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* Was bedeutet Open Science? | * Was bedeutet Open Science? | ||
** ''Stefan Kasberger, Open Knowledge Foundation Austria'' | ** ''Stefan Kasberger, Open Knowledge Foundation Austria'' | ||
'''Zusammenfassung'''<br> | |||
Heinz Egger (Wikipedia-Autor) umriss in seinem Eingangsstatement mehrere Potenziale und Problemfelder im Spannungsfeld von Wikipedia und Universität. Für Studierende ist die selbst erarbeitete Verschriftlichung von Inhalten der Schlüssel zu deren Verständnis. Dieser Prozess findet sich im Verfassen eines Wikipedia-Artikels wieder. Problematisch ist die mangelnde Beteiligung von Studierenden, wenn ihre Mitarbeit in der Wikipedia nicht in ihre Beurteilung auf der Universität einfließt. Falko Wilms (Fachhochschule Vorarlberg) stellte in einer Videobotschaft vor, wie er Wikiversity in der Lehre nutzt. Er zeigte Wikiversity als vielseitig einsetzbare Plattform für Podcasts, PDF-Dateien und weitere lehrveranstaltungsrelevante Unterlagen. Thorsten Schwerte (Universität Innsbruck) referierte über eine Umsetzung des Konzept des “Problem based learning”, deren Ziel die Veröffentlichung oder Überarbeitung eines naturwissenschaftlichen Wikipedia-Artikels ist. Die Grundlage des seit mehreren Jahren bestehenden Projekts liefert ein eigenes Wiki der Universität. Thomas Planinger (Wikipedia-Autor) erläuterte, dass mehrere Anforderungen an Studierende und Wikipedia-Autoren einander entsprechen, beispielsweise die Rezeption anerkannten Lehrwissens. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem Thema während des Studiums kann, mittels Eigeninitiative der Studierenden, direkt in einen fachlich bereichernden Ausbau des entsprechenden Wikipedia-Artikels münden. Anton Tantner (Universität Wien) erkannte in der Wikipedia eine lebensbegleitende und niederschwellige Möglichkeit des aktiven und passiven Lernens. Er erwähnte Genderbias und mangelhafte Literaturangaben als Kritikpunkte an der Online-Enzyklopädie. Als ein Beispiel für die Verwendung von Wikipedia in der universitären Lehre nannte er, dass er bei schriftlichen Arbeiten verlange, ein Kapitel zur Bewertung dessen zu verfassen, was die Wikipedia zum gewählten Thema zu sagen hat. (Vollständiger Vortrag von Anton Tantner [http://www.merkur-blog.de/2014/03/wikipedia-in-der-universitaeren-lehre/ hier].) Stefan Kasberger (Open Knowledge Foundation Austria) verankerte das Thema „Wikipedia meets University“ abschließend im Kontext von Open Science: „Open Science öffnet Wissenschaft und ermöglicht allen den Zugang und die Teilhabe daran.“ Der Ansatz verbindet die Prinzipien von Open Access, Open Data, Open Source, Open Educational Resources, Open Methodology und Open Peer Review. | |||
=== Kaffeepause === | === Kaffeepause === | ||
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* ''Claudia Garád, Wikimedia Österreich'' | * ''Claudia Garád, Wikimedia Österreich'' | ||
* ''Stefan Kasberger, Open Knowledge Foundation Austria'' | * ''Stefan Kasberger, Open Knowledge Foundation Austria'' | ||
* ''Daniela Spießberger, Fakultätsvertretung JUS'' | * ''Daniela Spießberger, Fakultätsvertretung JUS'' | ||
'''Zusammenfassung'''<br> | |||
Die Panel-Teilnehmer/innen eröffneten die Diskussion mit kurzen Statements, hier eine Zusammenfassung: Es gibt technische Hürden, die einer Universitätsprofessorin beim Verfassen eigener Wikipedia-Artikel im Weg stehen. Für eine Auseinandersetzung damit, auch im Rahmen der Lehre, fehlen die zeitlichen Ressourcen. Die Wikipedia ist an der Universität keineswegs ein Feindbild. Von zentraler Bedeutung ist es, den richtige Umgang mit ihr zu vermitteln. Im Wissenschaftsbetrieb fehlt die Anerkennung für das Publizieren von Wikipedia-Artikeln. Zunächst müssten wissenschaftlich etablierte Medien zur Publikation genutzt werden, anschließend könnte die Veröffentlichung für die Wikipedia aufbereitet werden. Die Qualität der Quellen in der Wikipedia sollte verbessert werden. Dazu müssten entsprechende Quellen aber erst verfügbar gemacht werden („Open Science“). Innerhalb der Wikipedia kann den Leser/innen mehr zugetraut werden. Mehrere Positionen zu einem Thema könnten nebeneinandergestellt werden. Ferner sei eine Rückkoppelung an die tatsächlichen Fragestellungen der Menschen zu einem Thema sinnvoll. Es steht fest, dass die Wikipedia zusätzliche Autor/innen brauchen kann. Studierende werden zumeist dazu angehalten, in wissenschaftlichen Arbeiten nicht aus der Wikipedia zu zitieren. Dadurch erhält die Wikipedia insgesamt einen unseriösen, unwissenschaftlichen Ruf. Für Modelle eines Peer-Review in der Wikipedia würden zwei Expert/innen, die einen Artikel überprüfen, nicht genügen. Eine Schlüsselfrage lautet: Wie können wir wissen? | |||
Im anschließenden Dialog zwischen Podium und Publikum wurden mehrere Themen vertieft oder neu eingebracht, hier eine Auswahl: | |||
* Die Wikipedia versucht den technischen Zugang, bislang eher erfolglos, zu erleichtern. | |||
* Es gibt in der Wikipedia keine Aufsichtsinstanzen, die jenen in der Wissenschaft gleichzusetzen wären. | |||
* Open Access kann dafür kritisiert werden, teilweise die Prekarisierung von Wissenschaftler/innen zu fördern. Ein Problem sei außerdem der Informantenschutz in den Sozialwissenschaften. Umgekehrt sei Open Access kein abgeschlossenes Modell, sondern noch in Entwicklung. | |||
* Autor/innen aus der Wissenschaft fehlen, weil Wikipedia nicht zitierfähig ist: Die Wissenschaft muss sich aus der Anerkennungsschleife befreien. Anerkennung für die Arbeit als Wikipedia-Autor/in gibt es im Alltag, aber kaum im Wissenschaftsbetrieb. | |||
* In der Wikipedia kann weiter an der Willkommenskultur, gegenseitiger Hilfe und einem angenehmen Klima gearbeitet werden. In der russischen Wikipedia beispielsweise sei die Willkommenskultur besser, wovon die deutschsprachige Wikipedia lernen könnte. Wikipedianer/innen „schlagen“ externe Wissenschaftler/innen auf Grund ihrer Erfahrung mit dem wikipediainternen Regelwerk. | |||
* Veröffentlichungen in der Wikipedia durch Wissenschaftler/innen könnten für diese attraktiver sein, wenn es sich dabei um einen Nachweis für den „gesellschaftlichen Impact“ handelt, den Wissenschaftler/innen leisten (müssen). In der universitären Lehre stellt sich die Frage, ob und wie vermittelte „Wikipedia-Kompetenz“ ein messbares und damit zu rechtfertigendes Qualitätskriterium sein kann. | |||
=== Mittagspause === | === Mittagspause === | ||
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=== Barcamp === | === Barcamp === | ||
'''14.00-16.00 Uhr''' | '''14.00-16.00 Uhr''' | ||
'''Zusammenfassung'''<br> | |||
Das Barcamp bestand aus drei Gruppen, die folgende Themencluster bearbeiteten: | |||
* Texte und Quellen - in der Wissenschaft, in der Wikipedia: Wie können Gemeinsamkeiten und Unterschiede besser kommuniziert werden und Missverständnisse und Enttäuschungen vermieden werden? | |||
* Meine ersten Schritte in der Wikipedia: Welche Ideen und Initiativen können dazu beitragen, die vorhandenen Einstiegshürden leichter zu überwinden? | |||
* Soll Wikipedia-Autoren ein Netzwerk externer Experten aus dem universitären Bereich zur Verfügung stehen; und welche Formen – von der Einzelanfrage bis zum Peer-Review – wären sinnvoll, welche machbar? | |||
Die Ergebnisse des Barcamps werden ausgewertet. Sie können weitere wertvolle Impulse für Folgeprojekte geben. | |||
== Next Steps == | == Next Steps == |
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