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Nachrichten/2016

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Hintergründe und Bericht: Guide-Camp, nichtadministrative Konfliktbewältigung

Nichtadministrative Konfliktbewältigung
Nichtadministrative Konfliktbewältigung heißt:
gemeinsame Konfliktbewältigung.

Seit Etablierung der Wikipedia als Online-Enzyklopädie und der Teilnahme vieler Freiwilliger am Aufbau dieser globalen Plattform des freien Wissens wird darüber diskutiert, wie eine produktive Arbeitsatmosphäre in der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten gewährleistet werden kann.

Während in den Anfangszeiten der Wikipedia unzählige Freiräume existierten, in denen nicht nur jeder Wikipedianer neue Ideen verwirklichte sondern sich auch vor allem Jung-Wikipedianer überwiegend ungestört versuchen konnten, hat sich die Arbeitssituation durch die nunmehr erreichte Größe deutlich geändert. Eine Vielzahl an Regelwerken, inhaltliche und technische Hürden erschweren mittlerweile genauso den Einstieg wie die Tatsache, dass in zunehmendem Maß nur noch immer komplexer werdende, spezialisierte Fachgebiete Möglichkeiten für erschöpfende neue Artikelarbeit bieten.

Neben einem unproduktiven Verhalten gegenüber Unerfahrenen scheint sich teilweise auch zwischen erfahrenen Wikipedianern ein sehr rauer Umgangston etabliert zu haben, der mehr von einem Kampf um die Wissenshoheit als um eine sachliche Lösungs- und Wissensfindung angetrieben scheint.

Da mittlerweile bereits von der öffentlichen Presse wahrgenommen und berichtet wird, dass in der Wikipedia sowohl zunehmend Altautoren und alteingesessene Administratoren ihre Tätigkeit einstellen, als auch Neuautoren (darunter viele sehnlichst gesuchte Fachexperten) sich abschrecken und vertreiben lassen, werden von vielen Seiten Initiativen gestartet, um den aufkommenden negativen Trend entgegenzuwirken. Als sehr vielversprechend erscheint der Ansatz, den die nichtadministrative Konfliktbewältigung vorsieht: mittels eines Bündels von Maßnahmen und Ideen soll wieder ein besseres Arbeitsklima etabliert und ein respektvoller, produktiver Umgang kultiviert werden. Der Begriff nichtadministrative Konfliktbewältigung soll dabei hervorhaben, dass Konflikte gelöst und nicht mittels administrativer Sperren oder anderer Zwangsmaßnahmen temporär niedergehalten werden. Dazu bietet sich die nichtadministrative Konfliktbewältigung als Plattform und Anlaufstelle für Ideen und Lösungen an. Die jeweils notwendige Unterstützung erfolgt nach Bedarf: kleinere Maßnahmen werden direkt umgesetzt, größere Vorhaben als Projekt gefördert, angestoßen und begleitet oder die Hilfestellung erfolgt mittels Beratung oder Werbung für das jeweilige Vorhaben.

Guide-Camps

Neben der Online-Tätigkeit auf den Seiten der Wikipedia werden auch regelmäßige Treffen angeboten, die Guide-Camps genannt werden und je nach den jeweiligen Projektfortschritten verschiedene Funktionen wahrnehmen:

  • Ideenschmiede
  • Projektdefinition und -abgrenzungsworkshops
  • Projektstart-Workshops
  • Controllingtreffen des jeweiligen Projektfortschritts
  • Spezial-Workshops (z.B. zur Thematik "Moderation") uvm.

Während das 1.Guide-Camp (29.–31. August 2014) in Kassel der allgemeinen Ideenfindung und der Basisarbeit für die Plattform nichtadministrative Konfliktbewältigung diente, wurden im Zuge des 2.Guide-Camps (9.–11. Januar 2015) in der Berliner Geschäftsstelle Themen abgegrenzt, Lösungsansätze weiterentwickelt und umsetzbare Projekte definiert.

Das 3.Guide-Camps 19. bis 21. Juni 2015 in Augsburg dient als Startworkshop für das Projekt Moderation (Details → siehe weiter unten) und soll zusätzlich auch die Möglichkeit bieten, weitere Themen zu evaluieren und neue Lösungsansätze auf deren Umsetzbarkeit zu untersuchen.

Aktuelle Thematiken

Zur Zeit wurden folgende Themen abgegrenzt und erarbeitet, die in Folge als Projekt der Verbesserung des Arbeitsklimas in der Wikipedia verhelfen sollen:

Moderatoren sollen in Konflikte eingreifen und versuchen, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln und Kompromisslösungen finden helfen. Sie können dabei sowohl selbstständig aktiv werden, als auch über die Konfliktmeldung angefordert werden. Eine Moderation erfolgt immer neutral und auf Augenhöhe ohne zusätzliche administrative oder sonstige Sonderrechte. Ergänzend bietet das Projekt Moderation eine Plattform, um aktiven Moderatoren Coaching oder bei Bedarf eine Supervision anbieten zu können.
Das Projekt Moderation soll im Zuge des 3.Guide-Camps gestartet werden.

Als weitere Ausbaustufe zum Projekt Moderation könnten Ombudsleute mit erweiterten Rechten Konflikte an bestimmte Institutionen der Wikipedia weiterleiten (z.B. SG, 3M usw...). Die impliziten zusätzlichen Rollen-Kompetenzen müssten per Meinungsbild durch die Community bestätigt werden und erforderten die Legitimation der Betreffenden per Wahl.
Der Projektansatz wurde mittlerweile zurückgestellt, da betreffende Initiatorin vorläufig der administrativen Tätigkeit den Vorzug gegeben hat.

Als Ergänzung wurde angedacht, bei schwerwiegenden Konflikten, einzelnen Konfliktparteien eine von einem Professionisten durchgeführte Supervision anzubieten. Diese würde bei Bedarf vom Ombudsman angefordert und müsste finanziell von WMDE getragen werden.
Auch dieser Projektansatz wurde mittlerweile zurückgestellt, da er mit dem Projekt "Ombudsleute" in unmittelbaren Zusammenhang steht und selbige Initiatorin vorläufig der administrativen Tätigkeit den Vorzug gegeben hat.

Jedem Wikipedianer soll das Recht eingeräumt werden, dass begangene Fehler und daraus resultierende Sperren nach einer zu definierenden Zeit verjähren und damit lange vergangene Problematiken den Betreffenden nicht mehr ewiglich vorgehalten werden bzw. einen Hinderungsgrund für ein Amt darstellen. Damit sollen Wikipedianer die Möglichkeit für einen Neuanfang geboten werden ohne sich gezwungen zu sehen, alte Usernamen aufgeben zu müssen um glaubwürdig einen konzilianteren Stil zu leben.
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Jung-Wikipedianer sollen eine Zeitlang automatisiert bei der Signatur eine Kennzeichnung erhalten, die alteingesessene Wikipedianer verpflichtet, gewisse noch zu definierende Verhaltensregeln gegenüber den potenziellen Neu-Autoren an den Tag zu legen. Jene Kennzeichnung könnte mit Erreichen der aktiven Sichterrolle erlöschen. Neuartikel entsprechender Neu-Wikipedianer sollen in Anlehnung zur Sandkasten-Funktionalität in der englischsprachigen Wikipedia automatisiert im jeweiligen BNR platziert und dort zwecks Auffindbarkeit mit einer eigenen Kategorie gekennzeichnet werden. Ziel ist es, die meist sehr motivierten Neu-Autoren zu unterstützen und ihnen inhaltlich zu helfen anstatt sie viel zu schnell und für immer zu verprellen
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Ein Auslöser für Konflikte stellen oftmals zielgerichtete Löschanträge dar Alt-Wikipedianern dar, die als IP oder mittels Sockenpuppen getarnt auftreten. Um Troll-Aktivitäten auf Meta-Seiten künftig hintanzuhalten bzw. den Einsatz von Sockenpuppen zu erschweren bzw. zu verteuern, wird überlegt Meta-Seiten mittles kürzlich implementierter Rolle "editeditorprotected" zu schützen
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Im Gegensatz zu anderen Schwesterprojekten wie das Wiktionary wird in der Wikipedia die Teestube nicht als Plattform für gegenseitige, fachliche Unterstützung genutzt und fristet eher ein ruhiges Dasein. Im Zuge der Neu-Wikipedianer-Unterstützung könnte die Teestube genutzt und wiederbelebt werden
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Im Zuge einiger Projekte sind Bereiche von Nöten, um in einer geschützten Umgebung ohne Historie mitarbeitende Wikipedianer betreuen zu können. Moderatoren sollen gecoached bzw. mit ihnen eine Supervision durchgeführt werden, ohne dass dabei die allzu verletzliche Privatsphäre beeinträchtigt wird. Auch die beim Projekt Supervision von Professionisten durchzuführende psychologische Beratungs-Tätigkeiten sind strikt geschützt zu halten. Obwohl besonders seitens der Administratorenschaft Misstrauen gegenüber der Thematik "privater Raum" geäußert wurde, sind diese unabdingbar. Existierende Vorbehalte müssen entsprechend durch Aufklärungsarbeit aufgelöst werden.
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Bei den meisten Wahlen zu einem bestimmten Amt lässt sich oftmals eindeutig ein Herdenverhalten seitens der Wähler beobachten, die auf ein strategisches Wahlverhalten bzw. auch auf Gruppenzwangeffekte hinweisen. Um hinkünftig allen Beteiligten eine unbeeinflusstes Wahlverhalten zu ermöglichen, soll (analog zur Foundation) die geheime Wahl etabliert werden.
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Als Reaktion auf aktuelle Vorkommnisse wurde die Idee eingebracht, dass nach abgeschlossenen SG-Prozessen die betreffenden Person (z.B. bei einem Freispruch) nicht mehr mittels Endlosdiskussion und -thematisierung des Themas gemobbt bzw. belangt werden darf.
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Für Neuangemeldete oder IPs, die einen Edit tätigen wollen, soll automatisiert ein Wizzard vorgeschaltet werden, der alle erforderlichen Rahmenbedingungen (wie z.B. die Belegpflicht) für einen Edit zu erfüllen helfen soll
Thema befindet sich in Ausarbeitung

Es soll ein kleiner Hilfeguide für jene entwickelt werden, die selbst vermittelnd in einen Konflikt eingreifen wollen
Thema wird im Zuge des 3.Guide-Camps erarbeitet

Aktuelle Entwicklungen

Im Zuge der Vorbereitung des 3. Guide-Camps hat AndreasPaul, der den Ansatz nichtadministrative Konfliktbewältigung ursprünglich entwickelte und für die Thematik als Ansprechperson zur Verfügung stand, angekündigt, wegen eines einmaligen Stadtentwicklungsprojekts in Berlin Auszeit nehmen zu wollen. Somit übernehme ich mit dem 3. Guide-Camp als Ansprechperson die Koordinierung, werde aber wegen der vielfältigen Projekte und Thematiken einen größeren Personenkreis aufbauen, der die entsprechenden Anliegen nach außen vertritt.

Mögliche Probleme und Krisen
  • Im Zuge der Veröffentlichung der Ideen und Vorhaben des Projekts Moderation wurden seitens bestimmter Administratoren bedenken geäußert, die dem Projekt seitdem aus verschiedenen Gründen bremsend gegenüberstehen. Diesbezüglich habe ich nach einer Evaluierung der aktuellen Problematiken Mängel in der Kommunikation der vorzustellenden Projekte und Ideen identifiziert
    • Es wurde bislang kaum zwischen der Vorstellung der tatsächlichen Vorhaben und der Präsentation prinzipieller Lösungsansätze unterschieden.
    • Das gemeinsame Auftreten als Team und die ventilierte Vorreiterrolle des sogenannten Guides scheint den Eindruck zu vermitteln, dass eine kleine geschlossene Gruppe Dinge beschließt und diese der Community aufzuzwingen versucht
  • Der Begriff Moderator bzw. die Moderation wird in Online-Foren offenbar begriffsverfälschend generell für die Tätigkeit als Administrator verwendet. Rückwirkend entstand deshalb offenbar der Verdacht, dass mittels Moderations-Portal eine neue geheime Administratoren-Rolle etabliert werden soll.
  • Es bestehen Vorbehalte gegenüber bestimmten am GuideCamp teilnehmenden Personen
  • Viele inhaltliche (Schreib-)Arbeit bleibt meist an einer kleinen Persongruppe hängen, die sich seit dem Wegfall von AndreasPaul zur Zeit auf genau mich reduziert hat. Problem: Wenn betreffender kleiner Personenkreis (also ich) von Berufs wegen selbst keine Zeit mehr für besagte Schreibarbeit findet, kommt der Gesamtprojektfortschritt unweigerlich zum stehen.

Die angeführten mögliche Problembereiche werden im Zuge des 3. GuideCamps aufgearbeitet und einer Lösung zugeführt werden

Fazit

Jegliche Interaktion in einem sozialen Umfeld bedingt einen unaufhörlichen Lernprozess. Dies gilt auch besonders, wenn über die Interaktion als solches nachgedacht wird um diese und damit auch das generelle Arbeitsklima in einem sozialen Umfeld zu verbessern. Überraschend und verblüffend erscheint es dann für jene "Klimaverbesserer", wenn deren Aktivitäten auf Argwohn stoßen und Widerstände auslösen, nicht vollständig kommunizierte Ansätze im Zweifel negativ interpretiert werden und schlussendlich die Friedensstifteraktion Unfrieden bewirkt. Im Zuge der Übergabe der Verantwortung des Gesamtprojekts an mich werden wir uns jedenfalls dieser Herausforderung stellen und können die Etablierung der Idee der Konfliktlösung in der Wikipedia praktischerweise auch gleich als umzusetzendes Praxisbeispiel einer Konfliktlösung verstehen.
Wie bereits zu Beginn des Fazits erwähnt: man lernt eben nie aus ...

Agruwie, 17. Juni 2015


Alle Jahre wieder - der europäische Hackathon beginnt

Gruppenfoto aus Zürich

Morgen geht es wieder los - der alljährliche europäische Hackathon, diesmal im französischen Lyon. Ich habe, dank der Unterstützung von WMAT, bereits zum dritten mal die Möglichkeit einen Hackathon zu besuchen.

Im vergangenen Jahr fand der europäische Hackathon in Zürich statt. Dort hatte ich erstmals die Möglichkeit mit der damals frisch ausgewählten Lila Tretikov zu sprechen, sie vermittelte auch einen ersten Einblick in ihre geplanten Vorhaben für die Zukunft der Wikimedia Foundation. Zudem konnte ich einige Vorträge zu technischen Neuerungen besuchen und fand Zeit und Hilfe meine Tools (http://tools.wmflabs.org/denkmalliste/) vom sterbenden Toolserver nach Tool Labs zu portieren.

Ich hoffe in Lyon wieder vielen interessante Menschen zu treffen und Erfahrungen zu sammeln.

Weitere Infos zum Hackathon: Wikimedia Hackathon 2015

AleXXw, 21. Mai 2015

Notizen von der Wikimedia Conference

Gruppenfoto

Die Wikimedia Conference 2015 fand von 15. bis 17. Mai in Berlin statt. Die Konferenz ist das jährliche internationale Treffen der Wikimedia-Organisationen und dient dem Austausch über die Zukunft der Wikimedia-Bewegung bezüglich Kooperationen, Strukturen und Organisationsentwicklung. Aus Österreich waren für den Vorstand Kurt Kulac und Michael Karolzak und von den Mitarbeitern Claudia Garád und Raimund Liebert vertreten. Claudia war Mitglied des Programmteams, darüberhinaus wurden mehrere einzelne Sessions von den Österreichern gestaltet.

Notizen von Claudia
  • Warum war es wichtig, dass wir in Berlin waren?
Warum gibt es die Wikimedia Conference? Und was unterscheidet sie von anderen internationalen Konferenzen wie der Wikimania? In erster Linie ist die Konferenz wohl eine Antwort auf zunehmend komplexer werdende Strukturen in der Wikimedia Bewegung – es geht darum, das Miteinander von Community, Foundation und zahlreichen, in Größe und Struktur sehr unterschiedlichen Freiwilligenorganisationen auf der ganzen Welt zu gestalten; sprich um die Strukturen, die sich zusätzlich zu den und um die Communities in den diversen Wikimedia Projekten herausgebildet haben. Dabei es geht es natürlich um Geld und Ressourcen und wie diese verteilt werden, es geht aber vor allem auch darum voneinander zu lernen und dabei gemeinsam besser zu werden in dem was wir tun: unsere Communities unterstützen und die Rahmenbedingungen für Freies Wissen in unserem jeweiligen lokalen Kontext verbessern.
  • Was habe ich mit nach Berlin gebracht?
Dieser zweite Aspekt ist mir besonders wichtig, da er insbesondere kleinere Organisationen odere Gruppen überhaupt erst in die Lage versetzt, sich an den zum Teil sehr politischen und komplexen Diskussionen rund Grantmaking und Evaluation auf der internationalen Wikimedia Bühne zu beteiligen. Daher war ich in diesem Jahr Teil des Programmkomitees und habe mich dort insbesondere für die Vernetzung rund um die Themen Freiwilligenförderung sowie Governance und Effektivität in Organisationen engagiert. Darüber hinaus habe ich zusammen mit den anderen Geschäftsführern eine einführende Session gestaltet in der es um die Frage ging, welchen Mehrwert lokale Organisationen (Chapter, User Gruppen etc.) für die Wikimedia Bewegung haben. Als WMAT haben wir unsere Erfahrungen und Expertise im Bereich Freiwilligenförderung und Qualitätsmanagement (insbesondere unseren Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP), den wir mit Gustavf im letzten Jahr für die Geschäftsstelle entwickelt haben) in die Veranstaltung eingebracht und sind damit durchaus auf reges Interesse gestoßen.
  • Was habe ich aus Berlin mitgenommen?
Lila ist seit einem Jahr Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation und natürlich stellt sich wie bei jedem Führungswechsel die Frage, was dieser für die eigene Organisation bedeutet. Während Lilas erstes Jahr in Amt und Würden vor allem durch einen Fokus auf die technischen Herausforderungen geprägt war, beginnt sie nun auch sich in Bezug auf die sozialen und organisatorischen Aspekte in der Wikimedia Bewegung zu positionieren. Sehr positiv fand ich, dass man klar erkennen konnte, dass sich von Lila über die Führungskräfte bis hin zu den einzelnen WMF Mitarbeitern, alle damit beschäftigt haben welche Fragen seitens der Wikimedia Organisationen und Gruppen bestehen, um gezielt auf diese einzugehen. Geprägt durch Sue Gardners sehr kritische Haltung in dieser Hinsicht, war die wichtigste Frage sicherlich, ob die Foundation künftig die Rolle, die lokale Gruppen und Organisationen für die Bewegung spielen anerkennt und konstruktiv mit ihnen zusammenarbeiten möchte. Ein klares „Ja“ dazu gab es nicht nur in Lilas Ansprache, sondern auch in zahlreichen Gesprächen mit ihren Führungskräften. Die Bereitschaft, gemeinsam eine vertrauensvollere Zusammenarbeit zu gestalten ist denke ich ernst gemeint und auch wir sollten uns von unserer Seite entsprechend einbringen und diese Chance nutzen. Denn die Zukunft wir Wikimedia Organisationen insbesondere in Westeuropa wird trotz alledem sicher nicht einfacher: Jedes Jahr kommen neue Organisationen und Gruppen hinzu, die Ressourcen für ihre Arbeit benötigen. Vor allem auch in Regionen, die erhebliches Potenzial hinsichtlich neuer Autoren und Inhalte und somit Wachstum haben. Für WMAT und viele andere etablierte Chapter wird es also zunehmend wichtiger, den Mehrwert unserer Arbeit für die internationale Community nachvollziehbar darzustellen. Um dabei erfolgreich zu sein, sollten wir thematische und/oder geographische Allianzen bilden und gemeinsam Antworten auf diese Herausforderungen finden, z.B. wie wir es schaffen, gemeinsam neben den quantitativen auch die qualitativen Aspekte unserer Aktivitäten zu vermitteln.
Notizen von Kurt
  • Koordinierung der Chapter zur gemeinsamen Entwicklung geeigneter objektiver Bewertungsmethoden zur Beurteilung von Fotoprojekten. Anders als bisher Kosten dividiert durch Bildanzahl muss ein System zur Erfassung vieler weiterer Parameter, wie etwa Qualität, Seltenheit, enzyklopädische Verwendbarkeit, etc. gefunden werden.
  • Verbesserung der Interchapter-Kommunikation; Kennenlernen des neuen WMDE-Geschäftsführers
  • Chaitpersons-Meeting: Besprechen von Konfliktfeldern und Austausch von Best-practice zwischen "alten Hasen" und jüngeren Chaptern. Vorbereitung eines Folgetreffens auf der Wikimania
Notizen von Raimund
  • Drängende Themen vieler Organisationen im Bereich Freiwilligenförderung, die in die Volunteer Supporters Network Session nur am Rande behandelt werden konnten, sind der unzureichende Umgang mit Neulingen (Stichwort Willkommenskultur) und die Kritik an der Existenz bezahlter Wikimedia-Angestellter seitens der Freiwilligen.
  • Die Organisatoren von Wikimedia Central and Eastern Europe, wo wir projektorientiert gelegentlich beteiligt sind, begreifen als ihre Gemeinsamkeit unter anderem, dass sie Wikimedia-Organisationen aus postkommunistische Ländern umfassen.
  • WLE/WLM: Die Ukrainer erheben auch die Anzahl der einzelnen bebilderten Objekte und machen das mit einem Bot. Die Polen beschäftigen sich mit dem Problem, wie durch Fotowettbewerbe neu hinzugekommene Benutzer weiterhin aktiv bleiben können, haben aber für die damit verbundenen Problemen noch keine Lösungen bzw. geplante Aktionen.
  • Die EU-Lobbying-Aktionen bezüglich europaweiter Panorama-Freiheit u. ä. sind schon weit vorangeschritten und sehen nach jetzigen Stand vielversprechend aus.
  • "Story-telling" sollte - zusätzlich zu Metriken, Output, Outcome etc. - in das Reporting einfließen. Das bedeutet konkret das Beschreiben des lokalen (emotionalen) Kontexts. Welche Bedeutung hat zum Beispiel die Wahl eines bestimmten Veranstaltungsorts, hat dieser eine besondere symbolische Bedeutung, die sich Nicht-Eingeweihten nicht erschließt.
Notizen von Gustavf
  • Werbung für den Qualitätsgedanken: Es sind einige Chapter auf dem Weg in die Qualität unterwegs. Unser Ansatz, den Weg über Qualitätsregelkreise wie z.B. das PDCA in Form von KVP/Kaizen zu gehen, wurde im Workshop und auch anschliessenden Gesprächen für eine gute Startmöglichkeit empfunden. Wir brachten hier die Botschaft rüber, daß sich aus diesen kleinen Regelkreisen die Grundlagen für eine lernende Organisation legen lassen.
  • In vielen Gesprächen konnte ich feststellen, daß gerade im Bereich der Impaktanalysen noch Handlungsbedarf besteht. Um einen Einfluß messen zu können, muss ich nach Möglichkeit quantitativ bewerten können. Es wird schon viel mit verschiedenartigen Metriken probiert, aber meist wir abgezählt, was schon ein Meilenstein auf dem Weg ist. Es fehlen aber noch Beurteilungskriterien über die Nutzbarkeit für den Weiterverwender.
  • Die Veranstaltung gibt zwar viele Ideen, Materialien und auch Wissen in den Raum. Es fehlt allerdings noch irgendwie eine Einrichtung, wie dies Wissen in die laufende Arbeit aller Chapter eingeht.


Bericht: WikiTown Hustopeče - Edit-a-thon

Stadtwappen von Hustopeče: Diese neue Version wurde im Rahmen von WikiTown Hustopeče neu hochgeladen
Die neue römisch-katholische Pfarrkirche, fotografiert im Rahmen der tschechisch-österreichischen Kooperation in Hustopeče

Geschichte gerät in Vergessenheit. So ist der Name der tschechischen Stadt Hustopeče in Österreich kaum jemandem bekannt, obwohl der Ort bloß 92 km von Wien entfernt liegt. Kaum bemerkbar ist heute die Grenze, über die sich die Straßen durch die Weingegenden im Thayatal in die Kulturlandschaft Lednice-Valtice schlängeln, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Den Gemeindewappen in dieser Region Südmährens wie Lednice, Valtice und auch Hustopeče ist das leuchtende Gelb und Rot gemeinsam, das ursprünglich aus dem Wappenschild des Adelsgeschlechts der Liechtensteiner stammt, die in dieser Gegend bis 1918 reich begütert waren. Auch unter der Bezeichnung Auspitz, dem deutschsprachigen Namen der Stadt Hustopeče, findet sich kaum etwas im Internet. Die deutschsprachige Wikipedia listet Auspitz immerhin unter den alten Bezirkshauptmannschaften und Gerichtsbezirken, die in Österreich ab 1850 von Kaiser Franz Joseph eingerichtet wurden und in Tschechien bis 1938 Bestand hatten.

Der Dornröschenschlaf Hustopečes war für Wikimedia CZ ein Grund, die Stadt zur WikiTown (WikiMěsto) zu erklären und mit einem Team aus Vorstandsmitgliedern, Autoren und Fotografen anzurücken. Auch Wikipedianer aus Österreich waren eingeladen, an diesem Projekt in der Tschechischen Republik teilzunehmen. Zwar gab es schon gemeinsame Projekte mit tschechischen und österreichischen Fotografen in Seifhennersdorf (im sächsischen Landkreis Görlitz nahe der tschechischen Grenze) und in Salzburg (im Rahmen der Denkmalmesse Monumento), einen zweisprachigen Edit-a-thon in Tschechien gab es jedoch noch nie.

Hustopeče war nicht die erste Stadt, die zur WikiTown erklärt wurde, WikiMěsto Přibyslav war genau ein Jahr zuvor das Ziel der ersten Veranstaltung dieser Art gewesen. Für die wikipedianische Erschließung Hustopečes waren Kisten voller Bücher aus verschiedenen tschechischen Universitätsbibliotheken entlehnt worden, die örtliche Touristeninformation steuerte Broschüren, Karten und weitere Unterlagen bei. Sowohl die Pension, in der alle Teilnehmer untergebracht waren, als auch das Hotel Centro, in dem sich die Seminarräumlichkeiten befanden, waren mit einem hervorragenden WLAN ausgestattet. Die deutschsprachige Literatur über Hustopeče (Auspitz) war sehr spärlich, aber immerhin hatte die neue Stadtchronik von Hustopeče ein deutschsprachiges Kapitel über die Gründungsgeschichte der Stadt und eine geschichtliche Zusammenfassung in Deutsch. Naturräumliche Gegebenheiten, Sport oder die heute in der Stadt tätigen Kulturinstitutionen konnten daher nur in der tschechischen Wikipedia ausführlich bzw. aktuell dargestellt werden.

Immerhin gewannen alle Teilnehmenden schon am ersten Abend einen gebührenden Eindruck von der tschechischen Gastlichkeit. Bei einer traditionellen Weinverkostung (tschechisch kost) mit Schmalzbrot und Schnitzeln ließen sich die Wikipedianer die auch in Österreich bestens bekannten Sorten Veltlínské zelené (Grüner Veltliner), Tramín červený (Gewürztraminer) sowie Modrý Portugal (Blauer Portugieser) gut schmecken. Einige tschechische Autoren riefen aber nach diesem Ausflug in die Weinkultur (die besten tschechischen Weine gedeihen nur hier in Südmähren) wieder nach den bekannten Biersorten wie Staro Brno, Pilsner Urquell (Plzenský prazdroj), Budweiser (Budějovický Budvar) und Bernard pivo.

An den beiden folgenden Tagen wurde mit Feuereifer gearbeitet und die auf die Leinwand projizierte Liste füllte sich in Windeseile mit den Beiträgen der Autoren, während zwei Fotografen-Teams bis zum Sonnenuntergang mit Fotoexkursionen in die nähere und weitere Umgebung Südmährens beschäftigt waren (siehe auch den unten stehenden Bericht).

Tschechische Projektseite: Projekt Wikiměsto Hustopeče -- Beppo (Diskussion) 18:01, 12. Mai 2015 (CEST)

Bericht: WikiTown Hustopeče - Fototour

Wikipedianer in Hustopeče

Zwar nicht das erste Mal in Tschechien, aber doch das erste Mal auf Einladung von WMCZ nahm ich diese gerne an. Waren mir von den Tschechen nur Gampe und Aktron bekannt teils aus Seifhennersdorf, seien es die Kontakte über Bratislava ist mir auch die Gegend in Südmähren nicht unbekannt. Sie hat mich durch die Geschichte mit den Liechtensteinern sehr interessiert. Gibt es doch sehr viele Parallelitäten zu meiner Heimat, wo auch die Liechtensteiner großen Einfluss hatten und noch haben. So besuchte ich schon mehrmals das UNESCO Kulturerbe Lednice-Valtice, das in Österreich unverständlicherweise weitgehend unbekannt ist. Aber das ist eine allgemeine Geschichte, deshalb zurück zu Wikipedia.

Interessant finde ich die Herangehensweise, die Orte zu dokumentieren. Nicht wie bei uns, wo man mit Listen der Denkmäler oder der Naturdenkmäler sich einem Ort nähert, sondern offen für alles, versucht man einen Ort darzustellen. Mit Ailura und Aktron war es meist so, dass Aktron bereits für die Fotos bei einem Punkt das Auto verließ, wo man das Dorf das erste Mal sah. Von dort ging er zu Fuß bis ins Zentrum, meist der Kirche, wo wir in der Zwischenzeit die offiziellen Gebäude wie Gemeindeamt, Schulen und natürlich auch Feuerwehrhäuser :-) fotografieren konnten. Damit ergibt sich in den Orten nicht wie bei uns hauptsächlich eine Category:Cultural heritage monuments in XY sondern auch die Überkategorie, die stärker gefüllt wird und nicht nur Wappen und Karte zeigt ;-). Wobei das natürlich auch von den Inhalten der jeweiligen Sprachversion abhängig ist. In beiden kann man Fotos nur bedingt zeigen. Während die Tschechen in ihrer Wikipedia ihre Foto gerne einbinden, ist man bei der deutschsprachigen abhängig, ob nicht jemand einen Artikel zu sehr in Richtung Bilderbuch abrutschen lässt. Dementsprechend sind auch die Bilderwünsche.

Am Samstag habe ich mich selbst etwas überschätzt, sodass ich mich Sonntag eher schonte. Die Heimfahrt war trotzdem anstrengend genug, sodass ich leider mit Fieber zu Hause ankam. Trotzdem möchte ich diese Tour keinesfalls missen und sage denen "Danke", die sie mir ermöglicht haben.

Um gleich zu den Fotos zu gelangen, die ja im Gegensatz zur tschechischen Sprache für alle verständlich sind, siehe Pictures taken during Wikiměsto Hustopeče.

K@rl (Diskussion) 11:59, 12. Mai 2015 (CEST)

Start von Wiki Loves Earth 2015

Das im Jahr 2015 von 24 teilnehmenden Ländern verwendete WLE-Logo wurde von Benutzer:AleXXw entworfen

Heute ist der 1. Mai und da geht es für uns nicht um den alten Brauch des Aufstellens eines Maibaums, sondern seit 0.00 Uhr läuft die heiße Phase des Fotowettbewerbs Wiki Loves Earth. Der Zeitraum, in dem Fotos von Naturdenkmälern, Naturschutzgebieten und Nationalparks hochgeladen werden können, wurde in diesem Jahr verlängert und dauert bis 30. Juni 23.59.59 Uhr.

Ich hoffe, dass der größere Zeitrahmen auch mehr Naturfotos für Wikimedia Commons und die Wikipedia bringen wird. Daher ist jetzt schon geplant, wieder eine Vorjury einzurichten. Auf der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wiki_Loves_Earth_2015/%C3%96sterreich/Jury könnt ihr euch in eine Liste der Juroren eintragen, wenn ihr ab Mitte Juni an der Auswahl der Bilder mitwirken wollt. Es wird wieder ein Jury-Tool geben, mit dem man von zu Hause aus voten kann. Voraussichtlich am Mittoch, 20. Mai 2015, findet ab 18.00 Uhr in der Wiener Geschäftsstelle (Siebensterngasse 25/15, 1070 Wien) ein Vorbereitungstreffen statt, an dem Kriterien zum Thema "Wie bewertet die Vorjury von WLE und WLM-eigentlich?" (abgekürzt: "WbdVvWLEuWLMe") gemeinsam diskutiert werden sollen.

Natur unbearbeitet: Isiwal konnte die internationale Jury von WLE 2014 mit dieser uralten Rotbuche auf der Zaglbaueralm in den Kalkalpen überzeugen.

Wir haben uns bemüht, für das Banner, das alle Besucher der Wikipedia aus Österreich sehen werden, einen kurzen Text zu finden, der auch auf den Smartphones gut lesbar sein wird. Das soll nicht heißen, dass wir nun auf Handy-Fotos scharf wären, aber für Informationen - auch aus der Wikipedia - werden eben mobile Geräte immer wichtiger. Trotzdem sollte auf diesem Banner neben dem WLE-Logo auf der linken Seite, das im Vorjahr von AleXXw entworfen worden ist, auch ein Naturfoto aus Österreich Platz finden. Daher waren wir das erste Land, das neben dem Standarddesign des Banners, in dem nur das Logo vorgesehen war, einen Entwurf mit einem Foto lieferten. Das Bild zeigt das Mautherwasser im Wiener Prater und stammt von GuentherZ. Viele Länder haben es uns nachgemacht. Hier kann man die Ergebnisse sehen: http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Wiki_Loves_Earth_2015/CentralNotice (ganz unten).

Sollte es Vorschläge geben, wie wir das Banner gegen Ende des Wettbewerbs im Juni ändern könnten, dann mailt diese bitte an info@wikilovesearth.at . Dasselbe gilt natürlich auch für alle anderen Anmerkungen, Anregungen und Fragen. Weitere Informationen liefert auch die Seite http://wikilovesearth.at . In der Geschäftsstelle liegt auch ein Flyer auf, der den Fotowettbewerb Wiki Loves Earth kurz und bunt beschreibt. Dieser Flyer ging an Naturschutz- und Umweltorganisationen, wir haben aber noch genügend Exemplare, um sie an Interessenten zu verteilen.

Mit seinem Bild vom Ohrwaschlbaum in der Steiermark gewann Duke of W4 den ersten Preis (eine Fotokamera von Canon) bei WLE 2014.

Die Hauptjury kann natürlich frühestens im Juli tätig werden, wenn die Vorjury ihre Arbeit abgeschlossen hat. An der Zusammenstellung der Jury wird noch gefeilt, sie wird aber ähnlich besetzt sein wie im Vorjahr. Die Preisverleihung wird im November 2015 im Rahmen der Preisverleihung von Wiki Loves Monuments in der Hofburg erfolgen. An Preisen gibt es zahlreiche Gutscheine für Foto- Equipment und Bücher. Auch eine internationale Jury wird es in diesem Jahr wieder geben. Im Vorjahran hat mit Haeferl ja auch eine Frau aus Österreich an der internationalen Jury mitgewirkt. Ein Bild von Isiwal kam dann in den internationalen Kalender, der in der Ukraine gedruckt und von dort aus versandt wurde. Die 15 ausgewählten internationalen Preisträger findet ihr hier: http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Wiki_Loves_Earth_2014/Winners . Im Anschluss daran gibt es die Gewinner aus allen teilnehmenden Staaten. Die 10 prämierten Bilder (unter den rund 6500 Uploads aus Österreich) findet ihr auch hier: http://commons.wikimedia.org/wiki/Commons:Wiki_Loves_Earth_2014_in_Austria

Von einigen Fotografinnen und Fotografen sind für den Zeitraum Mai und Juni 2015 eigene "Wiki Takes"-Projekte und Touren geplant, so im Nordtiroler Oberland und in der Steiermark. Alles in Allem ist alles vorbereitet, um Natur und Landschaft auf den Fotos wieder richtig zu Geltung kommen zu lassen und für die Wikimedia-Projekte aufzubereiten. Vieles gibt es noch zu verbessern, mehr und bessere Artikel müssen noch geschrieben werden. Aber gemeinsam macht es mehr Freude und bald sind wir wieder einen Schritt weiter mit der Dokumentation österreichischer Naturdenkmäler und Naturschutzgebiete.
Viel Erfolg allen, die mitmachen!
Mit vielen Grüßen
Beppo

Bericht: Fotoworkshop Nürnberg

Lieber nicht dran denken, wer da, wo wir stehen, gesessen haben könnte.
Die alte, de facto unbekannte Reichsparteitags-U-Bahnstation-Nürnberg-Wolfenstein in den Tiefen der Haupttribüne am Zeppelinfeld

Vom 24.- 26. April fand der 15. Fotoworkshop in Nürnberg statt. Eine beeindruckende Kontinuität, welche allerdings dadurch etwas getrübt war, dass gleichzeitig zwei weitere Workshops in Deutschland stattfanden, gefördert von WMDE. Um diese Terminüberschneidungen nicht wieder zu erleben, wurde dieses Mal gleich der Termin für 2016 festgelegt (April).

Die Organisation von Wikimediaseite erfolgte durch die beiden Ralfs, man spürte jedoch deutlich: Es fehlte eine weibliche, zumindest österreichische Hand im Zwischendurchverpflegungsablauf. Aber es waren ja drei Österreicher dabei, damit war das auch schnell erledigt.

Technik ok, Räumlichkeiten, der Südpunkt in Nürnberg, sehr gut, Unterbringung detto. Organisation/Administration/Führung durch Nürnberg war vor allem aber dem Co-Organisator, Peter Lokk zu verdanken, der auch die administrative Arbeit gegenüber einem der Geldgeber, der (Bundes)Zentrale für politische Bildung (Bayern) organisierte. Unser aller Freund Wlady war mit Familie angereist, wenn nicht er den Donauturm thematisiert hat (Abendunterhaltung), wir hätten es nicht getan. Aber, er ist ein durchaus netter Kerl, nicht ganz so muskulös wie ich es dachte, eines seiner Selbstporträits vermittelt ja einen 2-m-Mann! Also, keine Angst vor Wlady!

Es gab viele Gelegenheiten, Nürnberg fotografisch zu erfassen, so auch im Vorfeld, dann bei einer Führung mit Peter Lokk, der uns von einem Denkmal zum anderen schleppte und uns gerade damit die jüngere Geschichte Nürnbergs näherbrachte. Ein Highlight war sicher auch der Besuch des Zeppelinfeldes. Es gab Gelegenheit, üblicherweise nicht zugängliche Bereich zu betreten, dafür stand auch als fachkundige Begleitung eine Historikerin zur Verfügung. Die Sensation ergab sich erst später bei der Bildbesprechung im Workshop, als wir die historische Dimension unseres Besuches erkannten und feststellten, das erste Bild der noch nicht bekannten U-Bahnstation Wolfenstein-Reichstagsgelände gemacht zu haben. Siehe oben!

Die Vorträge waren vielfältig, aber wohl die einzige Schwäche des Programms. Eine Aufeinanderfolge von Präsentationen von Filtern und Kleinprogrammen als Alternative zu Lightroom ist dann nicht zielführend, wenn sie wie Lightroom und Adobe ebenso proprietär sind. Ausnahme das Upload-Plugin von Robin. Besser wäre es gewesen, wenn es eine Einführung in RawTherapee oder eventuell Darkroom (nur Linux) gegeben hätte. Was mir auch fehlte, war ein Schwerpunkt auf gemeinsame Fotoprojekte und deren Organisation. Ich werde - falls ich im nächsten Jahr wieder teilnehme - dieses Thema und auch die Frage der intensiven, proaktiven Vernetzung von Fotografen auch im Zusammenhang mit Wikipediaprojekten auf einen prominenten Platz der Tagesordnung setzen lassen.

Im Zusammenhang mit dem geplanten und bereits fixierten/genehmigten Produktfotoprojekt im Sommer habe ich um zwei Teilnehmer aus Deutschland geworben. Die Idee, genau das auch als Teil eines Wissenstransfers nach Deutschland zu definieren kam bei WMDE gut an, mir wurden die Kostenübernahmen für zwei Personen sehr unbürokratisch und schnell zugesagt. Man wird sehen, eine Teilnehmerin hat sich ernsthaft dafür interessiert, die bereits an Lichttischen mit Studiobeleuchtung arbeitet und selbst Equipment hat.

Das gespannte Verhältnis der beiden Ralfs zu WMDE war spürbar. Auch hier denke ich, dass es notwendig wäre, einen Neuanfang zu schaffen, ich bin sicher, dass WMDE und das Team Community dafür auch offen ist. A bisserl a Schokolade und schon gehts... Alles erlebt, alles erreicht was ich wollte. Unsere Kollegen aus Deutschland halten Schokolade immer noch für etwas, was man essen kann. Ihnen ist auch das Wort „antichambrieren“ fremd. Der Frauenanteil insgesamt war bei fast 30%, was erstaunlich ist und auch ein durchaus gutes Arbeitsklima bewirkte, sie müssen halt noch a bisserl am Schmäh feilen, unser Freunde nördlich des Weißwurschtäquators.. Na, ja!

Es gab auch Gelegenheit, unsere Erfahrungen mit Makrofotografie in einem kleinen Zwischenworkshop mit Lichtzelt weiterzugeben, was auch dankbar angenommen wurde. Wir haben ja heftig geschleppt.

Alles in allem aber eine gute Gelegenheit zu sehen, wie die Deutschen ihre Bilder kochen und servieren, wie sie miteinander umgehen, wo ihre Schwächen sind. Es ist halt immer alles viel größer und zerspragelter. Dank an WMAT für die Unterstützung! Nächstes Jahr werden wir uns programmatisch aktiver einbringen. Ganz sicher! --Hubertl (Diskussion) 10:20, 28. Apr. 2015 (CEST)

Arno Grumbeck in den Vorstand kooptiert

Wikipedia-Schokolade von Wikimedia.JPG

Stabile Verhältnisse in den Wikimedia-Organisationen sind die Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Projekte, die zur Erstellung und Verbreitung Freien Wissens beitragen sollen. Trotzdem sind personelle Veränderungen nicht immer zu vermeiden. So wird beispielsweise Eric Moeller, Software-Entwickler und seit 2007 stellvertretender Geschäftsführer der Wikimedia Foundation, am 30. April die Organisation verlassen. Bei Wikimedia Deutschland wird ab 1. Mai Christian Rickerts, derzeit bei der Bertelsmann-Stiftung tätig, als neuer Vorstand, wie dort der Geschäftsführer genannt wird, seine Tätigkeit aufnehmen.

Auch bei Wikimedia Österreich kommt es zu einer personellen Veränderung. Bei uns wird das aus acht Mitgliedern bestehende Leitungsgremium des Vereins in seiner Gesamtheit als Vorstand bezeichnet. Gerade diese acht ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder stehen unter Zeitdruck. Nicht nur regelmäßige Vorstandscalls für aktuelle Entscheidungen, sondern auch zahlreiche persönliche Treffen an den Wochenenden, an denen langfristige Strategien und Leitlinien, Zielvorstellungen und Finanzplanungen erarbeitet werden, zehren am Zeitbudget der Einzelnen.

Michael Kranewitter (Geiserich77) war mit einer Unterbrechung im Jahr 2011 seit 2008 als Vorstandsmitglied tätig, zuerst als Schriftführer und dann als stellvertretender Kassier. Von 2008 bis 2010 standen der Aufbau von Wikimedia Österreich und die Anerkennung durch die Wikimedia Foundation im Vordergrund der Vorstandsarbeit. Ab 2011 folgten Projekte wie Wiki Loves Monuments und Wiki Loves Earth, an denen Michael maßgeblich organisatorisch beteiligt war. Neben seiner Vorstandstätigkeit widmete er seit 2005 einen großen Teil seiner Freizeit der Wikipedia. Österreichische Politik und das https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_Politiker waren seine Themenschwerpunkte. Sowohl im Jahr 2012 als auch im Jahr 2013 gewann er durch seine Artikel- und Fotoarbeiten in der Wikipedia den ganzjährig stattfindenden Wiki Cup. Als im Jahr 2014 seine Zwillinge geboren wurden, reduzierte sich die Zeit, die er Wikipedia und Wikimedia widmen konnte, rasch auf ein Minimum. Dazu kamen eine Übersiedlung nach Oberösterreich und ein damit verbundener Berufswechsel. Daher hat Michael den Vorstand gebeten, ihn von seinen Pflichten zu entbinden, da er die vielen Arbeitstermine auf absehbare Zeit unmöglich wahrnehmen kann. Wir danken ihm für seine bisher geleistete langjährige Vorstandsarbeit und hoffen, ihn bei einzelnen Projekten bald wieder im Team zu sehen.

Scheidet ein Vorstandsmitglied aus seiner Funktion aus, muss der Vorstand einen Nachfolger kooptieren. Die Auswahl fiel auf Arno Grumbeck, der sich dankenswerter Weise gleich bereit erklärte, das Amt des stellvertretenden Kassiers zu übernehmen. Arno hat die Entwicklung von Wikimedia Österreich ebenfalls von der Anfangszeit an verfolgt. Zuletzt hat er sich in der deutschsprachigen Wikipedia für die Aktion "nichtadministrative Konfliktbewältigung" eingesetzt, die vor Kurzem das Projekt "Moderation" vorgestellt hat. Eine "Moderation" erscheint bei den zahlreichen Konflikten und einer nicht immer freundschaftlichen Arbeitsatmosphäre auch notwendig. Bei zwei "Guide-Camps" in Kassel und Berlin wurden weitere Modelle für die Konfliktbewältigung erarbeitet. Der Einsatz für Neulinge und bessere Zusammenarbeit in der Wikipedia gehen jedoch weiter, bis etablierte Lösungsmöglichkeiten angeboten werden können: https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Nichtadministrative_Konfliktbew%C3%A4ltigung/Guide-Camp. Ein weiteres Wikimedia-Projekt, in das Arno viel Freizeit investiert, ist das Wiktionary, das freie Wörterbuch in deutscher Sprache. Darüber hinaus ist Arno für die Organisation der traditionellen monatlichen Stammtische und die Mitgestaltung der Wikidienstage in der Geschäftsstelle von Wikimedia Österreich in Wien tätig. Seine berufliche Erfahrung kommt der organisatorischen Weiterentwicklung unseres Vereins entgegen. Nach einer kurzen Einarbeitungsphase wird sich Arno im Juni der Bestätigung durch die Mitgliederversammlung stellen

Wir hoffen, dass durch diesen Wechsel die Lücke im Vorstand von WMAT, die durch den Rücktritt von Michael entsteht, rasch geschlossen werden kann und wir die Herausforderungen, die eine weltweite Wikimedia-Bewegung an uns stellt, in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle wie bisher flexibel annehmen können.

Beppo
für den Vorstand von Wikimedia Österreich, 24.4.2015

Bericht: GLAM-Wiki-Konferenz in Den Haag

Immer ist wer nicht drauf.

Zur diesjährigen großen GLAM-Konferenz hat - schon zum zweiten mal nach Amsterdam 2011 - WMNL vom 10. bis 12. April eingeladen und die Organisation übernommen. Gekommen sind fast an die 200 Wikimedianer, von Australien über Armenien und auch aus amerikanischen Ländern. Das Programm hatte schon fast als programmatischen Zwang wiederum die Frage in den Vordergrund gestellt, ob die Herausforderung, den Global South und die Überwindung des Gender gaps doch einmal zu einem Ergebnis führt.

Wie schon bei anderen Konferenzen erfahren, es gilt der übliche Bottom Down Ansatz, man setzt auf Promis, man will klingende Namen sehen, man will klingende Gäste außerhalb der Wikimediawelt begrüßen. Anerkennung? Wer anerkennt wen? Das schlägt sich dann im Programm selbst nieder. Dazu kommt auch - wie immer - das Gewusele von dem immer selbigen Leuten, die sich gegenseitig ganz lieb haben.

Veranstaltet wurde - wirklich hervorragend organisiert - das Treffen in der Koninklijke Bibliotheek & National Archive of The Netherlands, diese beiden Institutionen sind auch wichtige Partner für Wikimedia Niederlande. Diese Kooperation ist schon fast eine alte, man hat über lange Zeit bereits gemeinsame Wege beschritten. Wie auch in Holland ganz offensichtlich die Bereitschaft, die Institutionen zu öffnen, aus meiner Sicht weit Open knowledge-freundlicher ist als man es von anderen Ländern kennt.

Wie ganz typisch für GLAM-Menschen, es wird in Zahlen gedacht und diese präsentiert. Was dazu führt, dass die Anzahl der erhaltenen Exponate angeführt werden, nicht jedoch die tatsächliche Verwendung und die - aus meiner Sicht weit wichtigere Frage: Führen diese Kooperationen insgesamt zu einer Erhöhung der Autorenzahlen in Wikipedia. Nicht jedes Land hat diese Probleme, dort, wo oftmals erst aufgebaut wird, scheint die Teilnahme an Autoren zu wachsen (Armenien). Dort, wo es bereits klare Strukturen gibt, wird diese Frage eher in den Hintergrund gedrängt.

Ähnlich wird die Frage, ob WikiData mehr Fluch als Erfolg ist, höchst einseitig beantwortet, nämlich dadurch, dass alle diese Konferenzen diesem Projekt von vornherein einen bevorzugten Präsentationsraum einräumen, in dem von den Erfolgen - die dann aber nicht wirklich dargestellt werden - fabuliert wird. Es zeigt sich, dass Arbeitsgruppen, welche aus bezahlten Personen bestehen, auch ausreichend Zeit haben, innerhalb des Systems die Freiwilligen auf die Seite zu drängen. Fragen werden höflich, jedoch ausweichend beantwortet. So ist auch die Fragen: Gibt es zu den Daten verlässliche Quellen? und: Muss man Programmierer sein, um sich mit Wikidata beschäftigen zu können seit zwei Jahren dieselbe geblieben, ohne dass es eine erkennbare Lösung gibt. Es ist und bleibt ein Kindergarten für Sammelwütige und keiner fragt ernsthaft, wozu gesammelt wird, was genau gesammelt wird und wem das in Folge dann nützt. Daten sind ganz offenbar etwas, was eo ipso keinen weiterführenden Nutzen einfordert, Daten sind für sich Religion.

Mein Resumée, welches ich von dieser Konferenz mitbringe:

Wikimediaprojekte und deren Server sollen kein Repositorium für Aufgaben der Zivilgesellschaft sein, nämlich dem blindwütigen Sammeln und Verfügungstellen von Wissen, welches bislang in Institutionen einen beschränkten Zugang haben. Unsere Aufgabe soll es sein, den Zugang dahin zu schaffen, aber nicht, um Kopien von kleinen Teilbeständen zu erzeugen. Das verzerrt im Grunde genommen völlig die Größenordnungen. Wenn ein Nationalarchiv einen digitalisierten Bestand von zig-Millionen Objekten hat, uns dann eine, von ihnen ausgesuchte Menge von 10.000 Objekten zur Verfügung stellt - wovon im Ergebnis dann vielleicht bestenfalls 0,5% davon für Wikipedia verwendbar ist -, dann ist das schlicht Unfug und kann nicht als Erfolg gewertet werden. Unsere Aufgabe soll es sein, das für uns Notwendige nach unseren Anforderungen an eine Verarbeitung in enzyklopädischen Inhalten zu bekommen (nicht irgendwelche Sammlungen, welche niemals auch nur in einen Artikel münden), den Rest aber als Forderung an die Zivilgesellschaft zu formulieren, einen freien Zugang zu den Beständen der Institutionen zu gewährleisten.

Und wie an anderer Stelle schon oft als Kassandraruf angeführt: Wenn wir nicht die Möglichkeiten schaffen, die Autorenstruktur zu verbreitern (oder zumindest die bestehende Struktur zu erhalten), dann werden uns - dank Wikidata und der CC0-Lizenz - Google und andere Anbieter in naher Zukunft die Frage der heutigen Leser unserer Projekte abnehmen, ob Wikipedia überhaupt in der Form, wie es existiert, noch gebraucht wird. Und nicht Wikipedia früher oder später einfach geschlossen wird und dann als solches einer Vermarktung zugeführt wird. Jedenfalls wird Wikipedia auf mobile Devices, welche inzwischen schon fast ein Drittel der Zugriffe ausmachen, als unlesbar erkannt. Was auf einem Smartphone-Bildschirm Platz hat, wird gelesen. Nicht jedoch, was darüber hinausgeht. Wir werden weiterhin zwar als Quelle angeführt - wir, das ist der Name Wikipedia - die Inhalte werden jedoch aus Wikidata generiert werden. Qualität wird keine Rolle mehr spielen, Wikipedia bürgt ja dafür, auch wenn das mit Wikipediainhalten nichts zu tun haben wird. --Hubertl (Diskussion) 12:27, 22. Apr. 2015 (CEST)

Bericht: WLM-Kickoff in Deutschland

Gespräche mit Vertretern des Landesamtes

Am ersten Tag fand ein Treffen mit führenden Vertretern der hessischen Denkmalbehörde statt. Aus meiner Sicht war es dabei wichtig, gegenüber der hessischen Denkmalbehörde die Zusammenarbeit von WMAT mit dem Bundesdenkmalamt zu präsentieren und den aktuellen Bearbeitungsstand der österreichischen Denkmallisten. Die Betonung lag auf der Wichtigkeit des freien Datenaustausches mit dem Bundesdenkmalamt. Angesichts des unterschiedlichen Datenstands in AT und DE - hier komplette Metadaten, dort punktuelle Snapshots von Daten in unterschiedlicher Qualität, konnte auch für die hessische Denkmalbehörde die Wichtigkeit der Verfügbarkeit von Objektmetadaten für die Arbeit in der WP klargemacht werden. Insgesamt war das Klima bei der hessischen Denkmalbehörde ein freundliches, es wurde an vielen Stellen Offenheit signalisiert, allerdings fehlen im Moment ein entscheidungsbefugtes Präsidium und damit die notwendigen, rechtlich abgesicherten Entscheidungen. Ich denke aber, die Kollegen aus DE, insbesondere Bernd Gross, bleiben da dran.

Am nächsten Tag ging es um die Vorbereitung von WLM 2015 in DE. Hier war ich interessierter Zuhörer und habe punktuell versucht, die Erfahrungen aus AT einzubringen. Zu dem geplanten Vortrag über die Technik hinter den österreichischen Denkmallisten ist es aus Zeitmangel nicht gekommen, allerdings habe ich am Abend noch versucht, Bernd Gross mir wichtige technische Aspekte in einem Zweiergespräch näherzubringen. Wir sind so verblieben, dass ich ihm Unterstützung bei der Technik zugesagt habe (soweit ich das halt kann).

Im Anschluss an das Kickoff habe ich dann begonnen, am Beispiel Sachsen ein Stück Richtung mehr Systematik voranzukommen, auch um per hands-on-Erfahrungen die grundsätzlichen Probleme besser verstehen zu können.

Natürlich sind im Umfeld des Kickoffs jede Menge Fotos von Wiesbaden entstanden, die ich bei Gelegenheit gerne hochladen werde.

In der Wikipedia: Bericht über den Ablauf des WLM 2015 Kick-off-Workshops in Wiesbaden-Biebrich

Herzi Pinki, 9. April 2015

Wir trauern um IKAl

Alpen-Lieschgras ist IKAls letzter Wikipedia-Artikel

Wir trauern um einen langjährigen Autor der Wikipedia, unseren Freund und Kollegen, der unter dem Benutzernamen IKAl das Werden dieser Internet-Enzyklopädie seit 2004 begleitet hat und am 30. März 2015 unerwartet verstorben ist. Unser Beileid gilt in diesen schweren Tagen besonders seiner Familie und seinen Freunden.

IKAls Leidenschaft für freies Wissen, vor allem seine Artikelarbeit auf dem Gebiet der Botanik, machte ihn zu einem geschätzten Mitglied der österreichischen und letztlich der gesamten deutschsprachigen Wikipedia-Community. Neben seinem Engagement bei der Erstellung von freien Inhalten brachte er sich als aktives Vereinsmitglied in die Gestaltung von Wikimedia Österreich ein. Im Jahr 2010, bald nach der Gründung, wurde er als Schriftführer-Stellvertreter für eine zweijährige Funktionsperiode in den ehrenamtlichen Vorstand von Wikimedia Österreich gewählt.

In diese Zeit fielen erste internationale Erfolge von WMAT, darunter die Mitorganisation der WikiCon, eines Treffens der deutschsprachigen Wikipedianerinnen und Wikipedianer an der Fachhochschule Dornbirn, die erstmalige Durchführung des Fotowettbewerbs Wiki Loves Monuments, der in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt 12.500 Fotos denkmalgeschützter Bauwerke in Österreich erbrachte, sowie die Eröffnung der Geschäftsstelle in Wien. Viele Projekte, die damals gestartet wurden, begründen ihren Erfolg in der umsichtigen und verlässlichen Unterstützung durch IKAl. In seiner ruhigen und verständnisvollen Art war er immer um den Ausgleich zwischen verschiedenen Interessensgruppen bemüht.

IKAl hinterlässt eine große Lücke in unserer Community, doch was er geschaffen hat, ist von Dauer und bleibt uns und den zahlreichen Lesern der Wikipedia erhalten.

Danke IKAl!

Der Vorstand und die Mitarbeiter von Wikimedia Österreich, 31. März 2015

Zur Kondolenzliste in der Wikipedia

Community-Befragung 2015

Question Mark Cloud.jpg

Wikimedia Österreich führte im März zum ersten Mal eine Community-Befragung durch:

wikipedia.at/umfrage

Die anonyme Umfrage soll uns dabei helfen, unsere „Stakeholder“ besser kennenzulernen und unsere Arbeit zu verbessern. Sie richtet sich sowohl an Mitglieder als auch an Nichtmitglieder des Vereins.

Die Community-Befragung lief bis 29. März. Die Ergebnisse findet ihr hier.


Danke für Eure Teilnahme!

Raimund Liebert, 20. März 2015


Wiki Loves Earth 2015: Vorbereitungstermin am 25. März

WLE-Preisträgerbild 2015

Frühling kommt bald, und es ist daher an der Zeit, den Fotowettbewerb Wiki Loves Earth rund um Österreichs Nationalparks, Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler vorzubereiten.

EIN ERSTES TREFFEN fand am WikiDienstag, 17. Februar 2015 statt.

Festgelegt wurde:

  • Der Fotowettbewerb WLE soll im Jahr 2015 - ähnlich wie in Deutschland im vergangenen Jahr - in den Monaten MAI UND JUNI stattfinden. Diese beiden Monate sind zwar nur die „Hochladezeiträume“ auf Commons, der laufende Wettbewerb regt jedoch immer dazu an, Ausflüge in die Natur zu machen und zu fotografieren. Dafür war im Vorjahr zu wenig Zeit.
  • Der FOLDER (gedrucktes Faltblatt) vom Vorjahr wird überarbeitet. Nach einigen Vorschlägen für Fotos und neue Texte wurde ein Probedruck erstellt und beim 50. Wiener Stammtisch am Sa., 28. Februar 2015 präsentiert. Dort gab es jede Menge Feedback, das nun eingearbeitet werden muss.

NÄCHSTER TERMIN ZU WLE 2015

Um die Zwischenergebnisse weiterzuspinnen und zu finalisieren möchten wir einen weiteren Termin mit persönlichem Treffen in der Wiener Geschäftsstelle organisieren.

Mittwoch, 25. März 2015, 18.00 Uhr
in der
Geschäftsstelle von Wikimedia Österreich
Siebensterngasse 25/15
1070 Wien
(Hintertrakt, Eingang durch den Hof)

Bitte kommt zahlreich und vorbereitet mit Fragen, Anmerkungen und Ideen. Wie an den WikiDienstagen auch, wird es Kaffee, Tee, Fruchtsäfte und Kuchen geben :).

Vorschläge per Mail oder Skype sind vor oder zu diesem Termin von allen, die nicht persönlich kommen können, natürlich auch gerne gesehen. Für WLE gibt es eine eigene Mailingliste unter info@wikilovesearth.at.

Andrea & Beppo, 19. März 2015

Stimmen für WMAT beim Vereinstausender gesucht!

Vereinstausender.jpg

Wikimedia Österreich bewirbt sich mit dem Projekt Wiki Loves Earth um den ING-DiBa Vereinstausender.

Unser Profil für den Vereinstausender

Die ING-DiBa vergibt im Rahmen des Vereinstausenders insgesamt 50.000 € an österreichische Vereine. Jeder Verein, der in Österreich eingetragen ist, konnte sich für die Teilnahme registrieren. In vier Kategorien bekommen die jeweils die zehn stimmenstärksten Vereine 1.000 €, zusätzlich vergibt die ING-DiBa zehn mal 1.000 €.

Allgemeine Infos zum Vereinstausender
Voten - Voten - Voten

Die Abstimmung ist von 17. März 09:00 bis 7. April 13:00 möglich.

Du kannst unter http://www.ing-diba.at/vereinstausender/abstimmen alle 24 Stunden 3 Abstimm-Codes generieren – und damit innerhalb von 48 Stunden für Wikimedia Österreich abstimmen.

Als Facebook-Fan der ING-DiBa Austria kannst du alle 24 Stunden eine zusätzliche Stimme anfordern: https://www.facebook.com/ingdibaaustria

Wir freuen uns über eure Unterstützung!

Annemarie Buchmann, 16. März 2015

Workshop & Vorträge: Wege des Gestaltens von Geistigem Eigentum

Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste

Mit vier Workshops und einer Vortragsreihe bietet das Wissenstransferzentrum die Möglichkeit das Thema "Wege des Gestaltens von Geistigem Eigentum" praktisch und theoretisch zu vertiefen.

  • Termin: Mittwoch 25. März 2015
  • Ort: Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste, Lehargasse 6-8, 1060 Wien
  • Anmeldung: wissenstransfer@akbild.ac.at

Workshops 11:00 –17:00 Uhr / Ausstellungsraum EG

  • Workshop 1: Kompetenzen für die Zukunft
Workshopleiterin: Sylvia Petrovic-Majer (Open Knowledge Foundation Österreich)
  • Workshop 2: Creative Commons
Workshopleiter: Joachim Losehand (Creative Commons Österreich)
  • Workshop 3: Open Science
Workshopleiterin: Katja Mayer (Universität Wien)
  • Workshop 4: Wege zur selbstbestimmten nonlinearen Arbeit
Workshopleiterin: Verena Dauerer (Freie Journalistin Berlin)

Vorträge 18:00 – 20:00 Uhr / Prospekthof EG

  • Vortrag 1: Open Knowldege, Sonja Fischbauer
  • Vortrag 2: New Work, Verena Dauerer
  • Vortrag 3: Creative Commons, Joachim Losehand
  • Vortrag 4: Open Science, Katja Mayer

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Link zur Veranstaltung: https://www.akbild.ac.at/Portal/kunst-forschung/veranstaltungen/vortrage-events/wissenstransfer-kunst-2013-eek-2013-gsk

Raimund Liebert, 13. März 2015

Reisestipendien für den MediaWiki-Hackathon 2015 in Lyon

MediaWiki logo 1.svg

Alljährlich im Frühling wird ein MediaWiki-Hackathon veranstaltet. MediaWiki ist die Software hinter der Wikipedia und den anderen Wikis. Beim Hackathon geht es darum, gemeinsam einfache Tools, Gadgets, Templates und Extensions für diese Software zu programmieren.

Diesmal ist Lyon der Veranstaltungsort, der Hackathon findet von 23. bis 25. Mai 2015 statt.

Mehr Infos: https://www.mediawiki.org/wiki/Lyon_Hackathon_2015

Wie in den vergangenen Jahren vergibt Wikimedia Österreich auch diesmal Reisestipendien. In Österreich lebende Interessierte sind herzlich eingeladen, sich an verein@wikimedia.at wenden. Allgemeine Hinweise zu Reisekostenerstattungen gibt es hier.

Raimund Liebert, 9. März 2015

Bericht: AdminCon in Oer-Erkenschwick

In bezauberndem 50er-Jahre Ambiente wurde ein Wochenende lang über die Wikipedia diskutiert

Dank der Unterstützung von Wikimedia Österreich durften Kollege Man77 und ich am vergangenen Wochenende (vom 27. Februar bis 1. März) die Wikipedia:AdminConvention 2015 in Oer-Erkenschwick (D) besuchen. Als gewählte Mitglieder des Schiedsgerichts der deutschsprachigen Wikipedia war uns dieser Besuch auch deshalb ein besonderes Anliegen, um unsere Schiedsgerichtskollegen endlich in Real kennen zu lernen oder um sie nach dutzenden Skype-Stunden wiederzusehen. Wir waren dann auch die einzigen beiden österreichischen Teilnehmer und gemeinsam mit einem Kollegen aus der Schweiz auch die einzigen nicht-deutschen Besucher der AdminCon.

Wer sich freilich eine AdminConvention als ein konspiratives Treffen der Administratoren der deutschsprachigen Wikipedia vorstellt, bei dem hinter verschlossenen Türen geheime "Wiki-Politik" gemacht wird, der irrt sich gewaltig. Zwar wurden bevorzugt Teilnehmer mit Administrator-Funktionen eingeladen, es waren aber durchaus auch Nicht-Administratoren anwesend und diese konnten auch sämtliche Diskussionsrunden aktiv mitgestalten. Die Diskussionen bei der AdminCon drehten sich in der Folge auch nicht um verschwörerische "Wiki-Politik", sondern vielmehr um faktische technische Probleme und regulatorische Herausforderungen, denen sich die Administratoren der Wikipedia aktuell oder zukünftig gegenüber sehen.

Insbesondere hatte die AdminCon im beschaulichen Haus Haard mitten in einem ausgedehnten Waldgebiet den Charakter mehrerer Best-Practice-Workshops. Einzelne Admins erklärten ihren Kollegen dabei - teilweise anhand konkreter Beispiele -, wie mit bestimmten Problematiken umzugehen sei. Themen waren dabei etwa die Anwendung von Filter-Funktionen, der Umgang mit Newsticker-Artikeln oder wie optimalerweise Entscheidungsbegründungen auszusehen haben.

Für uns als Schiedsgerichts-Mitglieder war es besonders spannend, sich mit den Kollegen mit erweiterten Rechten ein Wochenende lang austauschen zu können. Gegenseitiges Verständnis ist für beide Funktionsträger - den Admin und das Schiedsgerichts-Mitglied - enorm wichtig. Insofern war unser Besuch in Oer-Erkenschwick neben unserem eigenen Arbeitstreffen als Schiedsgericht natürlich auch auf der zwischenmenschlichen Basis ein voller Erfolg.

Die Protokolle sämtlicher Sessions der AdminCon 2015 finden sich öffentlich einsehbar hier: Wikipedia:AdminConvention 2015/Ergebnisse

Plani, 5. März 2015

Einladung: Ideenwerkstatt am 18. April 2015

Amerlinghaus

Liebe Mitglieder und Interessierte,

Eure Ideen sind unser Antrieb. Daher laden Euch Vorstand und Mitarbeiter von Wikimedia Österreich herzlich zur Ideenwerkstatt 2015 ein. Wie bei der Ideenwerkstatt 2014 wollen wir auch diesmal zusammen erarbeiten, wie wir Eure Ideen und Initiativen in unsere kurz- und mittelfristige Programmplanung aufnehmen können. Außerdem werden wir einen kurzen Rückblick auf bisherige realisierte Ideen werfen.

  • TERMIN: Samstag, 18. April 2015, 16 Uhr 30 bis 19 Uhr
  • ORT: Amerlinghaus (großer Saal unten), Stiftgasse 8, 1070 Wien

Damit wir besser planen können, tragt Euch bitte bis zum 12. April 2015 in die Anmeldeliste auf der Projektseite ein, gerne mit ein paar ersten Informationen zu Euren Projektideen.

Raimund Liebert, 26. Februar 2015

Bericht: Erklärvideo-Workshop in Stuttgart

Workshop am 17. Jänner in Stuttgart
Zeichenübung: Stift und Papier (!)

Am 17. Jänner 2015 fand der erste Erklärvideo-Workshop von Wikimedia Österreich und der Simpleshow Foundation in Stuttgart statt. Von den 80 Bewerbern, die sich mit Ideen für Filme angemeldet hatten, wurden 18 für den ersten Kurs berücksichtigt. Die vorhandenen Erfahrungen in der Videoproduktion waren bei den Teilnehmern sehr unterschiedlich, Erfahrungen mit Wikipedia waren nur selten vorhanden.

Im Kurs wurden Grundregeln für den Aufbau eines kurzen Erklärvideos und die Arbeitsweisen der simpleshow Foundation anhand von Beispielen anschaulich erläutert, um allen Teilnehmern zu ermöglichen, ein eigenes Storyboard für ihre Idee zu entwickeln. In der Diskussion wurde kurz auf die Bedeutung des neutralen Standpunktes und der Sachlichkeit bei der möglichen Einbindung der Filme in die Wikipedia eingegangen.

Die weitere Entwicklung der Filme findet in Zusammenarbeit mit der Simpleshow Foundation auf Google Drive statt, im Workshop angedacht wurden zusätzlich eine gemeinsame Wiki-Plattform oder weitere Treffen in Real Life.

Mehr Informationen hier.

Ailura, 17. Februar 2015

Nachlese zum Dezember 2014 auf Englisch

Stammtisch Oberösterreich

Was uns aus österreichischer Sicht bewegte, erfährt die weltweite Wikimedia-Bewegung monatsweise in einer Nachlese in englischer Sprache. Den Report zum Dezember 2014 findet ihr hier.

Dort berichten wir diesmal zu folgenden Themen:

  • WikiDienstag und WMAT-Kalender im Bereich „Community Support“.
  • Denkmal-Cup und BDA-Edit-a-thon im Bereich „Free Content Generation“.
  • Strategietreffen im Bereich „Organisational Development“.

Raimund Liebert, 20. Februar 2015

Nachlese zum November 2014 auf Englisch

WLM/WLE-Preisverleihung

Was uns aus österreichischer Sicht bewegte, erfährt die weltweite Wikimedia-Bewegung monatsweise in einer Nachlese in englischer Sprache. Den Report zum November 2014 findet ihr hier.

Dort berichten wir diesmal zu folgenden Themen:

  • WikiDienstag und Lightroom-Workshop im Bereich „Community Support“.
  • WLM/WLE-Preisverleihung im Bereich „Free Content Generation“.
  • Denkmalmesse in Leipzig, Lehrerfortbildung in Hollabrunn und Diskussionsveranstaltung zu Open Data im Bereich „Reach / Free Knowledge Awareness“.
  • Volunteer Supporters Network und neue administrative Assistentin im Bereich „Organisational Development“.

Raimund Liebert, 28. Jänner 2015


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