um Kulturgut zu dokumentieren und vor derartigen barbarischen Akten für die Nachwelt zu sichern, ist wohl jedem GLAM-Aktivisten klar. Es gab, was ich ganz toll fand, bei der Wikimania auch eine sehenswerte Kunstausstellung zum Thema "''What is knowlege?''" im Konferenzhotel, an der sich insgesamt 10 Künstlerinnen und Künstler beteiligten. Ich unterhielt mich sehr lange mit Frau ''Siko Bouterse'', welche diese Ausstellung organisiert hatte. Eine Wikimania ist nicht nur eine Angelegenheit für Nerds, sondern auch für kunstaffine Menschen wie mich.
Bei der Wikimania in Kapstadt wurden im Rahmen der ''#visiblewomencampaign'' Postkarten über Frauen wie etwa ''Marielle Franco'' verteilt - diese brasilianische Feministin wurde wegen ihrer unbeirrbaren Kritik an der Polizeibrutalität in den Favelas 2018 ermordet. Die Wikimedia-Bewegung ist und war seit ihrem Beginn auch immer eine ''Human-Rights-Bewegung''! In der Stadt Timbuktu im nordafrikanischen Mali haben Islamisten im Jahr 2012 eine Bibliothek mit wertvollen historischen Büchern und Kunstschätzen angezündet. Dass Digitalisierung notwendig ist, um Kulturgut zu dokumentieren und vor derartigen barbarischen Akten auch für die Nachwelt zu sichern (!), ist wohl jedem GLAM-Aktivisten klar. Es gab, was ich ganz toll fand, bei der Wikimania auch eine sehenswerte Kunstausstellung zum Thema "''What is knowlege?''" im Konferenzhotel, an der sich insgesamt 10 Künstlerinnen und Künstler beteiligten. Ich unterhielt mich sehr lange mit Frau ''Siko Bouterse'', welche diese Ausstellung organisiert hatte. Eine Wikimania ist bekanntlich nicht nur eine Angelegenheit für Nerds, sondern auch für kunstaffine Menschen. Es war interessant, zu sehen, wie sich Kunstschaffende mit der Frage, was denn eigentlich "Wissen" ist, auseinandersetzen und welche künstlerischen Konzepte sie entwickelt haben, um ihre Ideen darzustellen.




"''Wiki Loves Love - International Photographic Competition"'' - wird im Februar 2019 erstmals stattfinden. Photos von "''love testimonials''" sollen en masse gesammmelt werden. Regionalisierungsansätze wie der 2015 gestartete "''Wikipedia Asian Month''" werden fortgesetzt, im November 2018 erfolgt die vierte Ausgabe dieses Projekts. "''Wikitongues''" ist eine Initiative, um gefährdete Sprachen zu dokumentieren und zu retten (organisiert als non-profit mit Registrierung in Brooklyn, New York). Bei der Wikimania wurde für die "''GLAM Wikimedia Conference''" vom 3. bis 5. November 2018 in Tel Aviv geworben. Bei einer Wikimania sind nicht nur die Vorträge und Workshops wichtig, sondern auch die vielen, oft sehr einfallsreich Stände im Konferenzhotel, welche die gesamte Bandbreite der Wikimedia-Bewegung belegen!
"''Wiki Loves Love - International Photographic Competition"'' - wird im Februar 2019 erstmals stattfinden. Photos von "''love testimonials''" sollen ''en masse'' weltweit gesammmelt werden. Regionalisierungsansätze wie der 2015 gestartete "''Wikipedia Asian Month''" werden fortgesetzt, im November 2018 erfolgt die vierte Ausgabe dieses Projekts. "''Wikitongues''" ist eine Initiative, um gefährdete Sprachen weltweit zu dokumentieren und zu retten (organisiert als non-profit mit Registrierung in Brooklyn, New York). Es  wurde für die Teilnahme an der nächsten "''GLAM Wikimedia Conference''" vom 3. bis 5. November 2018 in Tel Aviv geworben. Bei einer Wikimania sind nicht nur die vielen Vorträge und Workshops wichtig, sondern auch die zahlreichen, oft sehr einfallsreich und mit großem Einsatz gestalteten Stände im Konferenzhotel, welche eindrucksvoll die gesamte Bandbreite der globalen Wikimedia-Bewegung belegen!




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