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Version vom 20. März 2017, 10:56 Uhr
Berichte von der AdminCon 2017 in SalzburgErstmals gastierte die sogenannte AdminCon 2017, ein Treffen der deutschsprachigen Wikipedia-Community, das sich primär an Administratoren und solche, die es werden wollen, richtet, am vergangenen Wochenende in Österreich. Und dabei nicht irgendwo in Österreich – auf besonderes Betreiben von Man77, der sich dabei im Orga-Team engagierte und dem an dieser Stelle mein besonderer Dank gilt, fand das Treffen in der wunderschönen Stadt Salzburg statt. Dass diese Stadt nicht nur verkehrstechnisch ideal gelegen ist, sondern gleichzeitig auch perfekt als Kulturbotschafterin für Österreich glänzt, bewiesen die begeisterten Kommentare der deutschen Kolleginnen und Kollegen. Das großartige Orga-Team ließ dann auch nichts unversucht, diese Kulturbotschaft weiter in die Veranstaltung hineinzutragen, etwa indem bereits am ersten Abend der Wochenendveranstaltung mit dem Auftritt eines bezaubernden Streicher-Trios bestehend aus drei jungen Studentinnen des Mozarteums, die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts in die Konferenzräume getragen wurde. Natürlich wurde auch intensiv gearbeitet und nachgedacht, was ja der primäre Sinn einer solchen Veranstaltung ist, wobei aber stets der harmonische Ton des Willkommensabends über der AdminCon 2017 schwebte. So arbeiteten sich die gut 50:50 verteilten Admins und Nicht-Admins an typischen und atypischen Admin-Fragestellungen, wie etwa Löschdiskussionen und Sperrprüfungen, aber auch etwa Verstößen gegen das Prinzip der Anonymität, ab. Besonders gelungen fand ich insbesondere den Programmpunkt zur letztgenannten Thematik, der durch eine besonders interaktive, kleingruppengeleitete Konzeption aus dem Programm hervorstach und erstaunliche und teilweise auch befremdliche Ergebnisse zutage brachte. Die bunte Mischung der Themen, verbunden mit einem gut durchdachten Zeitplan und daraus resultierenden Gelegenheiten zum persönlichen Besprechen mit anderen Wikipedianerinnen und Wikipedianern machten die AdminCon 2017 in meinen Augen zum absoluten Erfolg und Maßstab für zukünftige AdminConventions. Auch wenn nicht jede AdminConvention in Österreich stattfinden kann und soll. Eine ausführliche Dokumentation der inhaltlichen Schwerpunkte der AdminCon sowie das Protokoll der einzelnen Einheiten finden sich hier. Plani, 20. Februar 2017 Ein wesentlicher Schwerpunkt der AdminCon 2017 lag im Bereich der Konfliktfelder und Konfliktfehler: "Wie können wir bessere Konflikte haben?" fragte Asaf Bartov von der Wikimedia Foundation bei seinen Workshops im vergangene Jahr in verschiedenen Ländern und Erdteilen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dafür gibt es je nach Konfliktebene und Konflikteskalation verschiedene Lösungsansätze. "Komponenten des Konflikts" war daher am Samstag Nachmittag auch der Titel meines Beitrags zur AdminCon. Der Ansatz, nicht nur Administratoren für die Lösung von Konflikten verantwortlich zu machen, fand Anklang in den Diskussionen. Methoden der "außeradministrativen" Konfliktbewältigung innerhalb der Wikipedia wurden erörtert. Dazu zählen die Dritte Meinung und der Vermittlungsausschuss. Die Workshops zur Nichtadministrativen Konfliktbewältigung ("Guide Camps") haben die Idee des Einsatzes von "Moderatoren" innerhalb der Wikipedia hervorgebracht. Diese Idee wurde bei der AdminCon 2017 wiederbelebt. Obwohl die Zeit zur Diskussion nach jedem Vortrag wie immer (zu) kurz war, zog sich das Thema Konflikte wie ein roter Faden auch durch die folgenden Vorträge und konnte von verschiedenen Seiten her beleuchtet werden. Der Vortrag von Neozoon zum Thema "Vandalismusmeldung" beleuchtete eine der in letzter Zeit am häufigsten genutzten Wikipedia-Seiten. Aber nicht nur Schülervandalismen landen hier, sondern auch sogenannte "Edit-Wars" zwischen langjährigen Benutzern, unpassender Umgangston und persönliche Angriffe bis Beleidigungen und Verstöße gegen die Anonymität der Benutzer. Die Seite sollte meiner Meinung nach schon längst "Konfliktmeldung" heißen. Flexible und angepasste Reaktionen der Admins könnten eher zur Konfliktlösung führen, als eine generelle Sperrung bestimmter Mitarbeiter. Genauso umstritten ist das Thema Löschdiskussionen und Artikellöschungen, dem sich Kritzolina widmete. Die Anzahl der mit Löschantrag versehenen Artikel ist zwar in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, die Löschquote, also die Anzahl der gelöschten Artikel im Verhältnis zu den behaltenen, dürfte aber gleich geblieben sein. Viele Artikel schmoren lange in der "Löschhölle", bevor über sie entschieden wird. Vermeiden die Administratoren diese "Minenfelder"? Sind die Entscheidungen schwieriger und die Diskussionen unübersichtlicher geworden oder gibt es bloß zu wenige Admins? Ausführliche und sachliche Löschbegründungen vermindern die Frustration der Beteiligten und erleichtern die Diskussion in der "Löschprüfung", wo einzelne Fälle in Revision gehen können. Eine kleine "Trollologie" bot Alnilam in ihrem Vortrag über Benutzersperren. Anders als in der nordischen Sage treten aber die Trolle in der Wikipedia nicht nur kurz auf und verschwinden wieder, sie regenerieren sich und kommen immer wieder. Sie wechseln ihre Benutzernamen, können aber durch ihr auffälliges Verhalten meist schnell identifiziert werden. Sie bekommen von den Admins "Arbeitstitel" wie z. B. der "Klotroll", der in seinen Benutzernamen immer wieder das Wort "Klo" einzubauen versucht. Auseinandersetzungen mit Trollen reichen manchmal bis weit außerhalb der Wikipedia, wo die Administratoren manchmal bis ins Real Life nachverfolgt werden. Aber das ist schon das nächste Thema. Der Nachmittag über das Thema Konflikte war mit zwei Vorträgen von Adminas und zweien von Admins sehr ausgewogen strukturiert und ergab einen guten Überblick. Die Diskussionsbeiträge ergaben nicht nur ein Stimmungsbild zur Situation der Administratorinnen und Administratoren in der Wikipedia, sondern enthielten viele Lösungsmodelle und Verbesserungsvorschläge. Beppo, 20. Februar 2017 So, meine erste AdminCon. Ich bin nur hingefahren, weil sich so viele Nicht-Admins angemeldet haben. Unter lauter AdminAs wäre ich mir mit meiner Admin-Performace etwas fehlt am Platze vorgekommen. Danke an Man77 für die eindringliche Erinnerung. Ich habe in Salzburg viele persönliche Kontakte knüpfen können, tw. zu Menschen, die ich aus der WP schon seit Jahren kenne und schätze. Ein Gesicht zum Account hilft dann doch. Das war für mich der Kern des Treffens. Die Vorträge und Diskussionen waren für mich interessant, konkretes Hintergrundwissen zu Auswirkungen auf RL für mich neu, wenn auch nicht unerwartet. Im Detail war es hilfreich, wenn auch nicht prinzipiell neu, verschiedene Aspekte des Admin-Handbuchs durchzubesprechen. Interessant dabei waren die technischen Informationen zu z.B. IP-range Sperren. Die Erfahrungsberichte standen mE unter dem Motto: Wie tuen andere Admins in konkreten Situationen. Sehr konkret die Handlungsmaximen von Rax. Interessant war der ANON Aspekt, einerseits im Workshop von Sargoth, und das Gefühl, viele hier sind sehr besorgt, keine Details aus dem RL preiszugeben (Vornamen, Beruf, Familie waren nicht Thema). Und mein ANON-clash gleich am ersten Abend wo AdminCon und RL aufeinanderprallten. Prinzipielle Probleme in der WP und wie man sie denn lösen könnte, kamen eher nicht oder nur am Rande zur Sprache. In diese Richtung hätte ich mir mehr erwartet. Die Selbstwahrnehmung der Adminschaft unterscheidet sich doch sehr von der Außenwahrnehmung (vulgo Adminbsshing). Nur drei zusätzliche Knöpfe und nix ist kaputtbar. Von Macht wenig Spur. Die AdminCon hat mich motiviert, noch einen Versuch zu starten, als Admin aktiver zu sein. Danke an Itti, Alraunenstern und Man77 für die Orga. Herzi Pinki, 16. März 2017 Sorry, ich bin spät dran, aber bei allem, was sich dieses Jahr in meinem RL getan hat, hatte ich den Bericht längst verdrängt. Aber jetzt zum eigentlichen Thema: Dass ich auf die AdminCon fahren wollte, war einerseits, weil ich mehr von Kritzolina und ihren psychologischen Ansätzen zur Konfliktlösung hören wollte, andererseits, weil ich einmal sehen wollte, wer die Admins sind und wie sie so drauf sind, und nicht zuletzt, weil ich mir vorgenommen hatte, für das Schiedsgericht zu kandidieren. Dass daraus bei der letzten Wahl (noch) nichts geworden ist, lag daran, dass ich mich noch nicht dazu überwinden konnte, mich mit dem Skypen vertraut zu machen (worüber ich mich angesichts des Ausgangs des aktuellen Schiedsgerichtsfalls sehr ärgere). Besonders gefallen hat mir Beppos Vortrag zur Konfliktlösung, denn er hat die aus Regeln bestehende Oberfläche verlassen und ist in die Tiefe, ins Menschliche gegangen. Ein meiner Meinung nach großes Hindernis am dauerhafteren Lösen von Konflikten ist, dass man offensichtliche persönliche Probleme der betreffenden Benutzer nicht ansprechen darf. So leben viele hier ihre Neurosen oder ihren Narzissmus etc. völlig ungehindert auf dem Rücken anderer aus. Hier besteht effektiv Handlungsbedarf, wobei irgendwie keine Lösung in Sicht scheint, da sowas wie Supervision ja dann gerade von den Betroffenen abgelehnt wird. Wobei: Im öffentlichen und halböffentlichen Dienst ist Supervision verpflichtend, wenn man beruflich mit anderen Menschen konfrontiert ist. Ich denke, man könnte das durchaus als mögliches Mittel etwa des Schiedsgerichts als Alternative zu einer Sperre durchsetzen, es kommt nur auf die Argumente an. Die Organisation des Treffens fand ich sehr lobenswert, es hat alles bestens funktioniert. Lediglich die Sache mit dem Tischewechseln hat mir nicht gefallen - kaum hatte ich verstanden, worum es geht, musste ich schon wieder weiter. Grundsätzlich sind mir auf allen diesen Treffen (also auch WikiCon etc.) die Diskussionen zu kurz, wodurch alles immer sehr an der Oberfläche bleibt und kaum etwas zu konkreten Ergebnissen führt/führen kann (aber das ist allgemeine Kritik und hat nichts mit der Organisation der AdminCon zu tun). Häferl, 30. Jänner 2017 Als Teil der Orga und de facto als Gastgeber separier ich jetzt einfach meinen Bericht von denen der anderen Teilnehmer ;) Zur inhaltlichen Ebene lass ich gerne den anderen den Vortritt in der Berichterstattung, berichten möchte ich insbesondere aus organisatorischer Sicht: Die AdminCon gastierte in diesem Jahr zum ersten Mal in Österreich, nachdem die bisherigen vier Ausgaben alle in der nördlichen Hälfte Deutschlands stattgefunden hatten. Mein Ziel bei der Übernahme einer Orga-Rolle war es, den „Schas“ weiter in den Süden zu holen, und zwar nicht zuletzt deswegen, weil die österreichische Adminschaft bisher nur kaum auf AdminCons Präsenz gezeigt hatte. Dass man sich knapp, aber eben doch außerhalb des deutschen Bundesgebiets traf, kam erstmals auch WMAT eine tragende Rolle zu, und erstmals seit doch einigen Jährchen konnte sich WMAT als Gastgeber einer größeren deutschsprachigen Wikipedia-Veranstaltung beweisen. Für die tolle Unterstützung aus der Geschäftsstelle sowie durch einzelne Vorstandsmitglieder sei an dieser Stelle noch einmal gedankt. Ich glaube, dass 2017 in mancher Hinsicht neue Maßstäbe gesetzt hat: Die Vorbereitungen liefen professioneller ab bzw. hatten einen professionelleren Rahmen, als ich dies von früheren AdminCons kenne, und geboten wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein absolut würdiges Umfeld, sodass Österreich, WMAT sowie die anwesenden Kolleginnen und Kollegen aus der heimischen Community positiv im Gedächtnis bleiben. Glaube ich. Und ich hoffe, dass man hier ansetzen kann und will, wenn die nächsten WikiCons, AdminCons und dergleichen im deutschsprachigen Raum anstehen. Inhaltlich gingen wir auch einen etwas anderen Weg, der stärker daran ausgerichtet war, offene Diskussionen und Kenntniserwerb bzw. -austausch sowie die Dokumentation der administrativen Techniken zu forcieren, während wir Frontalvorträge bewusst auf ein Minimum reduzierten. Bewerten mögen dies die anderen Anwesenden. Persönlich bleibt mir das durch die Bank positive Echo zur Veranstaltung an sich in Erinnerung, sowie – man wiederholt sich – einmal mehr die Gespräche im inoffiziellen Teil der Konferenz. Man freut sich, dass (so viel ich weiß) alles gutgegangen ist, und dass man vielen eine Freude gemacht hat. Und man ist zuversichtlich, den Schwung in mögliche zukünftige Veranstaltungen mitzunehmen, die noch organisiert werden müssen. Man77 (Diskussion) 19:13, 25. Feb. 2017 (CET) GLAM on Tour in HeidelbergGLAM – hinter diesem Kürzel aus vier Buchstaben verbergen sich Institutionen wie Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen (englisch: Galleries, Libraries, Archives and Museums). Ihnen gemeinsam ist: sie sammeln und speichern das kulturelle Erbe der Welt. Sie überlegen, wie sie ihre Sammlungen am besten präsentieren, wie sie sich organisieren und finanzieren können und was ihre Rolle im gesellschaftlichen Zusammenhang ist. Was hat das mit Wikimedia zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die GLAM-Institutionen wie die Wikimedia-Projekte Wissen und Bildung vermitteln wollen. Aber ist das schon Grund genug, zusammenzuarbeiten? Nähert man sich Heidelberg von Stuttgart aus im öffentlichen Nahverkehr, so muss man unweigerlich durch Mannheim. Die Stadt Mannheim ist Eigentümerin der Reiss-Engelhorn-Museen. Deren Direktor las kürzlich der Wikipedia die Leviten: "Wir haben nichts gegen Wikipedia. Aber wir entscheiden, für welche Fälle die Freigabe erteilt wird, und wann das als Motiv für Merchandise verwendet werden darf und wann nicht." Das Museum hatte die Wikimedia Foundation wegen der Verwendung einer Abbildung eines in ihrem Besitz befindlichen Gemäldes aus dem Jahr 1862 beim Landgericht Berlin verklagt und gewonnen. Bei der Fahrt durch Mannheim dachte ich noch nicht daran, dass uns im Antikenmuseum der Universität Heidelberg ganz ähnliche Fragestellungen erwarten würden. 1. Tag - Redaktion Altertum. Am ersten Montag im Oktober stellte der Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft seine Räumlichkeiten für ein Treffen der „Wikipedia-Redaktion Altertum“ zur Verfügung. Diese Redaktion gibt es de facto schon seit 2009. Sie hatte 2011 mit der Organisation des Kongresses „Wikipedia trifft Altertum“ mit hochkarätigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vielen europäischen Ländern an der Universität Göttingen und der Veranstaltung „Wikidata trifft Archäologie 2013“ im deutschen Außenministerium in Berlin ihre ersten großen Erfolge. Acht Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus dem Kernteam und verschiedenen Fachbereichen der Archäologie sowie Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs stürzten sich auf die Themen wie Megalithik, Ur- und Frühgeschichte, Historische Geographie, Römisches Konsulat sowie Kategorisierungs- und Lemmafragen und dem Wert von Wikidata als zentralen Verknüpfungspunkt für große Datenmengen, die es in aufbereiteter Form gerade in den Altertumswissenschaften in großer Zahl gibt. Vor allem Wikidata spielt in den Überlegungen der Forscher eine große Rolle, die Archäologie ist längst im 21. Jahrhundert angekommen. Das beweist auch der Sonderband Die Magie der Schrift, der in der Reihe „Spektrum der Wissenschaft Spezial: Archäologie - Geschichte - Kultur 3/2016“ herausgekommen ist und sich im Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ gerade in der Endredaktion befand. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, für die Redaktion Altertum das Protokoll zu führen. 2. Tag - Antikenmuseum der Universität Heidelberg. Die beiden folgenden Tage standen ganz im Zeichen von GLAM. Zur Redaktion Altertum gesellten sich andere Wikipedianerinnen und Wikipedianer, Studentinnen und Studenten, darunter viele interessierte Neulinge. Das wissenschaftliche Personal der Universität war zahlreich vertreten und hatte die Arbeitsräumlichkeiten und das Antikenmuseum der Universität Heidelberg (direkt gegenüber der Mensa), inklusive Hörsaal mit Ausblick auf das Heidelberger Schloss, geöffnet. Wie häufig bei derartigen Veranstaltungen wurde eine permanente Schreibwerkstatt mit Bibliotheksanschluss sowie der Möglichkeit, Fotos in der Sammlung zu machen eingerichtet. Der langjährige Kurator der Sammlung, Dr. Hermann Pflug sowie der neue, für die Sammlung verantwortliche Professor Nikolaus Dietrich führten am Vormittag jeweils mit einem eigenen Schwerpunkt und ihrer eigenen persönlichen Note durch die Sammlung. Am frühen Nachmittag referierte Nicolas Zenzen zur Geschichte der Antikensammlung und des Klassisch-Archäologischen Instituts. Er hatte gerade für das anstehende 150-jährige Jubiläum des Antikenmuseums und der Gipsabdrucksammlung geforscht. Etwas später sprach Dr. Hubert Mara, ein Österreicher aus Neunkirchen und Leiter des Interdisziplinären Zentrums für wissenschaftliches Rechnen über die Arbeit seiner Forschungsgruppe, die beispielsweise die Software entwickelte, um antike Vasen dreidimensional aufzunehmen, Keilschrifttafeln automatisiert einzulesen oder verwitterte Grabsteine wieder lesbar zu machen. Meine besondere Aufgabe an diesem Tag war es, die lange geplante praktische Einführung in Wikipedia für das wissenschaftliche Personal und die Studentinnen und Studenten abzuhalten. Meine Erfahrung bei den Edit-a-thons an der Universität Wien kamen mir dabei sehr zugute. 3. Tag - Gespräche über Wikipedia und Lizenzen. Am dritten Tag stellte sich die Wikimedia-Welt den Gästen vor. Sina Wohlgemuth stellte die Wikimedia-Bewegung vor. Meine Aufgabe war die Betreuung von Neulingen, darunter auch die Betreuung eines Austauschstudenten aus Österreich. Neben gängigen Fragen kamen dieses Mal auch ungewöhnliche zu Ethik und Moral, zum Selbstverständnis der Wikipedia, die alles andere als leicht zu beantworten waren. Auch hier trafen wir wieder auf die Lizenzfrage. Wie auch bei den anderen beiden Vorträgen am Vortag und den Führungen war wieder ein angenehm großes, aufmerksames und interessiertes Publikum anwesend. Während der Einsame Schütze und Nightflyer die Sammlung fotografierten, widmeten Sina und ich uns den Artikeln, was dank des sehr sinnvoll von Nikolaus Dietrich zusammengestellten Handapparates nicht schwer war. Bislang entstand ein gutes Dutzend neuer Artikel, und die Arbeit ist bei Weitem noch nicht am Ende. Darunter der Wichtigste zum Antikenmuseum der Universität Heidelberg, zum bedeutenden Keramiker Adam Winter, der gemeinsam mit dem Archäologen Roland Hampe überhaupt erst die Grundlagen der antiken Keramikherstellung erforscht hatte - sowie einige Artikel zu Exponaten der Sammlung, etwa zur Namenvase des Heidelberger Malers oder zum Böotischen Krater. Maxdorfer erweiterte und belegte Artikel zu Archäologen und verschiedenen Vasenformen. Alles in allem war es bislang eine recht ergiebige Veranstaltung. Ein abschließender Höhepunkt war jedoch, als Kurator Herrmann Pflug gegen Ende der Veranstaltung extra für uns noch einige der Originale aus den Vitrinen nahm, die wir unter einer für Wikimedia Commons passenden Lizenz mit Hilfe eines improvisierten Lichtzelts fotografieren konnten. Dieses Vertrauen ehrt uns ungemein. Housewarming PartyWir haben eine neue Geschäftsstelle! Um das gebührend mit euch zu feiern, laden wir herzlich zur Housewarming Party in unsere neuen Räumlichkeiten ein.
Wir bitten um Voranmeldung über verein@wikimedia.at. 16.1.2017
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