Herzlich Willkommen zum Mitglieder-Wiki von   Wikimedia Österreich.
Für ein Benutzerkonto schreibe bitte an   verein [at] wikimedia.at

Benutzer:Plani/AdminCon 2017 in Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Agruwies Bericht ausgelagert
K (d ...)
K (Agruwies Bericht ausgelagert)
 
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt)
Zeile 36: Zeile 36:


----
----
Meine Erwartung bei der AdminCon jenen harten Kern der Community anzutreffen, der die Wikipedia administrativ am Laufen hält und als eine sehr aktive Gruppe der Berufenen inmitten Konflikte und Auseinandersetzungen steht, wurde nicht enttäuscht. Entsprechend war es sehr interessant, die Sichtweise jener in einer entspannten Atmosphäre offline von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen und mittels Vorträge gewöhnliche und spezielle Situationen des Arbeitsalltags kennenzulernen, denen Administratoren ausgesetzt sind.
Sorry, ich bin spät dran, aber bei allem, was sich dieses Jahr in meinem RL getan hat, hatte ich den Bericht längst verdrängt. Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Dass ich auf die AdminCon fahren wollte, war einerseits, weil ich mehr von Kritzolina und ihren psychologischen Ansätzen zur Konfliktlösung hören wollte, andererseits, weil ich einmal sehen wollte, wer die Admins sind und wie sie so drauf sind, und nicht zuletzt, weil ich mir vorgenommen hatte, für das Schiedsgericht zu kandidieren. Dass daraus bei der letzten Wahl (noch) nichts geworden ist, lag daran, dass ich mich noch nicht dazu überwinden konnte, mich mit dem Skypen vertraut zu machen (worüber ich mich angesichts des Ausgangs des aktuellen Schiedsgerichtsfalls sehr ärgere).<br />
Insgesamt hatte ich einen recht positiven Eindruck von den Admins und ihren Sichtweisen auf die Probleme innerhalb der Wikipedia, von einzelnen sogar einen sehr guten, was natürlich zu einem größeren Vertrauen in die Arbeit der Admins geführt hat.


Die dabei vorgestellten Problematiken des Admin-Alltags sind grundsätzlich bekannt: Trotz der knapp 200 Administratoren in der Wikipedia ist die Zahl jener, die tatsächlich regelmäßig administrativ wirken und relevant in Erscheinung treten, [https://tools.wmflabs.org/xtools/adminstats/ erstaunlich klein].
Besonders gefallen hat mir Beppos Vortrag zur Konfliktlösung, denn er hat die aus Regeln bestehende Oberfläche verlassen und ist in die Tiefe, ins Menschliche gegangen. Ein meiner Meinung nach großes Hindernis am dauerhafteren Lösen von Konflikten ist, dass man offensichtliche persönliche Probleme der betreffenden Benutzer nicht ansprechen darf. So leben viele hier ihre Neurosen oder ihren Narzissmus etc. völlig ungehindert auf dem Rücken anderer aus. Hier besteht effektiv Handlungsbedarf, wobei irgendwie keine Lösung in Sicht scheint, da sowas wie Supervision ja dann gerade von den Betroffenen abgelehnt wird. Wobei: Im öffentlichen und halböffentlichen Dienst ist Supervision verpflichtend, wenn man beruflich mit anderen Menschen konfrontiert ist. Ich denke, man könnte das durchaus als mögliches Mittel etwa des Schiedsgerichts als Alternative zu einer Sperre durchsetzen, es kommt nur auf die Argumente an.
Die verhältnismäßig geringe Anzahl aktiver Administratoren kann zu verschiedenen Effekten führen, die für das Arbeitsklima in der Wikipedia nachhaltig abträglich sein können.
Bei den aktiven Administratoren können sich wegen des Arbeitsaufwands tatsächlich Stresssymptomatiken entwickeln, die sich in Form von Ungeduld, Kompromisslosigkeit und schließlich schlechten, despektierlichen Umgangsformen (besonders auch gegenüber Neulingen) äußern.


Eine der Aufgaben von Administratoren besteht darin, Entscheidungen (auch unliebsame) zu treffen. Da es in Konfliktsituationen verlässlich immer eine Gruppe gibt, die sich als Entscheidungsverlierer sieht und die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass dem entscheidenden Administrator die Schuld für die empfundene Miesere gegeben wird, kann durch die geringe Zahl aktiver Administratoren sehr schnell der Eindruck entstehen, dass manche Administratoren bewusst und aus persönlichen Motiven wiederholt gegen bestimmte Personen entscheiden. Manche dem Empfinden nach von einem Admin Verfolgte sehen dann durch jene angebliche Diskriminierung Gegenaktionen gerechtfertigt, die von harmlosen aber teilweise endlosen Beschwerdediskussionen über Trollerei bis zu schockierenden Stalking-Aktionen reichen können. Für mich war es dabei erschreckend zu erkennen, wie schnell sich ein harmloses Hobby zur ernsthaften Bedrohung des beruflichen und auch privaten Umfelds wandeln kann und wie viele Sperren, aber auch Gerichtsverfahren und -urteile offenbar notwendig sind, bis sich besagte wieder eines besseren Umgangs besinnen.
Die Organisation des Treffens fand ich sehr lobenswert, es hat alles bestens funktioniert. Lediglich die Sache mit dem Tischewechseln hat mir nicht gefallen - kaum hatte ich verstanden, worum es geht, musste ich schon wieder weiter. Grundsätzlich sind mir auf allen diesen Treffen (also auch WikiCon etc.) die Diskussionen zu kurz, wodurch alles immer sehr an der Oberfläche bleibt und kaum etwas zu konkreten Ergebnissen führt/führen kann (aber das ist allgemeine Kritik und hat nichts mit der Organisation der AdminCon zu tun).
 
''Häferl, 30. Jänner 2017''
Neben den oben geschilderten Alltagproblemen war meiner Ansicht nach besonders auch ein Vortrag von [[w:Benutzer:Rax|Rax]] bemerkenswert, der sowohl Alt- als auch Neuadministratoren eine Hilfestellung geben soll, in der Wikipedia bzw. in den Schwesterprojekten souverän in Erscheinung zu treten:
 
Sie basiert vor allem darauf, sich selbst Regeln zu erstellen und diese auch zu veröffentlichen, um als Admin berechenbar und nachvollziehbar Entscheidungen treffen zu können. Diese Regeln können den Eindruck minimieren helfen, dass ein Admin ähnliche Situationen unterschiedlich bewertet. Jene Regeln, in Folge von mir Raxsche Regel genannt, sollten aber entsprechend klar formuliert sein, damit der jeweilige Admin nachvollziehbare Entscheidungen treffen kann.
 
[[w:Benutzer:Rax|Raxsche Regel]], um als Administrator zu reüssieren:
* Handle regelgeleitet (Sicherheit durch selbst erstellte und publizierte Regeln)
* Handle berechenbar
* Handle kalt (nur dort als Entscheider wirken, wo keine positive bzw. negative emotionale Nähe zu Personen oder Themen besteht)
* Handle nachvollziehbar (die keiner langatmigen Begründung bedürfen)
* Handle entschieden
* Handle ohne Angst
* Sei nicht persönlich betroffen
 
Die AdminCon 2017 in Österreich war dank Itti, Alraunenstern, Man77 und Raimund Liebert perfekt organisiert, wegen der interessanten Inhalte und den beteiligten Personen gehört sie wohl zu jenen Treffen, die sehr produktiv sind und bei Vermittlung der entsprechenden Themen sich nachhaltig auf das Arbeitsklima in der Wikipedia auswirken können.
 
''Agruwie, 4. August 2017''
</onlyinclude>
</onlyinclude>


[[Kategorie:Berichte]]
[[Kategorie:Berichte]]
[[Kategorie:2017]]
[[Kategorie:2017]]
Mitglied, WLM, Administratoren
1.978

Bearbeitungen

Navigationsmenü