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Nachrichten/2016
Projekte/Wikimania 2016/BerichteA3ARELKurzes Statement zur Wikimania insgesamtMit dem Besuch der diesjährigen Wikimania in Esino Lario durfte ich meine ersten Erfahrungen mit internationalen Konferenzen sammeln. Die lange Autofahrt machte mir nach der Ankunft in der wunderbaren Villa Miki kaum mehr was aus - der Ausblick auf den Comer See und die vielen kleinen und größeren Siedlungen an dessen Ufern, die nachts die weiten Oberflächen des Sees erleuchteten, fand ich großartig. Täglich fuhren wir hinauf in das Konferenzgeschehen, und mir machte es sehr viel Spaß die verschiedenen Dynamiken auf den Veranstaltungen zu untersuchen. Meine ganzen Erwartungen an die Wikimania wurden weit überstiegen, es war alles noch größer und energievoller als ich es mir vorgestellt hatte. Aus allen Teilen der Welt kamen Menschen in einem kleinen italienischen Bergdorf zusammen, um gemeinsam ihre Arbeit, ihr Engagement und neue Ideen vorzustellen, zu diskutieren und sich darüber auszutauschen. Ich erkannte, aus wie vielen Schichten eigentlich Wikimedia und all seine Projekte und Plattformen bestehen. Von Programmierern und Archivisten bis zu Fotografen und Editoren wie mich war alles dabei. Ich lernte viel über Angelegenheiten wie Urheberrecht, Zensur und ähnliche problematische Themen. Jeden Tag kam man beim Essen ins Gespräch mit den verschiedensten Menschen, die einem was über ihren Beitrag zu dieser großen Community erzählt haben. Auch die lokalen Dorfbewohner, die zahlenmäßig von den Konferenzbesuchern weit überholt wurden, und die vielen jungen Schüler und Schülerinnen aus den umliegenden Orten standen immer freundlich als Wegweiser und Organisatoren von großartigem kulturellen (und kulinarischen!) Rahmenprogrammen immer zur Seite. Ich lernte hier, wie die Wikipedia und ihr Anliegen, das Wissen der Welt für alle Menschen frei zugänglich zu machen auch wirklich eine Herzensangelegenheit der Menschen ist, die ihre Energie in sie stecken. Insgesamt war die Wikimania 2016 insofern sehr wichtig für meine persönliche Weiterentwicklung, dass ich erstmals mit eigenen Augen sehen durfte, das eine Bewegung hinter den ganzen Projekten und Informationen steht, die von zuhause aus nur mit wenigen Klicks abrufbar sind. Jeder einzelne Teilnehmer hat seine ganz eigenen Beweggründe für die Mit- und Zusammenarbeit mit den anderen und das motivierte mich sehr. Bericht von einer EinzelveranstaltungEinen wirklich bleibenden Eindruck hatte bei mir der Vortrag zum Thema Content Gender Gap, an International Movement gemacht, weil ich mich auch außerhalb der Wikipedia gerne und oft mit frauenspezifischen Themen auseinandersetze. Im Rahmen des Vortrags wurde das WikiProject Women und die weltweite Women in Red (WIR) Aktion vorgestellt. Hierbei geht es um Listen von Frauen in der Geschichte und Gegenwart, die trotz ihrer herausragenden Leistungen in der Wikipedia keinen Artikel haben und einer erstellt werden muss. Durch das Erstellen von biographischen Artikeln werden diese Frauen sichtbar gemacht. Die Vortragende Rosie Stephenson-Goodknight hat mit beeindruckenden Statistiken gezeigt, wie innerhalb kurzer Zeit durch das Projekt tausende Artikel erstellt wurden, und wie es mittlerweile auch in anderen Sprachversionen der Wikipedia als der Englischen entsteht. Was mich auch sehr positiv überrascht hat war, dass auch verhältnismäßig viele Männer sich den Vortrag angehört haben und begeistert ihr Engagement dafür erklärten. Erfahrungsgemäß sehe ich in feministisch motivierten Veranstaltungen außerhalb der Welt von Wikipedia eher weniger männliche Teilnehmer - vor allem in universitären Lehrveranstaltungen. Auch der Explainer Video Workshop hat mir sehr gefallen - nicht nur, weil der Assistent zum Erstellen von Erklärvideos sehr nützlich sein kann, sondern auch, weil uns nahegebracht wurde, wie wichtig es ist, Informationen mundgerecht und einfach zu gestalten. Oft habe ich in der Wikipedia Artikel gelesen, die schon zu kompliziert geschrieben waren um daraus Erklärungen zu ziehen. Vor allem bei streng naturwissenschaftlichen Artikeln, zu chemischen Themen beispielsweise, ist es oft schwer, sie als Laie zu verstehen. Die beiden Workshopleiter von der Simpleshow Foundation haben mit sehr viel coolem Anschauungsmaterial erklärt, wie man Inhalte spielerisch verpackt und sie leicht vermittelbar macht. Ich denke, dass ich das Gelernte nicht nur für das Erstellen von Artikeln, sondern auch für meine Präsentationen im Studium gut verwenden kann. Es gibt noch sehr viele andere Vorträge, aus denen in einiges mitnehmen konnte - aber diese zwei waren für mich am eindrucksvollsten. AiluraKurzes Statement zur Wikimania insgesamtNach einer anstrengenden langen Autofahrt konnten wir eine Woche lang fast alle gemeinsam in der großzügigen Villa Miki am wunderschönen Comer See residieren. Besonderer Dank muss den heldenhaften Shuttlefahrern gelten, die alle Maniacs auf den schwindeligen Straßen sicher befördert und niemanden zurückgelassen haben. Die Landschaft war am See wie oben im Dorf atemberaubend und das Wetter war fast perfekt (inklusive spektakulärem Hagelsturm am Sonntag abend). Ich wollte mich auf die Tagung konzentrieren und habe auf Exkursionen verzichtet. Als Verpflegung gab es für jeden Teilnehmer ein Gutscheinheft mit einer zufälligen Mischung der örtlichen Restaurants inkl. einem Cateringzelt, wo wir mehrgängige Essen mit vielen Nudeln und ziemlich häufig Roastbeef bekamen. Die Idee, bei jedem Essen neue Menschen kennenlernen zu müssen, hat mich nicht begeistert, auch wenn es schön war, viele Menschen aus Fotoprojekten und CEE wiederzutreffen. Bericht von einer EinzelveranstaltungIch besuchte nach dem Hackathon, wo ich vor allem zugesehen habe, einige Veranstaltungen zu Technikthemen. In der Diskussion „Going Mobile and Keeping Editing“ wurden Probleme mit den aktuellen mobilen Anwendungen gesammelt. Dass beim Speichern in der App mehrere Bestätigungen notwendig sind, wurde von vielen Anwesenden als unnötig empfunden. Das mobile Editieren ist generell noch immer zu umständlich. Für die Darstellung von Kategorien soll eine Fokusgruppe gebildet werden. Dass Diskussionsseiten und Beobachtungslisten nicht optimal dargestellt werden ist auch nicht neu. Es ist für die Entwickler wichtig, dass die Experience von reinen Lesern nicht durch unnötige Editierfunktionen gestört wird, ein Expertenmodus zum Editieren wird anders aussehen. Wie schon bei meiner letzten Wikimania wird weiterhin darauf hingewiesen, dass die Mehrheit der Leser niemals editieren wird. Im Vortrag „Adapting for Mobile Consumption“ erläuterte Jon Katz am Sonntag nochmal die aktuellen Arbeitsgebiete seines Reading Teams. Da die wenigsten Leser mobil Artikel zuende lesen, ist es wichtig, die Einleitungen zu verbessern. Es geht in dem Team immer zuerst um die Bedürfnisse des Lesers, daneben um die optimale Darstellung des contents und erst danach auch um den Workflow von Autoren. In beiden Vorträgen wurde darauf hingewiesen, dass die Kommunikation der Autoren vor allem über Facebook stattfindet, obwohl im ersten Vortrag (wo danach gefragt wurde) außer mir noch mehrere Autoren saßen, die das ablehnen. AleXXwBericht von einer EinzelveranstaltungIch hatte die Möglichkeit zahlreiche Vorträge zu besuchen, besonders spannend fand ich Wikipedia depicting Mohammed: Different approaches in different environments von Man77 und Present and Future of Wiki Loves Monuments von Philip Kopetzky und Jean-Fred Berthelot. Für mich am interessantesten war allerdings der vor und während der Wikimania stattfindende Hackathon. Ich konnte gemeinsam mit Herzi Pinki an den Vorarbeiten zur Kopierung der Denkmallisten nach Wikidata arbeiten und traf einige Leute die am gleichen Thema für andere Regionen arbeiten. Zudem konnte ich mich endlich etwas in Wikidata vertiefen, in der nächsten Zeit werde ich Tobias als lokalen Profi wohl mit einigen Fragen nerven. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtZum Austragungsort kann man zusammenfassend sagen: anders als sonst. Die Sessions, das Essen, die Trainings etc. waren über das gesamte Dorf verteilt, was es anstrengend machte rechtzeitig zwischen zwei Vorträgen zu wechseln. Das machte aber zugleich auch den besonderen Reiz dieser Wikimania aus, man traf auch durch die zufällig gewählte Essensortzuteilung neue Leute, die man sonst schwer kennengelernt hätte. Die Unterbringung im "Österreich-Haus" für die meisten Mitreisenden im mittelalterlichen Corenno Plinio war ausgezeichnet. Der Weg von und nach Esino Lario fahrerisch und für an Kinetose leidende Mitfahrer herausfordernd. Vom malerische Zufahrtweg mit wunderschönen Aussichtspunkten entfielen etwa 10 der 20 Kilometer Gesamtentfernung auf eine Serpentinenstraße, die die etwa 700 Meter Höhenunterschied überwindet. Trotzdem sind wir alle wohlbehalten und problemlos hin- und hergekommen :) ClaudiaBericht von einer EinzelveranstaltungWie im Vorjahr habe ich dieses Jahr gemeinsam mit den Kollegen von der simpleshow einen Workshop zu Erklärvideos im Rahmen der Pre-Konferenz abgehalten. Innerhalb von rund drei Stunden wird dabei vermittelt wie man komplexe Themen in einfach verständliche Storyboards für kurze rund dreiminütige Videos verwandelt. Neu in diesem Jahr war, dass man mit dem Tool mysimpleshow.com die Filme auch selber schnell und einfach umsetzen kann (all das unter freier Lizenz versteht sich!), was für noch mehr Motivation und Begeisterung unter den Teilnehmern gesorgt hat als bisher. Innerhalb des Workshops wurden sogar drei erste Videos fertig gestellt: zu Wikisource, zu Commons und Panoramafreiheit und zu ostfriesischem Tee. Elf Teilnehmer hatten sich angemeldet, anwesend waren letzlich mehr als zwanzig Teilnehmer. Auch Rahmen der Hauptkonferenz ergaben sich interessante Gespräche rund um Einsatzmöglichkeiten von Erklärvideos im Wikiversum: Neben anderen Chaptern wie Wikimedia Deutschland hatten insbesondere auch die Kollegen von der Wikimedia Foundation Interesse daran, das Format für die interne Kommunikation, z.B. rund um Evaluation und Grantmaking zu verwenden. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtIch denke die Wikimania 2016 wird uns noch lange im Gedächtnis bleiben - nicht nur weil der Ort und das ganze Setup außergewöhnlich und die Gastfreundschaft der Einheimischen überwältigend war, sondern auch weil einige richtungsweisende Entscheidungen getroffen oder eingeläutet wurden. Katherine Maher wurde fix zur Geschäftsfühererin ernannt und die neuen (von den Chaptern gewählten) Boardmitglieder im Amt bestätigt, wobei Christophe Henner direkt zum Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde. Es wurde außerdem ein Strategieprozess eingeleitet, der bis zur nächsten Wikimania ein langfristiges Leitbild für die Foundation und die Wikimedia Bewegung erbringen soll, unter Einbindung aller Bezugsgruppen auch der Chapter. Das wird ein spannender Prozess und ich freue mich, dass wir eingebunden werden und dies begleiten dürfen, auch wenn sicher künftig auch unbequeme Entscheidungen getroffen werden. Die Wertschätzung gegenüber den Wikimedia Mitgliedsorganisationen seitens der WMF Führung spiegelte sich auch in den diversen Treffen und Meetings mit Katherine und Christophe wider: Beide nahmen sich viel Zeit den Vertretern der ehrenamtlichen Vorstände und Geschäftsführer*innen alle Fragen bzgl. unserer nächsten Zukunft zu beantworten. Auch ein privates Highlight gab es für mich: Seit ich für WMAT arbeite ist mein kleiner Bruder von der Wikimedia Bewegung begeistert, weil er im Rahmen seiner Wienbesuche immer wieder unsere Events besuchen und Wikimedianer kennenlernen durfte und von deren Leidenschaft angesteckt wurde. Leider ist es für ihn als Handwerker nicht leicht mit seiner Art von praktischen Wissen zu unserer Mission beizutragen. Daher war er im wahrsten Sinne des Wortes gleich Feuer und Flamme, als er hörte, wie nah die Wikimania dieses Jahr sein wird und hat beschlossen einen Wikipedia Feuerkorb zu designen und anzufertigen und persönlich nach Esino Lario zu liefern. Das bescherte uns am Samstagabend eine gemütliche Lagerfeueratmosphäre und war für viele Wikimaniacs ein kleiner Höhepunkt des Events. FlexmänBericht von einer EinzelveranstaltungNeben diversen anderen Interessen habe ich den Fokus auch auf rechtliche Belange gelegt, um zu verstehen auf welche Dinge es aufzupassen gilt, oder für welche Interessen sich die Wikimedia Foundation einsetzen muss. Dabei war am Freitag der ganze Legal-Block interessant, bestehend aus Wikipedia and International Law, Privacy und Legal War Stories. Zunächst ist es um die verschiedenen rechtlichen Vorschriften und Rechtssysteme gegangen, die zeigen, wie schwierig es ist, hier ein internationales Werk zu schaffen, das nicht in verschiedenste Konfliktfelder gerät. Auch das "Recht auf Vergessen", das momentan eher im Zusammenhang mit Suchmaschinen gesehen wird, könnte eine künftige Herausforderung bedeuten. Das Thema "Privacy" hat bestimmte Dinge offenbart, über die man nachdenken sollte - und ebenfalls gezeigt welche verschiedensten Zugänge und Erwartungshaltungen es hier gibt. Die abschließenden "Legal War Stories" zeigen, mit welchen Dingen sich die Wikimedia Foundation konkret herumschlagen muss. Von Löschanfragen irgenwelcher Promis über Anfragen der Behörden zu Nutzern. Hier hatte man aber das Gefühl dass sich die WMF sehr gut für ihre Anliegen einsetzt und nicht jeder Anfrage statt geben muss. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtInsgesamt finde ich das Konzept in Esino Lario sehr gelungen. Da es meine erste Wikimania war, habe ich keinen Vergleich. Aber Leben in einen Ort zu bringen und dabei auch Einwohner mit einzubinden ist sicher eher im Sinne einer Wikipedia als ein Konferenzzentrum zu finanzieren. Angeboten wurde sehr viel: Ein vielseitiges Programm, sowie Rundgänge und diverse sonstige Nebenbeschäftigungen zu denen ich leider aufgrund der vielen Möglichkeiten gar nicht gekommen bin. Auch die Idee, die Leute zum Essen in die verschiedenen Lokale des Ortes zu bringen hat mir gefallen. Die für die Essenstickets verfügbare Tauschbörse habe ich nicht genutzt, da es doch sehr interessant war, verschiedenste Leute kennenzulernen. Da wir selber nicht im Konferenzort untergebracht haben, war dafür außerhalb der Tagesveranstaltungen leider wenig Zeit. Mit angebotenen Inhalten war ich auch zufrieden. Es ist aber sicher sowohl für die Vortragenden als auch für die Besucher sicher nicht immer leicht einzuschätzen ob sich die Information in den Sessions nun an Newbies oder an Experten richtet bzw. richten soll. Sollten hier also einige das Gefühl haben, das nicht immer ganz richtig abgeschätzt zu haben, dann wäre das vielleicht ein Punkt wo man sich für die nächste Wikimania Ideen einfallen lassen könnte, um für mehr Klarheit zu sorgen. Persönlich habe ich allerdings das Gefühl, die richtige Auswahl getroffen zu haben. HaeferlKurzes Statement zur Wikimania insgesamtEsino Lario war für mich die erste Wikimania und insgesamt ein sehr positives Erlebnis. Dazu haben nicht zuletzt auch die österreichische Reiseorganisation sowie alle Mitfahrenden beigetragen. Besonderen Dank an Annemarie, Claudia und Raimund, aber auch an die LenkerInnen der Autos für das stets sichere Fahren! Dass unsere Unterkunft so weit weg vom Veranstaltungsort lag, hat positive wie negative Seiten, die großteils schon aufgezählt wurden. Nicht okay fand ich, daß weder die Handtücher gewechselt wurden noch die hier versprochene Waschmaschine im Haus war. Auch wenn andere das für sich anders sehen, ich will mich nicht eine ganze Woche ins selbe Badetuch abtrocknen müssen. – Trotzdem hat mir unsere Villa aber sehr gefallen, besonders der große Gemeinschaftsbereich, sowohl drinnen wie draußen, den wir auch ausgiebig genützt haben. Am Donnerstag hab ich gemeinsam mit dem Tsui einen Fotoausflug ins Kloster Piona gemacht, wobei uns dankenswerter Weise Alex hingebracht und Thomas Ledl wieder abgeholt hat. Das Kloster selbst war eher bescheiden, hat aber doch für ein paar nette Fotos gereicht. Zur Wikimania selbst: Den Veranstaltungsort und die Organisation der Italiener fand ich großartig und ich bin froh, daß gerade diese Wikimania meine erste war und nicht eine in einem kalten Konferenzzentrum oder so. Die Fußwege zwischen den einzelnen Räumlichkeiten waren nicht nur gut, um andere zu treffen und sich über die Freundlichkeit sowohl der WikipedianerInnen als auch der Dorfbewohner zu freuen, man kam so auch zwischendurch zu etwas Bewegung und an die frische Luft, und nicht zuletzt ist es dadurch auch nicht zu den unschönen Trauben aus vor der Tür stehenden RaucherInnen gekommen. Sollten wir in den nächsten Jahren in Österreich eine Wikimania oder WikiCon organisiseren, wäre das Format sicher nachahmenswert. Es muß ja nicht gleich so ein hochgelegenes, nur über Serpentinen erreichbares Bergdorf sein, aber schöne Ortschaften haben wir auch. Die Idee mit den zufällig verteilten Essensgutscheinen gefiel mir ebenfalls, auch wenn ich persönlich froh bin, daß ich immer deutschsprachige GesprächspartnerInnen fand. Das Zuhören bei Vorträgen und Diskussionen auf Englisch war für mich nämlich ziemlich anstrengend und ich wollte mein Hirn zumindest beim Essen etwas entspannen. Simultanübersetzung in drei bis fünf Sprachen bei den größeren Vorträgen fände ich gut; ich weiß, daß ich nicht die einzige bin, die sich besonders bei alles ohne Betonung runterratternden Native-Speakern mit dem Verstehen schwer tut. Durch das Beseitigen von sprachlichen Barrieren könnte man wahrscheinlich auch mehr Leuten die Teilnahme ermöglichen. Wobei ich auch festgestellt habe, daß ich mir dort leichter getan habe, wo eine gute Diashow vorbereitet war, sodaß ich das Wichtigste auch lesen und dadurch wiederum das Gesprochene besser verstehen konnte. Vielleicht will ja der eine oder andere Mitlesende beim nächsten Mal Vorreiter mit zwei- oder gar mehrsprachigen Diashows sein? ;-) Besonders gefreut hat mich, daß ich gleich am ersten Tag Kritzolina kennengelernt habe, die mir schon lange durch ihre Themen, aber auch durch vernünftige Diskussionsbeiträge aufgefallen ist. Der persönliche Kontakt hat den positiven Eindruck noch verstärkt. Bericht von einer EinzelveranstaltungIch bleibe gleich bei Kritzolina, die zu ihrem Thema „Wikipedia Addiction and its Comorbidities - what role does mental health play in a community that wants to create an encyclopedia?“ sehr schön betont und langsam gesprochen hat, sodaß ich den Großteil verstanden habe. Ihrer Meinung nach ist Wikipediasucht an sich nicht problematisch, solange jemand noch Freunde trifft und auch andere Sachen macht. Zu Problemen kommt es erst, wenn andere psychische Störungen dazukommen, Menschen sind dann oft für rationale Lösungen in Konflikten nicht zugänglich und brauchen Unterstützung. In diesem Zusammenhang nannte sie die Häufigkeiten einiger Störungen wie etwa der posttraumatischen Belastungsstörung, Angststörung, Stimmungsschwankungen oder Alkoholismus. Im Laufe ihres Lebens leiden rund drei Viertel aller Menschen zumindest vorübergehend an irgend einer Form von psychischer Störung. Und weil Wikipedianer sowieso alle irgendwie verrückt („crazy“) sind, sollten wir viel mehr gegenseitig auf uns achten, uns z.B. Mails schreiben, wenn man merkt, daß der andere sich gerade in einen Konflikt hineinsteigert, und uns im RL treffen. Zwei weitere Punkte, die sie aufzählte, erscheinen mir besonders wichtig: sich und den anderen in Diskussionen mit dem Antworten Zeit lassen und für gemeinsame Projekte einen großzügigen Zeitrahmen setzen, denn Streß/Druck fördert Konflikte. Letztlich kann man aber das Verhalten anderer nur wenig beeinflussen. Kritzolina appellierte abschließend an alle, nur in guter Verfassung zu editieren, denn für sein eigenes Verhalten ist jeder selbst verantwortlich. Hamster28Bericht von einer EinzelveranstaltungAm beeindruckendsten fand ich den Vortrag "Working with the Media to Promote Wikimedia Projects: The Case of the Uzbek Wikipedia“. Nodir Ataev berichtete, dass die usbekische Wikipedia noch sehr klein sei was daran liegt, dass einerseits die Seite von der Regierung geblockt wird, und dass die Seite noch unbekannt ist. Durch Aktivierung des https Protokolls gelang es ihm die Sperre durch die Regierung zu umgehen und google begann die usbekischen Wikipediaseiten zu indizieren. Weiters hat er in Kooperation mit dem freien Radio „Radio Liberty's Uzbek Service“ versucht Wikipedia bekannter zu machen. Ein besonders ergreifender Moment war dann, als sich Jimmy Wales selbst zu Wort meldete und seine persönliche Unterstützung zusagte. Er werde mit Nodir Ataev per Skype Kontakt aufnehmen und versuchen mit der Regierung und den Universitäten vor Ort Kontakte herzustellen. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtDen Veranstaltungsort Esino Lario fand ich sehr schön. Beeindruckend war das Engagement der gesamten Bevölkerung um die Veranstaltung reibungslos abzuwickeln. Etwas problematisch waren eventuell die relativ weiten und steilen Wege zwischen den Sessions. Zumindest für eingeschränkt gehfähige Personen konnte das mühsam werden. Auch waren zwischen den Sessions nicht ausreichend Pausen um die Wege zurücklegen zu können, so kam er schon mal vor, dass man den Anfang der nächsten Session verpasste. Herzi PinkiBericht von einer EinzelveranstaltungIch war die ersten beiden Tage am Hackathon, gemeinsam mit AleXXw, und wir haben uns um die Übernahme der österreichischen Denkmallisten nach WD gekümmert. Wir beide waren als profunde Kenner der österreichischen Denkmaldaten und ihrer Struktur und auf Anregung von Beppo an diesem Thema. D.h. wir haben gemeinsam mit dem Projekt von WMSE, André Costa (WMSE) (Projektleitung) und Mattias Östmar (WMSE) (Programmierung) die Datenstruktur der Denkmaldaten in der WP:de nach vorgegebenen Schema klargelegt (ist quasi die Interfacedefinition): https://www.wikidata.org/wiki/Wikidata:WikiProject_WLM/Mapping_tables/at_(de). Über Programmierung ist nicht viel gesprochen worden, und soweit ich mitbekommen habe, hat auch kein Probeimport (etwa der schwedischen Daten) stattgefunden. Der Hackathon fand in der Schule von Esino Lario statt, am ersten Tag ist die Gruppe um Lodewijk anfangs am Gang gesessen. Es war laut und für mich war es schwierig, der Diskussion zu folgen, die Trennschärfe meiner alten Ohren reicht nicht mehr aus, um bei mehreren parallelen Gesprächen einem zu folgen. Dann doch eine Schulklasse mit Tür, da war die Kommunikation besser. Insgesamt halte ich so einen Hackathon (mein erster) für wichtig, um Ansprechpartner f2f kennenzulernen, und weniger, um programmiertechnisch was weiterzubringen. Allein schon die Anleitung zur SW-Installation für den Hackathon war zwar einfach, hat aber so nicht geklappt und hat mich schließlich ob der nicht auflösbaren Abhängigkeiten scheitern lassen. War aber für mein Thema auch nicht notwendig. Pair-Programming glaube ich, wäre in meinem Fall effektiver. Just während der Wikimania hat das BDA die 2016er Daten veröffentlicht und erfreulicherweise wird die ObjektID mitveröffentlicht und alle Daten stehen zur freien Verfügung: Bei der Denkmalliste handelt es sich um ein freies Werk gemäß § 7 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz. Sie genießt daher keinen urheberrechtlichen Schutz.[1] Einem Import nach WD steht daher lizenzrechtlich nichts mehr im Weg. Die nächsten Schritte sind die Vervollständigung der Interfacedefinition (es müssen neue WD Properties definiert und angelegt werden), die Bereitstellung von ein paar Musterdatensätzen zu denkmalgeschützten Objekten in WD, und das Erstellen einer Denkmallistenvorlage, die die Properties alternativ aus WD holt. Wenn das funktioniert, können die Daten in WD in voller Breite importiert werden und die Denkmallisten und die WD-ids der denkmalgeschützten Objekte ergänzt werden. Diese Schritte werden von mir unmittelbar nach dem erfolgten Update auf die 2016er Daten erfolgen. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtMir hat die Veranstaltung gut gefallen. Das Setting war sehr interessant und die Offenheit der Region, der Ortschaft und ihrer BewohnerInnen beeindruckend. Kann mir nicht vorstellen, dass dieses Klima auf einem Campus oder in einem Veranstaltungshotel nur annähernd erreicht werden kann. Einziger Wermutstropfen war, dass einigen der Italiener spontan als Antwort auf Siamo da Austria ihrer Militärzeit in Sterzing eingefallen ist. Da hat die WP also noch Bildungsauftrag und Schärfungsbedarf. Das Programm war so gestaltet, dass die 3 täglichen Blöcke ohne Pause stattfanden, was zur Folge hatte, dass ein Wechsel des Veranstaltungsortes innerhalb einer solchen Blockzeit ob der Gehwege zwischen den einzelnen Locations nur mit Vortragsteilverlust möglich war. Vielleicht wären generell 5 Minuten Wechselzeit auch innerhalb der Blöcke eine Verbesserung gewesen. Das Essen war vorzüglich und abwechslungsreich und die gesamte Organisation passend. Die fixe Einteilung, wer wo essen gehen muss, eine gute Idee. Kann mich nicht an längere Wartezeiten erinnern. Es gab genügend freien Parkraum (Kurzparkzonen galten nicht), nur am Sonntag zur festa San Giovanni, dem Fest des Ortsheiligen, wurden die Parkplätze knapp. Das Quartier, das Annemarie für uns ausgesucht hat, war formidabel. Wie in einem Nouvelle Vague Film, der an der Côte d’Azur spielt. Man77Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtDie Wikimania 2016 war anders. Inwiefern haben andere schon in ihren Berichten, Blogs, im Wikipedia-Kurier und andernorts geschrieben, dem allem kann ich mich grundsätzlich anschließen. Die Wikimania 2016 war für mich aber auch auf andere Weise anders. Bedingt durch die Unterbringung eine halbe Autostunde von der eigentlichen Wikimania entfernt und die dadurch nötige Koordination war es für mich die erste Wikimania, auf der ich weniger den Eindruck hatte, mich als Individuum zu bewegen, denn als Teil einer Delegation. Die Möglichkeit sich international und über Sprachgrenzen hinweg zu vernetzen litt darunter, auch wenn ich eine ähnliche Tendenz schon 2015 festgestellt habe, wo ich auch nicht mehr völlig unvoreingenommen auf Leute zugegangen bin, die mir alle nicht bekannt waren wie noch 2013. Der See bei unserer Villa war zwar ein nettes Extra, bei einem eventuellen nächsten Mal würde ich aber wohl die Möglichkeit vorziehen, vor Ort und ungebunden untergebracht zu sein. Ich habe den Eindruck, ich hätte so mehr für mich aus der Wikimania herausholen können, auch wenn sich gerade auch abends in der Villa wertvolle Gespräche unter uns Österreichern ergeben haben. Anders war auch das Programm, die Inhalte, und irgendwie auch die Stimmung. Sehr gut in diesem Zusammenhang gefiel mir die Einbettung der Wikimania in die vor Ort gegebene Wirtschaft und dass alle die gleichen T-Shirts in ihrem Goody Bag hatten, weil ja alle auf ihre Art freiwillig Beitragende sind (kann man auch anders sehen, das Signal ist aber nett). Irgendjemand verglich die Wikimania 2016 schon mit den deutschsprachigen WikiCons: Es war definitiv familiärer, egalitärer und bewusst weniger mondän und elitär als zuletzt, die Beitragenden fanden verstärkt Platz, während die Entwickler und Wikimedia-Strategen weniger Dominanz ausübten. Glaube ich. Da wären wir nämlich wieder beim Programm: Darin fanden sich im Vergleich zu meinen Vor-Wikimanias 2013 und 2015 kaum Plenen, dafür relativ viele Workshops und Diskussionsrunden, jedoch komprimiert auf nur drei Blöcke pro Tag. Auch wenn mir allgemein die Stimmung während der Veranstaltung sehr zusagte, fand ich das Programm eher mau: kurz und trotz der anderen Schwerpunktsetzung wenig packend. Die Workshops hatten Themen, die mich nicht interessierten, die Diskussionsrunden, in denen ich war, waren zu hektisch, gedrängt und vom Diskussionsleiter gesteuert. Das hat mir 2015 besser gefallen, als es noch eine gute, alte Q&A-Session mit einem vollbesetzten Kuratorium gab, als die Diskussionen noch einen eher intimen Rahmen hatten und als noch kein Schritt zurück zu den Wurzeln Platz für externe Redner schuf. Eventuell war ich heuer auch nicht allzu geschickt bei der Wahl der besuchten Sessions und mein Bild der Wikimania ist dadurch etwas schräg. Während der Wikimania gewann ich den Eindruck, als wäre etwas in Bewegung, aber als wüsste man nicht, was und wohin. Dass währenddessen ein zu vier Fünfteln besetztes Board einen Neuling zu seinem Chef macht und eine Interims-Geschäftsführerin echte Geschäftsführerin wird, passt ins Bild. Eines jedoch war nicht anders: Die WMF-Fettnäpfchen des vergangenen Jahres waren einmal mehr nicht auf der Agenda der Wikimania. Bericht von einer EinzelveranstaltungNormalerweise komme ich von Wikimanias zurück und denke mir, dieser eine bestimmte Vortrag oder dieses eine besondere Gespräch war mir den ganzen Aufwand ganz alleine wert. Auch in dieser Hinsicht ist Wikimania 2016 anders, dementsprechend schwierig gestaltet sich meine Entscheidung welcher Einzelveranstaltung ich hier einen Bericht widmen will. Wirklich etwas mitgenommen aus einer Veranstaltung und dadurch profitiert habe ich heuer offen gestanden nicht, abgesehen davon, dass ich Jeph Alapat für die Anregungen aus seinen Vortragsfolien danken möchte, wie man Grafiken erklärend einsetzen kann. Darum ging es in seinem Vortrag aber nicht. Daher stellen wir die Frage andersrum: Wo war es für die Veranstaltung gut, dass ich sie besucht habe? Eine Veranstaltung läuft hier außer Konkurrenz, nämlich die, bei der ich auf der Theaterbühne gestanden bin, und damit bleibt eine übrig, nämlich Listening to Community Voices, bei der meine Anwesenheit ein nicht unwesentlicher Faktor gewesen sein sollte. Besagte Training session hatte das Ziel, dass in Kleingruppen von je etwa sieben Nasen jeweils eine von vier Plattformen, Tools bzw. Strategien durchdiskutiert werden sollte, die darauf abzielen, dass die Foundation bzw. Organisationen mit „Wikimedia“ im Namen sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Communities orientieren kann. Ich fand mich dabei in der Untergruppe wieder, in der es um technische Wunschlisten ging, wie es sie von WMDE organisiert schon zweimal in der deutschsprachigen Wikipedia und einmal WMF-betrieben auf Meta gab. Da der für alle Untergruppen vorgesehene Raum Platz für etwa ein Dutzend Teilnehmer bot und das Raumklima und die Akustik nicht Hollywood spielten, wechselten wir in den schattigen Bereich der Piazza Pietro Pensa. Dies gab uns die Möglichkeit ziemlich ungestört zu diskutieren und sorgte dafür, dass Edward Galvez als Veranstaltungsverantwortlicher mehrmals einige Meter zwischen uns und dem Rest zurücklegen musste. Er hat sich sein Dinner, wo auch immer er dies einnehmen durfte, also wirklich erarbeitet. Ich war, glaube ich, der einzige der Teilnehmenden in meiner Untergruppe, der schon einmal Wünsche bei so einer Wunschliste einreichte (nämlich bei jeder; rausgekommen ist noch nichts, auch wenn einer letztlich auf der Liste der umzusetzenden Wünsche landete), und neben der mitdiskutierenden WMDE-Hauptamtlichen der einzige Anwesende, der alle bisherigen Wunschlisten aktiv verfolgt hat. Wie ich in Nachbetracht festgestellt habe, zählte ich als Ausschließlich-Community-Wikimedianer eigentlich gar nicht zur eigentlichen Zielgruppe der Session, doch war man (id est: die schon erwähnte Hauptamtliche von WMDE, ein Angestellter der Foundation, Kollegen aus Weißrussland und den Niederlanden und andere, bei denen ich nicht nur den Namen, sondern auch ihre Herkunft und Zugehörigkeit vergessen habe) an meinen Erfahrungen doch recht interessiert. Wir besprachen die positiven und negativen Aspekte, die Vor- und Nachteile dieser Art der Community-Befragung recht ausgiebig, blamierten uns aber dabei, dies wie vorgesehen zu Papier zu bringen (zwei Flipchart-Bögen auf einmal zum Ausfüllen zu bekommen, kann auch nur schiefgehen, wenn man normalerweise mit Tabs arbeitet). Insbesondere widmeten wir uns der Frage, wie man eventuell garantieren kann, dass auch Meta-ferne Communities (solche aus nichtenglischsprachigen Regionen, kleinen Projekten etc.) den Weg zu Meta-Wunschlisten finden, sich einbringen (bzw. wie man die Hürde sich einzubringen möglichst abträgt) und ob sie eine gerechte Chance haben, mit ihren Anliegen durchzukommen. Zum Abschluss kamen die Untergruppen wieder in dem Sälchen zusammen und verglichen ihre Erkenntnisse zu den jeweiligen Tools. RaimundBericht von einer EinzelveranstaltungEtwa alle zwei Wochen treffe ich zwei Angestellte anderer Wikimedia-Chapter – Muriel von WMCH und Veronika von WMDE – zu einer einstündigen Telefonkonferenz, bei der wir Themen der Freiwilligenunterstützung besprechen, die alle drei Chapter betreffen. Zweimal im Jahr versuchen wir diese Zusammenarbeit über Grenzen hinweg überhaupt global anzugehen, indem wir zu dritt Sessions zu „Volunteer Support“ anbieten: bei der Wikimedia Conference (für die „Wikimedia affiliates“) – und eben bei der Wikimania. Diesmal war unser Thema Appreciation of volunteer work, sprich die Wertschätzung gegenüber der ehrenamtlichen Arbeit seitens der Chapter, seitens Außenstehender und innerhalb der Community. Zu drei Unterthemen hatten wir dazu im Vorfeld sogenannte Learning patterns angelegt: Give individual feedback, Make it tangible und Let others know. Die darin geschilderten Erfahrungen und neuen Ideen konnten wir nun einerseits live weitergeben und uns andererseits dazu – überwiegend positives – Feedback holen, nachfragen und nachbessern. Es war wohl auch angesichts eines starken Konkurrenzprogramms eher eine kleinere Runde von einem Dutzend Leuten, die in punkto Gesprächigkeit, Kompetenz und Zugangsvielfalt aber fein besetzt war. Mitgenommen habe ich auch, dass die „kulturellen“ Unterschiede der deutschsprachigen Wikipedia beispielsweise zur englischsprachigen und zur polnischsprachigen Wikipedia doch nicht so groß sind, wie wir oft meinen. Wir hatten die Session so angelegt, dass wir den Input auch dafür verwenden können, nach der Wikimania ein viertes, abschließendes Learning pattern zu erstellen, dass sich einer „culture of appreciation“ widmen soll – Wertschätzung nicht nur als gelegentliches Beiwerk, sondern quasi als Grundhaltung. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtVielleicht muss man unsereins Wikivolk mit schiefen Serpentinenstraßen und steilen Bergdorffußwegen in der Hitze erst eine Spur handzahmer machen. Atmosphärisch fand ich die Wikimania in Esino Lario jedenfalls gelungen. Das Konzept ist für mich aufgegangen, eben weil nicht alles klinisch überseriös war. Die ständige Mobilität hat dazu beigetragen, dass ich noch mehr Menschen aus aller Welt geplant und ungeplant persönlich getroffen habe. Das ist für mich das Wichtigste bei einer Wikimania. In Sessions war ich mehr oder weniger nach dem Zufallsprinzip, abhängig von meinen sonstigen Treffen und meiner geografischen Position (Bergdorfwege!) zum jeweiligen Zeitpunkt. Mein Eindruck vom so entstandenen Querschnitt durch das Programm war durchwegs positiv. Zum Beispiel weiß ich jetzt nicht nur, dass das Thema Privatsphäre von Artikelgegenständen in der Wikipedia kompliziert ist, sondern auch warum. Und, auch wichtig, dass man zu Esino nicht Esíno, sondern Ésino sagt. Als „session host“ war ich zweimal aktiv, zum Thema Appreciation of volunteer work (siehe oben) und bei den Learning days der Wikimedia Foundation, ebenfalls zum Thema Freiwilligenunterstützung. ShikeishuBericht von einer EinzelveranstaltungAm meisten Adrenalin gab es bei mir klar bei der "Coolest Projects"-Session. Darin wurden unzählige Community-Projekte vorgestellt, die im Vorjahr mit einem geringen Budget ungewöhnliche Konzepte und innovative Umsetzungen in die Community einbrachten, oft in Kooperation mit externen Organisationen. Die vorgestellten Projekte kamen zwar hauptsächlich aus Europa, Israel und New York, waren aber inspirierend und haben das Gefühl hinterlassen, dass unsere Community weltweit die Kapazität hat, innovative Projekte zu initiieren und zu gestalten. Drei der ca. dreißig Projekte, die vorgestellt wurden, wurden als Finalisten ausgewählt, um schließlich vom Publikum via Applaus zum "coolest project" gewählt zu werden. Auch das von mir mitinitiierte Projekt Wikipedia for Peace wurde von Wikimedia Österreich als ein "coolest Project" vorgeschlagen und wurde als einer der Finalisten ausgewählt, so wie auch ein Edit-a-thon im Friedensnobelpreismuseum in Oslo und das beeindruckende Wiki-Club-Schulprojekt von Wikimedia Armenien, das schlussendlich (und verdientermaßen) den meisten Applaus bekam. Für ein Projekt auf der Bühne zu stehen, hat sich ein bisschen so angefühlt, als hätte mir die Wikimania auf die Schulter geklopft und "Gut gemacht" gesagt. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtSchon lustig, nach zehn Jahren Wikipedia-Aktivität das erste Mal an einer Wikimania teilzunehmen und alle paar Stunden neue Gesichter hinter vertrauten Benutzernamen zu entdecken. Das hat zu Gesprächen auf Isländisch und Schwedisch, Diskussionen zum Eurovision Song Contest in den unterschiedlichen Sprachversionen, Gesprächen darüber, wie Wikimania in Sri Lanka organisiert ist, mein begeistertes Herantasten an den Manga-Bereich auf Wikidata und zu einer ständigen Not, meinen Benutzernamen zu erklären, geführt - und dabei meine Motivation für meine Aktivität immens gesteigert. Am wichtigsten war für mich definitiv der Aspekt abzuwägen, inwiefern ich in meinen Aktivitäten mit anderen kooperieren und neue Projekte starten könnte. Ich habe verstanden, dass Veranstaltungen wie die Wikimania (oder bald auch die WikiCon) die einzige wirkliche Plattform bieten, um sich überregional zu vernetzen. Ich war beeindruckt davon, wie schnell es ging, für 2017 schon ein erstes gemeinsames Projekt mit jemandem, den ich gerade erst kennengelernt hatte, zu planen. Die Dinge, die mich auf der Wikimania am meisten geprägt haben, waren also außerhalb des Programms und fanden in Gesprächen vor, zwischen und nach den Workshops und Vorträgen statt. Vielleicht auch weil die besten Seminare und Konferenzen, an denen ich bislang teilgenommen habe, solche waren, die mit Diskussionen im Plenum und PowerPoint-Vorträgen gebrochen haben und innovative Methoden der Präsentation und der Moderation von Diskussionen angewandt haben, war ich teilweise etwas frustriert und gelangweilt, selbst wenn mich das Thema selbst begeistert hätte. Meine ideale Wikimania wäre also eine, in der Vorträge, Workshops und Diskussionen die Inklusion unterschiedlicher Perspektiven, die Interaktion zwischen den Teilnehmenden und die Vielfältigkeit, mit der man Inhalte interessant einem Publikum näher bringen kann, stärker berücksichtigen würden. Und sie wäre wieder eine mit einem Grassroots-Charakter, größtenteils mit Herzblut aufgestellt von Ehrenamtlichen und mit großer lokaler Wirkung, wie in Esino Lario. Thomas LedlBericht von einer EinzelveranstaltungFür mich am spannendsten und aufschlussreichsten war der Hackathon. Ich konnte mit The DJ und Volker E über die Thematik der Geokoordinaten philosophieren, die in der Mobilversion von DE ja ausgeblendet sind. Beim Essen lernte ich auch zufällig den zuständigen Scrum-Master kennen, der mich nach Sichtung des zugehörigen Phabricator-Tasks T91481 an Jon Katz weiterleitete, dessen Vortrag zur Strategie ich entsprechend aufschlussreich fand. Jon Katz leitete mich wiederum an seinen Mitarbeiter Nirzar weiter. Es zeigte sich in allen Gesprächen, dass das Mobilteam generell unter Druck ist. Dinge wie das Deaktivieren von sinnvollen Features, ohne zuvor eine Alternative anzubieten, sollten tatsächlich nicht (mehr) vorkommen. Es wurde mir zugesagt, dieses Feature wieder zu aktivieren. Als Conclusio kann ich sagen, dass für WMF California ausschließlich Phabricator-Tickets und die Anzahl der Subscriber (alles über 30) maßgebliche Bedeutung haben. Daher hier nochmal mein Aufruf, sich an dem Phabricator-Ticket zu subscriben, auch wenn dort wieder etwas Bewegung reingekommen ist! Anmerkung einer Teilnehmerin des Katz-Vortrags war, dass man mit WMF am besten über Facebook kommuniziert. Zu den Vorträgen muss ich leider sagen, dass der Großteil eher an Anfänger gerichtet war. Für mich war die Übersicht der Extensions von Mutltichill am hilfreichsten. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtDie Unterkunft fand ich großartig. Die Location selbst fand ich fragwürdig, wenn auch ausgesprochen gut organisiert. Ein schnelles Wechseln der Vorlesung war auf jeden Fall nicht möglich. Die Dimensionierung der Hörsäle war meistens zu groß oder zu klein. Als produktiv hat sich die zufällige Verteilung der Restaurant-Zuteilung erwiesen, weil man bei der Wikimania ja auch schnell mit jedem ins Gespräch kommt. Tobias1984Bericht über die EinzelveranstaltungenDie vielen Interessanten Programmpunkte hatten zur Folge, dass es oft schwierig war sich für Veranstaltung zu entscheiden. Da ich hauptsächlich auf Wikidata aktiv bin, versuchte ich viele der Wikidata-Veranstaltungen zu besuchen. Am Interessantesten fand ich aber die Veranstaltungen, die für mich bisher unbekanntes in den Fokus rückten. So fand ich die Veranstaltungen zu mobilem lesen und editieren (z.B. [User digest/Adapting for Mobile Consumption Adapting for Mobile Consumption]) sehr spannend. Meine eigenen Beiträge bestanden aus einem kurzen Vortrag über Wikidata:WikiProject Medicine (Wiki Project Med), dem Pywikibot for Wikidata Workshop und einem Teil der Wikidata User-Digest-Präsentation. Für das Wikiprojekt Medizin ist nach wie vor die Speicherung der verschiedenen medizinischen IDs in Wikidata interessant. Außerdem sollen die Identifikatoren aus den Infoboxen entfernt werden und durch medizinisch relevantere Informationen ersetzt werden (z.B. die Symptome der Krankheit). Dies war auch einer der Gründe, weswegen ich beim Hackathon die bessere Dokumentation von Wikidata-Infoboxen in Angriff genommen habe (Wikidata:Infobox Tutorial). Der Pywikibot-Workshop war ebenfalls recht erfolgreich. Nur die Anzahl der Teilnehmer war leider weitaus größer als die Größe des Raums der reserviert war. - Durch einen glücklichen Zufall konnte ich den PAWS-Entwickler (http://paws.wmflabs.org/) kennenlernen, der sich bereit erklärte, das Tool beim Workshop vorzustellen. Dadurch war es möglich, innerhalb einer halben Stunde, allen Teilnehmern eine lauffähige und einfach zu verstehende Pywikibot-Umgebung aufzusetzen. Danach konnten wir noch 1,5 Stunden erste Schritte mit dem Bot üben. Die Teilnehmer wurden auch darauf hingewiesen, dass sie weiter am Tutorial arbeiten können (Wikidata:Pywikibot - Python 3 Tutorial und dazu Fragen stellen können. Mit etwas Eigeninitiative sollte so jeder die Notwendigen Kompetenzen für Bot-Bearbeitungen erwerben. Ich habe diesen Workshop auch bei der WikiCon 2016 eingereicht. Bei der User-Digest Präsentation von Wikidata berichtete ich einige Minuten über die Wikidata-Community. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtMeine erste Wikimania war für mich sehr unterhaltsam und lehrreich. In zahlreichen Gesprächen konnte ich Leute von WMAT und der globalen Community teffen, die ich vorher nur von ihrem Benutzernamen her kannte. In den Gesprächen lernte man mindestens gleich viel wie während den Vorträgen über verschieden Aspekte der Community. Probleme wurden besprochen, Projektideen ausgetauscht und vor allem viel geredet und viel gelacht. Bei 8 parallelen Veranstaltungen war man natürlich immer damit beschäftigt nicht zu viel zu verpassen während man durch die Stadt wanderte. Trotzdem konnte ich auch das Community Village ein paar mal besuchen und auch Teile der Stadt besichtigen. Für mich hätte die Konferenz ruhig schon am Montag beginnen können. Mit zahlreichen Leuten konnte ich auch über das neue Abfrage-Tool für Wikidata sprechen (http://query.wikidata.org) und meine elementaren SPARQL-Kenntnisse mit ihnen Teilen. Meiner Meinung nach sollte die gesamte Community dieses Instrument zumindest in den Grundzügen kennen. Aufgrund dieser vielen guten Erfahrungen würde es mich freuen auch nächstes Jahr wieder auf die Wikimania zu fahren. TheToklBericht von einer EinzelveranstaltungVortrag 1: „Understanding Editor Behavior on Wikipedia“ Bei diesem Vortrag von Jeph Alapat ging es darum, zu verstehen, wie Autoren ticken. Am Anfang lernten wir, dass die Nutzergewinnung in der englischen Wikipedia zurückgeht und zB in der deutschen und französischen Wikipedia höher ist. Das bedeutet, dass sich in der englischen Wikipedia immer weniger neue Benutzer anmelden, während sich zB in der deutschen und französischen Wikipedia immer mehr neue Benutzer anmelden. Laut Jeph beginnt die Zahl der Neuanmeldungen immer am 5. Dezember zu fallen. Jeweils im Jänner beginnt diese Zahl wieder zu steigen. Außerdem sind unter den Neuanmeldungen immer weniger aktive Autoren. Zudem lernten wir, dass es seit 2007 eine Stagnation von neuen Artikeln gibt – es werden seit 2007 also immer weniger neue Artikel angelegt. In Kombination dazu werden laut Jeph Artikel, die bis 2007 angelegt wurden viel regelmäßiger und öfter bearbeitet und aktualisiert als Artikel, die nach 2007 erstellt wurden. Der Unterschied zwischen Artikeln vor und nach 2007 ist hier in der Regel exorbitant. Zudem sieht man saisonale Schwankungen in den Wikis aller Sprachen. Nun geht es darum, Lösungen für ein Ende der Stagnationen zu finden. Dazu gab es eine rege Diskussion. Vortrag 2: „The one true international language is translation: addressing the language barrier“ Bei diesem Vortrag von Johan Jönsson und Benoît Evellin lernten wir, dass Übersetzungen das Wichtigste in der internationalen Kommunikation sind. Automatische Übersetzungen wie zB der Google Translator würden nicht gut funktionieren und zu Missverständnissen in der Kommunikation zwischen verschiedenen Sprachen führen. Der einprägende Satz der Vortragenden war hier: „English doesn´t belong“, also in etwa „Englisch passt nicht“. Später lernten noch über die diversen verschiedenen Übersetzungsarten in der Wikimedia: • Übersetzungen des Inhalts in der Wikipedia • Software-Übersetzungen • Übersetzungen im Metawiki • Übersetzungen im Mediawiki • Übersetzungen für die Nachrichten in der Wikipedia Auch hier geht es nun um Lösungen bzw. Lösungsvorschläge. Es sei wichtig, dass eine gute „Übersetzbarkeit“ angeboten wird, also gute Voraussetzungen für Übersetzungen. Außerdem müsse man Übersetzer mehr fördern und unterstützen und zwar sowohl technisch als auch „untechnisch“. Zu guter Letzt müsse man Übersetzungen besser markieren. Am Ende ging es noch um eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und ein höheres Engagement, die mithilfe qualitativeren Übersetzungen einen Pfad in die Welt der Wikimedia bilden sollen. Diesen Vortrag fand ich am interessantesten, da er sehr gut gehalten wurde und man das Gefühl hatte, dass die Vortragenden das Thema, über das sie referierten verstehen und mögen. Sie wirkten sehr kompetent und informiert, zudem sprachen sie ein gut verständliches, klares Englisch – das war bei vielen anderen Vortragenden auf der Wikimania leider nicht der Fall. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamt25.6.2016 Aufgrund meines Schulschlusses konnte ich leider erst später anreisen – am 25. Juni 2016. Los ging es um 7:15 Uhr in der Früh in Innsbruck, als ich von meiner Buslinie eine SMS bekam, dass der Bus sich um eine Stunde verspäten würde – dadurch hätte ich meinen Anschlusszug in Mailand verpasst. Also schnell in der App storniert und zum Bahnhof gefahren, um doch mit dem Zug zu fahren. Der Zug führte mich mit viermaligem Umsteigen über Verona und Mailand nach Varenna, wo mich Marcus Cyron, Martin Rulsch (Der Hexxer) und Das Monstaaa abholten. Ich kam jedoch sehr verspätet in Varenna an und war sehr glücklich, dass ich aussteigen konnte, denn - wieso auch immer – brannte ein komplettes Abteil des Zuges bei der Ankunft (der Zug ist danach trotzdem weitergefahren…). Nach einer netten Begrüßung entschieden wir uns aufgrund des guten Wetters, im angrenzenden Comersee schwimmen zu gehen. Dort trafen wir zufällig auf vier nette Wikipedianer aus Bangladesh, mit denen wir daraufhin ein Eis aßen. Danach fuhren wir mit dem Auto zu zwei Aussichtspunkten, um dort Fotos für die Wikimedia zu machen. Daraufhin checkte ich bei der Information am Piazza Italia und in der Unterkunft, der „Villa Rogo“ ein, begrüßte die restlichen Bekannten von den JWP und begab mich mit ein paar von ihnen zum Abendessen im sogenannten „Tent“, also einem großen Zelt, in dem es ein Buffet mit Gulasch, Schweinefilet, Lasagne, etc. gab. Bevor wir dann schlafen gingen, besuchten wir noch das Konzert am Veranstaltungsplatz. 26.6.2016 Aus dem frühen Aufstehen wurde aufgrund des anstrengenden vorherigen Tages nichts, deshalb fuhren wir mit dem Shuttlebus um 11 Uhr hinunter, um uns ein paar Vorträge anzuschauen/anzuhören. Wir besuchten die Vorträge „Understanding Editor Behavior“ und „Translation“ (siehe Bericht/unten), bevor wir uns zum Mittagessen in die Pizzeria „Oasi“ begaben. Dort aßen wir eine sehr gute Pizza und konnten uns gut mit verschiedenen Sitznachbarn über die Wikimania austauschen. Danach fuhren wir mit dem Bummelzug eine Runde durch den Ort; das war nicht nur eine gute Gelegenheit, um kurz auszuspannen, sondern auch, um den Ort und seine Sehenswürdigkeiten besser zu sehen. Am späteren Nachmittag lauschten wir noch den Vorträgen „Adapting for mobile consumtion“ und „Wikidata, API“. Außerdem gab es ab 16 Uhr auch schon die Abschlussfeier mit dem Bürgermeister des Ortes, dem Ministerpräsidenten der Lombardei und Jimmy Wales. Dabei wurde eine Gedenktafel zum Andenken an die Wikimania 2016 enthüllt. Im Anschluss an das Gruppenfoto saßen wir noch im Kreis am Dorfplatz und beredeten die vergangene Woche. Obwohl (oder vielleicht auch deshalb?) die ganze Woche sehr schönes Wetter in Esino Laria war, begann es während unserem kollektiven Public Viewing zum Spiel Deutschland-Slovakei in der Pizzeria „Oasi“ auf einmal zu regnen und zu hageln, als ob gleich die Welt untergeht. Trotzdem sind wir dann ins Freie gegangen, um zu unserem Abendessensziel, dem „Ristorante Rosa delle Alpi“ zu gelangen - leider war das Essen dort genau an diesem Tag nicht so gut, wie es von den anderen Tagen berichtet wurde. Dafür trafen wir auf WikipedianerInnen aus Estland und Weißrussland, mit denen wir uns nett unterhielten. Das anschließenden Teremin-Konzert war zwar interessant, weil es mithilfe eines Falken gespielt wurde. Jedoch machten sich viele Sorgen, weil es unserer Meinung nach viel zu laut für das arme Tier war. Schließlich verließen wir das Konzert und fuhren mit dem Shuttlebus in die Villa, um dort noch ein bisschen zusammenzusitzen, zu reden und sich zu verabschieden. 27.6.2016 Nach einem Aufstehen um halb 10 und einem guten Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren los mit unserem Ziel Osttirol, wo wir noch eine Nacht vor unserer endgültigen Heimfahrt verbrachten. Abschließend möchte ich vielmals danken: der WMAT dafür, dass sie mir diese interessante und tolle Erfahrung möglich gemacht hat; der Hausdame unserer Unterkunft, der Villa Rogo, dafür, dass sie sehr nett und zuvorkommend war und uns einen bestmöglichen Aufenthalt ermöglicht hat; Martin Rulsch und Marcus Cyron dafür, dass sie einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass ich zur Wikimania reisen durfte und dass sie mich in ihrem Auto mitgenommen haben; und natürlich meinen restlichen Freunden bei der WMAT und der WMDE dafür, dass sie da waren und das Ganze noch toller gemacht haben! TsuiBericht von einer EinzelveranstaltungEs gab zu viele Vorträge, um alle hören zu können. Die meisten der von mir besuchten waren interessant und brachten für mich Neues, manche nicht ganz so Neues - mehr dazu unten. Kurzes Statement zur Wikimania insgesamtNach anfänglicher leichter Desorientiertheit - es war mein erster Besuch einer Wikimania und die Abläufe waren neu - fand ich durch Gespräche mit anderen Maniacs aus AT und aller Welt einen ganz guten Weg, mich damit vertraut zu machen. D.h. einerseits einige Vorträge zu besuchen und ansonsten Kontakte zu knüpfen und mich mit Anderen auszutauschen, von Small Talk bis zu mehr oder weniger tiefergehend Projektbezogenem. Als zentrale Gelegenheiten dafür stellten sich, neben erwartbar den Bereichen um die verschiedenen Vortragsräume und den Community Areas, die Essenszeiten heraus, da konnte man sozusagen das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden. Esino Lario als Veranstaltungsort war prinzipiell wunderbar. Gefiel mir sehr viel besser, als in irgendeinem Großhotel oder Konferenzzentrum, die egal wo auf der Welt dann doch austauschbar sind. Die Wege bergauf und -ab zu den Vortragsorten und Restaurants waren ein wenig herausfordernd, aber ein bissl Bergsteigen schadet ja nicht. Ein Nachteil war sicher, dass ich bzw. wir, die wir nicht im Ort wohnten, die Abendprogramme kaum wirklich miterleben konnten. Dafür waren die Zimmer und das "Österreich-Haus" in Dervio am Comer See schon sehr fein; netter Ort, großartige Aussicht, Taleggio (mein neuer Lieblingskäse) schon zum Frühstück etc. - und hier nochmal mein ausdrücklicher Dank und Anerkennung an die Fahrer sowie für die Organisation und Unterstützung durch Annemarie, Claudia und Raimund im Vorfeld! PhilipStatement zur Wikimania insgesamtDas Programm für die diesjährige Wikimania wurde im Vergleich zu den Vorjahren deutlich verdichtet, was bedeutete, dass es nur 38 Präsentationen geben und auch die Anzahl der gleichzeitig stattfindenden Präsentationen nicht über 3 hinausgehen würde. Dadurch war nicht unbedingt immer gegeben, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas im Programm lief, das einen selbst interessierte. Die dadurch gewonnene Zeit wurde hauptsächlich mit dem Knüpfen von Kontakten, Diskussionen zur Vorbereitung des CEE Meetings in Armenien und dem Wiedersehen mit alten Freunden verbracht, die man teils seit der letzten Wikimania in Mexico nicht mehr gesehen hatte. Die ländliche Atmosphäre war allgegenwärtig, im Vergleich zu anderen Wikimanias lief man auf den vielen Gehkilometern nicht einfach an Personen vorbei, sondern sagte in der Regel auch einfach mal "Hi". Gleichzeitig wurde mit Bekannten und Freunden das System der Mittag- und Abendessengutscheine dafür genutzt, um sich an einen bestimmten Ort an einem bestimmten Tag zu treffen. Wenns auch etwas umständlicher war, so war es zu Tisch jedenfalls immer interessant. Es gab im Zweifelsfall auch immer interessante Diskussionen in der Volksschule, die etwa Freitags hauptsächlich aus Diskussionen mit dem Board of Trustees der Wikimedia Foundation (WMF) bestanden, was mich zum nächsten Punkt führt: Die Wahl von Christophe Henner zum neuen Vorstand des Board of Trustees kam Donnerstag Abend recht überraschend, gab es doch deutlich erfahrenere Vorstandsmitglieder. Dieser Schritt und die nachfolgenden Gespräche mit Christophe, Katherine Maher (im Rahmen des Chairpersons-Meeting, einer Gesprächsrunde der Chapter) und anderen Personen verdeutlichten aber einen scheinbaren Wandel im Selbstverständnis und Auftreten der WMF. Seitens Christophe gab es Ankündigungen, zukünftig vermehrt operative Entscheidungen entschiedener und zügiger zu treffen, während im strategischen Bereich zwar alle in der Bewegung beteiligten Gruppen konsultiert, aber nicht immer mit den dann getroffenen Entscheidungen glücklich sein werden würden. Soweit bleiben dies aber Ankündigungen, deren Umsetzung bzw. genaue Auswirkungen erst in den nächsten Monaten sichtbar werden. Im Großen und Ganzen war es jedoch eine gelungene Konferenz, die sicherlich bleibenden Eindruck bei den Teilnehmern und Bewohnern des Dorfes hinterlassen wird. Mal sehen wie sich Wikimania nächstes Jahr in Montréal mit den hier gewonnenen Erkenntnissen anfühlen wird. Notizen vom Süddeutschlandtreffen 2016Im Frühjahr 2016 kam ich im Rahmen wikipedianischer Treffen zwei Mal in das wunderschöne Bayern. Ende April fand in einer kleinen Ortschaft nahe Bamberg das Treffen der Jury des 24. Schreibwettbewerbs statt. Nach Vorgesprächen mit meinem Co-Juror Plani in Wien im Bereich Gesellschaftswissenschaften kamen wir in einem Kreis von fünf Personen zusammen um den Sieger des Früjahrswettbewerb zu küren. Die Auswahl war nicht leicht. Doch bereits nach weniger als 24 Stunden konnten wir einstimmig Arnolf von Kärnten als Siegerartikel präsentieren. Die Arbeit der Jury war sehr produktiv und effizient. Dazwischen ging sich sogar noch ein abendlicher Rundgang durch die Bamberger Altstadt aus. Das zweite wikipedianische Treffen führte mich am Pfingstwochenende ins Allgäu. Von 14. bis 16. Mai 2016 fand das Wikipedia:Süddeutschland-Treffen an seinem bisher südlichsten Punkt statt, in der schönen Stadt Kempten im Allgäu. Der lokal ansässige Wikipedia Hilarmont organisierte ein umfangreiches Programm um die Stadt Kempten näher kennenzulernen - sehr zur Freude von rund 20 Wikipedianern, die aus dem ganzen deutschsprachigen Raum, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen. Das Wetter spielte zwar nicht ganz mit - es war regnerisch und kalt - aber die qualitativ sehr hochwertigen Führungen durch Highlights wie die Prunkräume der Fürstäbtlichen Residenz, die barocke Basilika St. Lorenz, die unterirdische Erasmuskapelle, die Kemptener Altstadt, das römische Cambodunum und als technische Bauwerke noch das Wasserkraftwerk Keselstraße und die größten Stampfbetonbrücken der Welt sorgten für bleibende gute Erinnerungen. Auch die Sonntagsmesse mit der ersten Aufführung einer Messe von F.X. Richter nach 250 Jahren war sehr beeindruckend. Daneben durfte natürlich auch das leibliche Wohl - verschiedenste Allgäuer Spezialitäten - nicht zu kurz kommen. Unvergleichlich war das Frühstücksbuffet mit Blick über die Altstadt von Kempten. Danke für die Organisation, vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr an der deutsch/österreichischen Grenze. --Austriantraveler (Diskussion) 13:01, 8. Jul. 2016 (CEST)
Stipendien für die WikiCon 2016Die WikiCon, das jährliche Treffen der deutschsprachigen Wikimedia-Communitys, naht in großen Schritten. Dieses Jahr geht es von 16. bis 18. September nach Kornwestheim bei Stuttgart/Deutschland: Seit wenigen Tagen ist nun das Anmeldeformular online: https://wikicon.org/?p=register Willst du mit Unterstützung von Wikimedia Österreich teilnehmen? Wir vergeben wieder eine begrenzte Anzahl von WikiCon-Stipendien, die Folgendes umfassen:
BITTE MELDE DICH MÖGLICHST BALD unter verein@wikimedia.at bei uns, wenn du mit Stipendium zur WikiCon fahren willst. Bei einer Zusage müsstest du jedenfalls zusätzlich noch selbst das WikiCon-Anmeldeformular ausfüllen. Nach einer Fristverlängerung ist es übrigens jetzt noch bis 15. Juli möglich, Programmbeiträge für die WikiCon 2016 einzureichen: Ich freue mich auf einen hohen Österreicher-Anteil in Kornwestheim! Raimund Liebert, 5. Juli 2016
Ergebnisse der Community-Befragung 2016Wir haben von 13. bis 31. Mai 2016 eine anonyme Befragung in der österreichischen Community durchgeführt. 86 Personen haben sich daran beteiligt – danke dafür! Die Ergebnisse helfen uns als Verein dabei, noch besser zu werden, und fließen in unsere Strategiearbeit ein. Eine von vielen interessanten Auswertungen: Raimund Liebert, 3. Juni 2016
Die Jungwikipedianer-Convention 2016Mein Name ist Lkoteht, ich bin 17 Jahre alt und komme aus Tirol. Die Jungwikipedianer sind eine Einrichtung und Gemeinschaft von – wie der Name schon sagt – jungen Wikipedianern bis 18 Jahren, in der diskutiert, abgestimmt und geholfen wird. Vergangenes Wochenende bekam ich von der WMAT die Möglichkeit, zur Jungwikipedianer-Convention 2016, also dem jährlichen Jungwikipedianer-Treffen, nach Hannover, Deutschland zu fliegen. Am Samstag, den 21.5. startete ich am Flughafen Innsbruck. Nach einem 3-Stündigen Flug nach Hannover wurde ich von Kenny McFly, ebenfalls Jungwikipedianer, am Flughafen abgeholt. Eine kurze Fahrt später kamen wir im Zentrum Hannovers an, nach einer netten Begrüßung begaben wir uns in das Wiki-Büro und starteten unsere Laptops. Nun wurden wir von Bernd Schwabe, einer lokalen Wikipedia-Berühmtheit, begrüßt und auf die Regeln hingewiesen. Daraufhin begrüßte uns auch Martin Rulsch (DerHexer), unser „Aufpasser“. Danach veranstalteten wir eine sehr amüsante Vorstellungsrunde und machten uns an die „Planung“ für unser Mittagessen, welches aus Pizza bestand und nach zwei interessanten Vorträgen über „Wie hole ich das Maximum aus meiner Kamera heraus?“ und „Bildbearbeitung“ von SDKmac eingenommen wurde. In den Vorträgen erklärte er uns zum Beispiel, welche die seiner Meinung nach besten Programme für Bildbearbeitung sind und was man bei den Kameraeinstellungen beachten muss. Nach dem Essen erhielten wir drei ebenfalls sehr interessante Vorträge zu den Themen „Theorie und Praxis des Fotografierens“, „Grundlegende Bildbearbeitung“ und „Wikimedia Commons“, in der uns Carschten zum Beispiel erzählte, was man beim Fotografieren im Freien beachten sollte, wie man stürzende Linien beseitigt, wie die Georeferenzierung funktioniert und wie man am Effektivsten Bilder in die Wikimedia hochlädt. Abschließend referierte Martin Rulsch / DerHexer über die Fördermöglichkeiten der WMDE und WMAT. Es folgte eine Diskussion über eine Anhebung der Altersgrenze, welche zum Ergebnis hatte, dass die JWP auch für über 18-jährige offen sind, auch wenn diese offiziell nicht Mitglieder werden können. Der Abend wurde mit einem Abendessen im Restaurant Maredo und Public Viewing des Pokalfinales abgeschlossen, es gab auch noch den ein oder anderen nächtlichen Ausflug ;) . Am Sonntag gab es nach einem guten Hotelfrühstück eine Diskussion über das Thema „Wie gewinnen wir neue Jungwikipedianer?“, bei der herauskam, dass wir die JWP bekannter machen müssen. Schließlich schauten wir uns noch den Galileo-Beitrag über die Wikipedia an und testeten das Wikigame für die Tincon. Am Schluss gab es noch eine Inscape-Einführung durch Metrophil und Freddy2001, Fragen ans SG und MP und ein Abschlussessen (wieder Pizza) beim Restaurant Steinhof. Dann traten alle die Heimreise an. Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich traurig bin, die JWP in einem Monat verlassen zu müssen, da ich dann 18 Jahre alt werde – ich werde den JWP aber natürlich erhalten bleiben und nach Möglichkeit weiter Treffen besuchen! Lkoteht, 26.5.2016
Schiedsgerichts-Treffen 2016 in Fulda„Fulda, wo war das noch gleich?“ Wem bei der Überschrift dieses Berichts dieser Gedanke als erstes durch den Kopf schoss, dem ergeht es nicht anders als dem Autor dieser Zeilen, als er im Jänner dieses Jahres erstmals die Einigung seiner Schiedsgerichts-Kollegen auf diese mitteldeutsche Stadt als Austragungsort des Schiedsgerichts-Frühjahrstreffens 2016 präsentiert bekam. Wer dann einen Atlas zur Hand nimmt (oder gar diese eine Website im Internet besucht, auf der man zu fast jedem Thema etwas finden kann), wird rasch feststellen, dass Fulda eine nette Kleinstadt im Norden des deutschen Bundeslands Hessen ist. Und noch etwas wird dem Betrachter dabei augenblicklich klar werden – der Grund für die Wahl gerade dieser Stadt. Fulda ist nämlich quasi im geografischen Mittelpunkt Deutschlands und ideal erreichbar mit dem Auto und der Bahn gelegen. Nachdem das aktuelle Schiedsgericht abgesehen von meiner Wenigkeit ausschließlich aus Bürgern unseres nördlichen Nachbarstaats besteht, war die Entscheidung einen zentral in eben diesem Nachbarstaat gelegenen Ort als Treffpunkt zu wählen rasch getroffen. Gemeinsam wurde also in der Runde von neun der amtierenden zehn Schiedsgerichts-Mitglieder (eine wirklich gute Quote für ein reales Treffen!) ein intensives Arbeitstreffen veranstaltet. Dabei ging es neben den aktuell beim Schiedsgericht anhängigen Anfragen etwa um Themen wie die Diskussion über Arten von Konflikten in der Wikipedia, die Beschäftigung mit den internen Abläufen des Schiedsgerichts und auch dessen Stellung innerhalb des "Systems Wikipedia". Neben diesen intensiv diskutierten Themen fanden die SG-Mitglieder aber auch Zeit, am Samstagabend dem Nordhessen-Wikipedia-Stammtisch einen Besuch abzustatten und Kontakt mit Teilen der lokalen Community zu knüpfen. Alles in allem wechselten sich überhaupt arbeitsreiche und vergnügliche Momente ausgewogen ab an diesem Wochenende, was sehr gut dem Charakter der Tätigkeit als SG-Mitglied überhaupt entspricht. Plani, 08.05.2016 |
HTL Pinkafeld zur Zweiten
Bereits zum zweiten Mal führen wir an der HTL in Pinkafeld ein Schulprojekt durch. Heinz Bundschuh, seines Zeichens Lehrer in Informatik an den beiden vierten Klassen der Informatikabteilung, ergriff letztes Jahr schon die Initiative und ließ seine Schüler ohne jede Unterstützung durch uns jeweils einen Artikel für das RegiowikiAT erstellen. Heuer versuchten wir ihm dabei etwas professioneller zu helfen.
Ziel des Projektes ist, Schülern die richtige Handhabung von Wikipedia zu erklären, Kenntnisse über freie Lizenzen zu vermitteln, sowie neutrale und belegte Artikel zu erstellen. Dies vor dem Hintergrund, dass heute Techniker auch jederzeit imstande sein müssen, sich Wikis in Unternehmen für die verschiedenen Beschreibungen, sogenannten Enterprise Wikis zu bedienen.
Bereits zu Beginn des achtwöchigen Projektes hatte ich die Möglichkeit vor etwa 35 Schülern der beiden vierten Klassen etwas über Wikipedia, Wikimedia sowie eben die für uns üblichen Themen zu erzählen.
In der Folgewoche erfolgten je ein Editathon pro Klasse von Raimund, den ich in diesem Fall nur unterstützte. Obwohl sich die Schüler erst eine Woche mit dem Wikieditieren beschäftigten, merkte man sofort die Affinität zur EDV. Mit der guten Vorbereitung der Quellen seitens Raimunds erstellte die Klasse einen ansehnlichen Artikel über die Filialkirche in Riedlingsdorf. Immerhin wurde der Artikel bereits am ersten Tag über 270 Mal aufgerufen, ohne nennenswerten Änderungen, was heute in Wikipedia sicher nicht einfach ist. Der zweite Editathon ergab den Artikel über die ehemalige Synagoge in Oberwart, der auch trotz der nicht so guten Quellenlage einen schönen Artikel ergab.
Da die programmtechnischen Erklärungen bei beiden Klassen durch bereits vorhandene Übungen im RegiowikiAT im Eiltempo erfolgen konnten, blieb noch genug Zeit, auf andere Fragen im Wikipediabereich einzugehen. So wurde an beide Klassen im Zusammenhang mit den Artikeln auch der Appell gerichtet, sich mit dem Hochladen von passenden Fotos zu beschäftigen.
Nach dem zweiten Editathon wurde noch ein Fototermin mit dem Stadtmuseum vereinbart. Während Raimund die Stadt etwas durchstreifte um weitere Fotos beispielsweise diverser Bildungseinrichtungen zu machen, war ich im normalerweise zu diesem Zeitpunkt geschlossenen Museum beschäftigt, von Besuchern ungestört Fotos zu machen. Dazu möchte ich mich auch an dieser Stelle bei den Museumsbetreibern, vor allem Frau Köberl für die Unterstützung bedanken. Natürlich kam mir die neu gestaltete Ausstellung über die älteste Feuerwehr Burgenlands in Pinkafeld meinen sonstigen Interessen sehr entgegen.
Auch wenn das Projekt in der HTL ja noch ein paar Wochen laufen wird, sehe ich es schon jetzt als Erfolg, einerseits die Medienlandschaft rund um Wikimedia persönlich an die Frau oder Mann zu bringen, was mit Lesetipps sicher nicht erreichbar wäre und andererseits sowohl in Wikipedia als auch im Regiowiki eine Menge neue Artikel zu erhalten. Dazu kann ich dem eigentlich Initiator an der Schule Heinz Bundschuh nur gratulieren und ebenso Wikimedia Österreich für die Unterstützung danken.
Karl Gruber, 6. Mai 2016
- Weitere Infos zur Schule HTL Pinkafeld
- Weitere Fotos auf Commons
- Projektseite im RegiowikiAT
- Fotos im Museum auf Stadtmuseum_Pinkafeld
Notizen von der WikiCon 2015
Die WikiCon 2015 fand von 18. bis 20. September 2015 in Dresden statt. Veranstaltungsort war das Deutsche Hygiene-Museum.
- Notizen von Agruwie
Ein neues Jahr, eine neue WikiCon
Die Konferenz WikiCon bietet von Jahr zu Jahr nicht nur einen guten Einblick in jene Thematiken, die die Wikipedia-Community aktuell beschäftigt, sie ermöglicht auch tiefergehende Einblicke in die Tätigkeit und die verwendeten Techniken anderer Wikimedia-Projekte zu gewinnen. Als wichtige Ergänzung leisten auch die DACH-Vereine mitsamt ihrer Geschäftsstellen einen großen Beitrag zur Konferenz, sei es durch Präsentationen, Workshops oder der organisatorischen und finanziellen Unterstützung.
Durch dieses vielfältige Spektrum an dargebotenen Interessensgebieten und Themen kombiniert mit dem direkten Kontakt zur Community der Wikipedia und ihren Schwesterprojekten hat sich die WikiCon als wichtiger Fixtermin im Wikipedia-Jahr etabliert.
Wegen der stetig wachsenden österreichischen WikiCon-Teilnehmerzahl entschlossen wir uns, diesmal die Anreise zur WikiCon nach Dresden nicht nur zu finanzieren sondern auch direkt zu organisieren. Ein eigens gemieteter Mercedes Vito Kleinbus in der extra langen Ausführung (und damit in der längstmöglichen Version) erwies sich für die 8 Personen gerade groß genug, um nicht nur das Gepäck sondern auch zusätzliches Ausstellungs-Equipment für die Konferenz mitzuführen. Die selbstorganisierte An- und Abreise funktionierte reibungslos, allerdings hatte ich ausreichend Vorbereitungszeit (einen Tag) und Nachbereitungszeit (einen halben Tag) für die Organisation und Anmietung des Busses bzw. Nachbereitung miteinkalkuliert. Zusammenfassend könnte das einzige mögliche Problem einer gemeinsamen Anreise per Bus dadurch entstehen, dass es bei den WikiCon Besuchern zwei potenzielle Interessensgruppen geben könnte: Die reinen Konferenzbesucher, die möglichst zeitnah anreisen und die Mitorganisatoren, Helfer und womöglich auch Vortragende, die eher frühzeitig den Veranstaltungsort erreichen wollen.
Jeder Veranstaltungsort weist seine jeweiligen Vorzüge und Nachteile auf, die jeweils sehr subjektiv wahrgenommen werden können. Im Vergleich zur Kölner WikiCon litt die Atmosphäre jedenfalls unter dem Umstand, dass im Foyer diesmal kein Platz für Aussteller zur Verfügung gestellt wurde und wider der Abmachung ein sogenanntes Wikimedia-Cafe eingerichtet wurde, das aber nur aus Sitzgelegenheiten bestand.
Abgesehen von dem oben genannten Punkt war Veranstaltung gut organisiert, die angebotenen Vorträge überwiegend interessant und gut präsentiert. Ein generelles Verbesserungspotenzial sehe ich in der Gestaltung des Programmfolders, in dem Veranstaltungen in den Nebenräumen dermaßen unideal platziert waren, dass angekündigte Samstagsveranstaltungen von der überwiegenden Anzahl der Konferenzteilnehmer erst am Sonntag und damit zu spät wahrgenommen wurden. Ich würde auch dafür Sorge tragen, dass jeder Vortragende nur eine begrenzte Anzahl an Vorträgen halten darf, um künftig den Effekt hintanzuhalten, dass einige wenige sehr populäre Vortragende mit ihrem fast während der gesamten Konferenz durchgehenden „Showprogramm“ eine schwer zu überwindende Konkurrenz zum gesamten restlichen Konferenzinhalt darstellen.
Als Resümee der insgesamt sehr gelungenen Konferenz in Dresden sollten bei den folgenden die oben geschilderten Problematiken verbessert werden. Da in Zukunft Wikimedia Österreich einen deutlich höheren Finanzierungsanteil tragen wird und damit auch das Mitspracherecht als deutlich gestärkt zu sehen ist, werden wir im Zuge der Vorbereitung der WikiCon 2016 entsprechende Verbesserungsvorschläge einbringen und auch durch Raimund Liebert und Agruwie direkt im Organisationskomitee der WikiCon2016 vertreten sein.
- Notizen von Ailura
Nachdem ich keinen Vortrag hatte, konnte ich die Gelegenheit nutzen, ziemlich viele andere Vorträge zu besuchen und ein wenig in die etherpads zu kritzeln.
- Sebastian Wallroth erzählte, was er eigentlich bei einer Exkursion an der Vokshochschule erzählen hätte wollen, die aber nicht stattgefunden hatte: man sollte seine Kamera immer mit beiden Händen und gerade halten.
- Atamari berichtete gemeinsam mit Lilli und Barbara von Glam on Tour, das sich offenbar bei WMDE gerade zum Allzwecktitel für Fotoprojekte aller Art entwickelt.
- Achim Raschka berichtete über Eich- und sonstige Hörnchen (und die Anzahl der Artikel im Vergeich zu anderen Tiergruppen). Das war das erste Mal in acht Jahren Wikipedia, dass mir der Gender Gap aufgefallen ist. Ich bin schockiert.
- Regiomontanus und Austriantraveler versuchten einigermaßen erfolglos, den Anwesenden zu erklären, wie ein nahezu fertiges Denkmallistenprojekt aussieht. Ich schätze, die sind wohl noch nicht so weit...
- Mit der KulTour, die Geolina vorstellte, gibt es weitere Fotoprojekte aus der Glam-Abteilung von WMDE.
- Für "das Fotojahr 2016" konnte Sebaso noch nicht viele wirklich spruchreife Ideen ermitteln. Es könnte was mit Architekturfotografie geben. Und es wäre mal wieder Photokina (Vorsicht, Falle).
- Vom Vortrag "Open Educational Resources" habe ich mitgenommen, dass WMDE punktuelle einzelne Schul- und Universitätsprojekte eher kritisch sieht und von daher keine solchen Projekte fördert.
- Ordercrazy versuchte mit Heißluftballonfahrten im Thema zu provozieren, aber letztendlich ging es doch nur darum, dass vieles in der Projektförderung möglich ist, wenn man ein Konzept hat.
- Anschließend stellte Christian Rickerts die messbaren Ziele von WMDE für 2016 vor.
- Die Eulenverleihung war nur halb so lang wie letztes Jahr und wir sind stolz auf mehrere Österreichische Preisträger.
- Am Sonntag berichteten Braveheart über plurizentrische Sprachen und Man77 über Orientalistik.
Besonderer Dank gilt Agruwie, der die Reise trotz unsicherer Grenzsituationen vorbildlich organisiert und uns alle pünktlich und wohlbehalten nach Hause gebracht hat.
- Notizen von Austriantraveler
- Die WikiCon war die erste wikipedianische Großveranstaltung für mich. Es war sehr interessant, viele Benutzer erstmalig in "real life" kennnenzulernen und mit ihnen zu reden.
- Gemeinsam mit Regiomontanus hielt ich einen Vortrag zur "Zukunft von WLM". Der Vortrag war nicht besonders gut besucht, jedoch fanden sich trotzdem ein paar Interessierte. Da wir in Österreich viel weiter mit den Denkmallisten und deren Bebilderung sind, war die Thematik für viele Besucher ferne Zukunftsmusik, was sich in den Fragen wiederspiegelte. Eventuell sollte man den Vortrag anders aufziehen.
- WLM: Vor unserem Vortrag war ein Vortrag von Brücke zu WLM - nicht besonders spannend, da er den ganzen Vortrag bereits bei der Preisverleihung von WLMAT vorgetragen hat.
- Interessant hab ich den Vortrag zur Landpartie gefunden, wo vom Ausflug im Vorjahr berichtet wurde. Er dürfte sehr gut gewesen sein, weil von den Teilnehmern nur Positives berichtet wurde. Vielleicht könnte man das ja für Österreich auf entlegene Denkmäler (WLM, WLE) adaptieren?
- Den Vortrag zum Support Team hörte ich mir an, da ich schon länger überlege mich dafür zu bewerben. Auch in Gesprächen wurde ich dazu ermuntert, mich zu bewerben. Das werde ich mir jedoch nochmals durch den Kopf gehen lassen. Vor allem die Bilderfreigabe würde mich interessieren.
- Gut fand ich den Vortrag von Gnom zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen Wikipedianern.
- Die Diskussion zur Kreuzdebatte war sehr angeregt und war ein guter Ansatz das Problem in den Griff zu bekommen. Die Diskutanten waren jedoch der Meinung, dass viele, die eine Lösung blockieren, nicht anwesend sind, was das ganze etwas schwieriger macht. Eine Diskussionsplattform, die von Achim Raschka vorgeschlagen wurde, gibt es bis heute nicht. Jedoch ist das Problem etwas in den Hintergrund gerückt.
- Die Eulenvergabe war gut gemacht. Zwei Eulen (Geiserich77 und Herzi Pinki) gingen an österreichische Autoren. ich durfte die Eule für Herzi Pinki, stellvertretend für das Denkmalprojekt entgegennehmen.
- Danke an Agruwie und Braveheart für den hervorragenden Transport.
- Notizen von Braveheart
- Gut besuchter Vortrag zu Plurizentrische Sprachen und Wikipedia am Sonntag Vormittag. Interessanterweise befand man nachher, dass die Situation in der deutschsprachigen Wikipedia für die meisten zufriedenstellend sei. Könnte aber auch vielleicht daran liegen, dass die Regelungen etwa im Vergleich zur französischen Wikipedia sehr tolerant sind
- Manche WMDE-Vorträge (z.B. zum Förderworkshop oder zur Wikimania) wirkten unvorbereitet und daher etwas chaotisch. War allerdings bei letzterem auch nicht so schlimm, weil ohnehin fast nur Leute dort waren, die an der letzten Wikimania teilgenommen hatten. Oder auch doppelt so schlimm... ;-)
- …
- Notizen von Hubertl
- Der Workshop/Vortrag von mir zum Universitätsprojekt wurde gut angenommen, mehr als 20 Teilnehmer. Es hat sich gezeigt, dass das Potential weit höher ist als es Personen gibt, welche solche Lehrveranstaltungen begleiten können. Auffallend war, dass trotz Anwesenheit von mehreren Leuten des Referentennetzwerks keiner von denen anwesend war. Die sind nachhaltig beleidigt.
- mein zweiter Workshop (Hilfe, ich komme von der Fototour zurück und habe 2000 Bilder) war ebenso gut besucht, allerdings musste ich feststellen, dass ich keine CO-Veranstaltungen mehr machen werde. Ist alles zu zerfahren.
- Ansonsten finde ich Veranstaltungen dieser Größenordung für weit besser, das jährliche Treffen mit einem großen Teil bereits alter Bekannter dient der Völkerverständigung im besten Sinne. WikiCon ist für mich ein Pflichttermin geworden.
- Was mir fehlte war die Auseinandersetzung in der Frage des Umgangs mit Neulingen und dem Bestrafungsprivileg von einem guten Teil unfähiger Admins.
- Notizen von Man77
- Notizen von Raimund
- Notizen von Regiomontanus
Von „August dem Starken“ zur „Gräfin Cosel“, vom „Bevedere“ ins „Grüne Gewölbe“, so gings hin und her, rauf und runter im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, wo auch „Weiße Flotte“, „Kristallpalästchen“ und „Elbsandsteingebirge“ als - meist zu kleine - Seminar- und Workshop-Räumlichkeiten darauf warteten, in bis zu sechs Tracks parallel von wikipedianischen Vortragenden bespielt zu werden. Zwar gab es viele Kurzvorträge und Doppel-Conférencen um wirklich alle Themen unterzubringen, das vermehrte jedoch nur die Qual der Wahl für die Anwesenden, sich unter den mehr oder weniger wichtigen Themen die richtigen auszusuchen.
- WLM: Zusammen mit Austriantreveller nutzte ich die Gunst der Stunde, um gleich im Anschluss zum Ergebnisbericht „Fünf Jahre Wiki Loves Monuments – Der Beitrag der Wikipedianer zu einer Denkmaltopographie in Deutschland“ von Dr. Bernd Gross mit der Zukunftsvision „Was wird aus WLM, wenn wir zu beinahe allen Denkmälern Fotos haben?“ zu ergänzen. Sonderpreise, ein DenkmalCup sowie große und kleine Einzelprojekte stehen im Focus des nächsten Denkmal-Jahres der Wikipedia.
- WLE: Im Anschluss daran ein kritischer Bericht von Benutzer:Blech zum Thema „Wiki Loves Earth in D, A und CH“. Blech war frustriert wegen des geringen Engagements der deutschen Wikipedianerinnen und Wikipedianer für die Organisation des Fotowettbewerbs zum Thema Naturschutz. Wir konnten dem Organisator jedoch unsere Unterstützung anbieten und schlugen vor, im kommenden Jahr eine Vorjury einzurichten, um die Hauptjury zu entlasten und gleichzeitig interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie in Österreich zu gewinnen. Auch die Schweiz will 2016 bei WLE mitmachen.
- Seltsam: Was in dem Vortrag „Freie Bildung - Open Educational Resources (OER)… und was hat das mit Wikimedia zu tun???“ abgelehnt wurde, nämlich ein Team, das direkt an Schulen und Universitäten für Freies Wissen wirbt, wurde bei anderen Diskussionen vehement gefordert. Hubertl und Barnos präsentierten „Wikiversity – ein Neuanfang an der Uni Wien 2015 – und ein Blick voraus in die Wikipedia-Zukunftslabore“, wo zumindest Barnos ein Potential in der Arbeit an Universitäten sieht, neue Autorinnen und Autoren aus dem akademischen Bereich für die Wikipedia zu gewinnen.
- Interessant: Benutzer Tolanor brachte ein altes Thema erneut auf das Tapet: Die Frage der sogenannten „Primärquellen“. Darf ich ein Buch von Hanna Arendt für eine Darstellung in ihrer Biographie in der WP als Quelle verwenden, auch wenn eine Autorin in der Sekundärliteratur ihr widerspricht und offenbar ihr Werk nicht gelesen oder nicht verstanden hat? Nein! - Das darf ich natürlich nicht, ich muss der Sekundärliteratur folgen. Trauriges Beispiel: Was auf verschiedenen Fotos (diese gelten ebenfalls als Primärquelle) für alle evident dargestellt ist, darf ich für eine Beschreibung in der WP nicht verwenden, schon gar nicht, wenn in der (vielleicht schon veralteten) Sekundärliteratur etwas Anderes behauptet wird (Vgl. Fall Schuhschnabel). Tolanor, Micha L. Rieser und ich werden uns dafür einsetzen, dass der betreffende Absatz bei Wikipedia:Quellen endlich geändert wird.
- Positiv: Die Österreicher konnten zwei „Eulen“ einheimsen, die beliebten Preise der „Eulen-Academy“ für hervorragende Leistungen im Dienste unserer Enzyklopädie Wikipedia. Austriantraveller nahm die Eule für Herzi-Pinki und dessen Arbeit im Hintergrund der österreichischen Denkmallisten entgegen, da der Autor nicht persönlich bei der Verleihung in Dresden anwesend sein konnte. Geiserich77 bekam die „Autoren-Eule“ für seine zahlreichen Artikelneuanlagen, die ihm unter anderem den Sieg im WikiCup eingebracht hatten. Da Geiserich aus familiären Gründen ebenfalls nicht anwesend war, hatte ich die Ehre, die schöne Figur zusammen mit der schriftlichen Laudatio zu übernehmen und nach Wien zu bringen.
Bericht: AdminCon in Cuxhaven
Unmittelbar vor der Osterwoche kamen zum vierten Mal nach 2012, 2014 und 2015 Benutzer mit erweiterten Rechten (Administratoren, Oversighter, Stewards und andere) sowie wikipedianisches „Fußvolk“ mit Interesse an administrativen Prozessen zusammen, um über heikle Fälle der jüngeren Vergangenheit, wichtige Themen der wikipedianischen Gegenwart und Ideen zur Weiterentwicklung der bisherigen Prozesse für die Zukunft ausführlich zu diskutieren. Im inoffiziellen Teil des Wochenendes wurde unter anderem der 15. Geburtstag der deutschsprachigen Wikipedia nachgefeiert und über Verschiedenstes diskutiert; eine administrative Intrige gegen die Nichtanwesenden, hier seien die Daheimgebliebenen beruhigt, stand nicht zur Debatte.
Zwei Mitglieder der österreichischen Community – Man77 und Regiomontanus – ließen sich vom weit im bundesdeutschen Norden gelegenen Veranstaltungsort nicht abschrecken und nahmen, unterstützt von Wikimedia Österreich, gemeinsam mit zwei Schweizern und über fünfzig deutschen Wikipedianern an der diesjährigen AdminCon teil. Wie schon zum Beispiel bei der WikiCon 2015 fiel der österreichische Beitrag weniger durch seine personelle Quantität auf als durch seinen Niederschlag im Programm der Veranstaltung. Nachdem Raboe 001, der sich seit Herbst um die Organisation der AdminCon gekümmert hatte, kurzfristig kürzer treten musste, bestand die „Not-Orga“ zum einem Drittel aus Österreichern, während drei der sechzehn Vorträge und Diskussionsrunden im offiziellen Programm in wesentlichen Teilen von Man77 oder Regiomontanus gestaltet wurden.
Für Man77, der in der Programmgestaltung und als Technik-Betreuer erstmals Orga-Luft schnuppern konnte, bot der Aufenthalt in Cuxhaven die Möglichkeit gänzlich neue Erfahrungen zu sammeln und Communitytreffen aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Diese Umstände machten den Ausflug an die Nordsee einerseits nicht zu einem besonders erholsamen und nervenschonenden, andererseits erlauben es die positiven Rückmeldungen und einmal mehr die herzliche Atmosphäre auch ihm, die AdminCon positiv im Gedächtnis zu behalten.
Der Einleitungsvortrag von Marcus Cyron zum Thema „Was ist Relevanz und wie gehen wir in Wikipedia damit um“ gab ein wichtiges Thema der AdminCon vor. Kann ein Artikel, der die Relevanzkriterien nicht zu 100 Prozent erfüllt, durch gute Qualität und belegte Informationen dennoch in die Wikipedia Aufgenommen werden? Vertreibt man durch allzu rigorose und vor allem rasche Löschungen nicht neue Autoren, ebenso Alteingesessene wie Marcus Cyron, der einige Löschanträge gegen von ihm verfasste Sportartikel zu verbuchen hatte? Die Aufnahme des Themas war erstaunlich wohlwollend und die Anliegen von Marcus fanden bei vielen Anwesenden Verständnis, was man in den Löschdiskussionen, die innerhalb der Wikipedia nach der AdminCon stattfanden, bereits bemerken kann.
„Neue Ehrenamtliche gewinnen und halten“ war auch das Thema, über das Regiomontanus berichtete. Vom 19. – 21. Februar 2016 fand zu diesem Thema erstmals ein großes Community-Workshop mit fast 40 Teilnehmern in Berlin statt. Auch drei Österreicher waren dabei vertreten. Regiomontanus hatte es übernommen, die Ergebnisse des Workshops an die Admins weiterzugeben und mit ihnen zu diskutieren. Denn Administratoren sitzen an den Schlüsselstellen, wenn es darum geht, Neulingen zu helfen und sie zur weiteren Mitarbeit in der WP zu motivieren. Zwar ist hauptsächlich die Community selbst dafür verantwortlich, eine freundliche Atmosphäre der Zusammenarbeit zu schaffen, die Admins wurden jedoch von den Berliner Workshop-Teilnehmenden ausdrücklich darum gebeten, durch strenge aber faire Maßnahmen gegen Beleidigungen und Angriffe gegenüber Neulingen vorzugehen. Es wurde beim Workshop eine Bevorzugung von etablierten Benutzern gegenüber Neulingen vermutet. Außerdem sollten beim Löschen von Artikeln bestimmte Mindestfristen eingehalten werden, falls es sich nicht um Unsinnsbeiträge oder Vandalismus handelt.
DerHexer, eben wiedergewählter Steward für alle Wikimedia-Projekte, berichtete über ein internationales Stewardtreffen und über die Aufgaben der sogenannten „Global Admins“, die in Wikimedia-Projekten tätig werden, in denen es nicht genügend Admins gibt.
Ebenfalls im Programm stand ein Vortrag zu Untotem Wikirecht, in dem Man77 den Vorschlag einbrachte, das etwas in Vergessenheit geratene Temp-Deadmin- und Deadmin-Verfahren der deutschsprachigen Wikipedia aufzumodeln. Der Vorschlag wird, nachdem er von den Anwesenden tendenziell positiv kommentiert wurde, in den nächsten Monaten in Form eines Meinungsbildes ausgearbeitet und so der Community vorgelegt werden. Gemeinsam mit Rax leitete Man77 außerdem eine Diskussion zur Frage ein, ob und wann Sperren nur einem Benutzerkonto oder auch der Person, die das Konto betreibt, gilt.
Mehr Informationen über das Treffen findet man in der Wikipedia oder im Pressebericht der Cuxhavener Nachrichten.
Man77 und Regiomontanus, 14. April 2016
Coden im gelobten Land: Bericht vom Hackathon in Jerusalem
Jerusalem Pilgerstadt - in diesem Jahr kam zu den üblichen Verdächtigen eine neue Gruppe Pilger hinzu: Software-Entwickler aus dem Wikiversum, die an die Macht Freien Wissens glauben und sich jährlich zusammenfinden, um MediaWiki weiterzuentwickeln. Da WMAT den kommenden Hackathon in 2017 ausrichten wird, war ich war mit einer kleinen Delegation aus Österreich vor Ort beim Hackathon in Jerusalem, um uns mit den Organisatoren und Teilnehmern auszutauschen und uns im Rahmen der Abschlussveranstaltung am Sonntag als nächster Austragungsort zu präsentieren. Der diesjährige Hackathon war eine rundum gelungene Veranstaltung und wir konnten viele wertvolle Anregungen mitnehmen. Gleichzeitig nutzen wir die Gelegenheit, erste Planungsgespräche mit dem zuständigen Teams der Foundation zu führen.
Auch ohne selbst zu programmieren, gab es außerdem Möglichkeiten sich zusätzlich in die Veranstaltung einzubringen: insbesondere als Anwender von Evaluationstools für unsere Projekte und Programme. Daneben konnte ich bei den Kollegen aus Israel Inspiration sammeln, was Trainingsmaterialien für den Visual Editor und Neulinge im Rahmen von Bildungsprogrammen angeht. WMIL betreibt ein sehr erfolgreiches Education Program und hat neben ausführlichen Standardisierten Lernmodulen in Form von Folien auch eine eigene Lernsoftware entwickelt.
Im nächsten Schritt werden wir unsere Ziele für den Hackathon in Österreich im Rahmen der Strategiesitzung am kommenden Wochenende besprechen, um anschließend die Zeit- und Budgetplanung mit der Foundation anzugehen. Für alle, die mit zur Wikimania nach Esino Lario fahren und die sich für die Mitorganisation des Hackathons interessieren, besteht dort die Gelegenheit das Team der Foundation und Mitglieder der internationalen Entwickler-Community persönlich kennenzulernen und sich den Hackathon während der Pre-Conference anzusehen.
Claudia Garád, 3. April 2016
Bericht: Editathon in Heiligenkreuz
Am 14. März 2016 hielten wir, das war vor allem Raimund und ich, in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. im Stift Heiligenkreuz einen Editathon ab. Im Rahmen des Projektes im Sommersemesters 2016, wo sich Studierende um eine Wissenschaftliche Auseinandersetzung und „Zensur“ je eines Kapitels des HistoCat bemühen, wurde am Anfang des Seminars, das Pater Alkuin, der auch schon einige Jahre Wikipediaerfahrung hat, leitet, ein Editathon abgehalten. Dazu wurden auch andere Teilnehmer der Hochschule eingeladen. Aufgrund des straffen Zeitrahmens von knappen zwei Stunden wurde es schon ein Crashkurs. Es konnte wirklich nur auf die Wikitechnik eingegangen werden, denn es konnte gerade noch der von Raimund vorbereitete Artikel über Gabriel Fazeny abgespeichert werden, als schon die ersten den Kurs verlassen mussten. Ich persönlich finde es schade, da noch einige Fragen in der Luft lagen, zu deren Beantwortung wir leider keine Zeit hatten. So konnte auf die Fragen über Lizenzen, Relevanzen oder Registrierungen kaum eingegangen werden, was aber für eine erfolgreiche Mitarbeit auch sehr wichtig ist, um nicht später negative Erlebnisse zu haben. Trotzdem sage ich Pater Alkuin ein Dankeschön, dass er uns diese Gelegenheit gab, die auch für uns viel neues brachte, und ersuche ihn dafür seine Erfahrungen an die Studierenden weiterzugeben.
Bereits am 5. März 2016 waren wir für einen Editathon bei der Lehrveranstaltung Neue Medien in Geschichtswissenschaft und Geschichtsunterricht an der Universität Wien zu Gast. Auch der dort gemeinsam geschriebene Wikipedia-Artikel kann sich sehen lassen: Palais Larisch-Mönnich.
Karl Gruber, 15. März 2016
Stammtisch und Monumento in Salzburg
- 15-Jahre-Jubiläumsstammtisch
Der im Anschluss an die „monumento“, die internationale Denkmalmesse in Salzburg, anberaumte Stammtisch am 29. Jänner 2016, konnte „mehrere Fliegen mit einer Klappe“ erfassen:
- Zusätzlich zu den Terminen in Wien, Graz, Linz und Dornbirn den 15. Geburtstag der Wikipedia auch in Salzburg zu feiern. (siehe 15 Jahre Wikipedia)
- Den Salzburger Stammtisch, der eine Brückenfunktion zu den bayerischen Kollegen in der deutschsprachigen Wikipedia einnimmt, zu reaktivieren. (siehe Wikipedia: Salzburg)
- Die Anwesenheit von drei bayerischen Kollegen (und einem aus Berlin angereisten Österreicher) während eines von WMDE geförderten Projekts zur Denkmaltopographie für Kontakte und Diskussionen zu nutzen. (Wikipedia:Förderung/Monumento 2016 Salzburg)
- Konkrete Möglichkeiten zu Projekten anlässlich der 200-Jahr Feier des Landes und der Stadt Salzburg als Teil Österreichs anzuleiern. 200 Jahre Salzburg bei Österreich
Ein Stimmungsbericht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse gleich nach dem Stammtisch ist auf der Wikipedia-Seite zum Salzburger Stammtisch zu finden.
Ohne Torte, aber mit Fotokalendern, Foldern, Bierdeckeln und natürlich Schokolade wurde des 15. Geburtstags der Wikipedia (gegründet im Jänner 2001) gedacht. Besonders beliebt bei den Musikfans war das Motiv mit Johann Strauß Sohn auf den Bierdeckeln. Es wurden Berichte und Anekdoten der einzelnen Teilnehmer aus den vergangenen Wikipedia-Jahren abgegeben, wie sie zur Wikipedia gekommen waren und was derzeit ihre Arbeitsschwerpunkte sind.
Wie bei der "monumento" vor zwei Jahren wurde der Stammtisch wieder im Gablerbräu abgehalten, mit sehr freundlicher Bedienung in einem großen, historischen Gasthaus. Der Stammtisch schloss also an die Tradition an, die auch von den bayerischen Teilnehmern geschätzt wurde. Leider mussten altgediente Mitarbeiter des Portals Salzburg in der WP wie Dr. Medicus wegen einer Terminkollision absagen, dafür konnten neue Salzburger für den Stammtisch interessiert werden.
Schmeissnero (er steuerte kürzlich sogar noch zum Mozart-Artikel in der WP einige Wortspenden bei), selbst bei den auf der "monumento" vertretenen Orgelrestauratoren wohlbekannt, diskutierte mit Pimpinellus, einem früheren Kulturjournalisten, die Vorzüge der Mozartstadt. Den Beweis, dass es keiner großartigen Lichtinstallation bedurfte, um eine Orgel als wichtiges Kircheninterieur zu fotografieren, stellte Pimpinellus das Bild der großen Orgel aus dem Salzburger Dom zur Verfügung.
Der umtriebige Pimpinellus berichtete auch über die ersten Erfolge auf dem Weg, in München einen Wikimedia-Stützpunkt, das "WikiMUC", zu schaffen. Ähnlich dem "Kontor" in Hamburg oder dem "Lokal K" in Köln, wird das ein Treffpunkt für Wikipedianerinnen und Wikipedianer im süddeutschen Raum, in dem Workshops stattfinden können und permanent gemeinsam an der Verbesserung der Enzylopädie Wikipedia gearbeitet wird. Auch Österreicherinnen und Österreicher sind dort jederzeit willkommen. Gemeinsame Projekte sind angedacht, nicht zuletzt die Zusammenarbeit in der Organisation des Fotowettbewerbs „Wiki Loves Earth“ (Didi43 und Blech)
Im Sommer wird es eine gemeinsame Lehrveranstaltung der Publizistikinstitute der Universitäten Salzburg und Wien geben, bei der es um „Weltkulturerbe, Kulturgüterschutz und Kommunikation“ gehen wird. Die 200-Jahr Feier des Landes und der Stadt Salzburg als Teil Österreichs wird dabei eine Rolle spielen. Wie auch bei anderen Lehrveranstaltungen der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften werden dabei auch die Wikimedia-Projekte Wikiversity und Wkipedia präsentiert. Den Auftakt bildet eine Wikipedia-Präsentation am 7. August 2016 bei einem Wiener Heurigen.
- "monumento"
Nach einer Idee der Wikipedianer K@rl und Hubertl aus dem Jahre 2011 (die damals nicht umgesetzt wurde) erfolgte der Besuch bei der "monumento 2016" am 29. Jänner 2016 in Salzburg. Es ging darum, denkmalbegeisterte Wikipedianer aus Deutschland zu treffen, die einen Projektplan der besonderen Art ausgearbeitet hatten: Wikipedia:München/Monumento2016
Darüber hinaus gelang es mit den Denkmalämtern aus Österreichs Nachbarländern Kontakt aufzunehmen, die sämtlich (bis auf Liechtenstein) vertreten waren. Italien war durch die Region Südtirol, Deutschland durch das bayrische Denkmalamt vertreten. Den größten Informationsstand präsentierte natürlich das österreichische Bundesdenkmalamt mit zahlreichen Expertinnen und Experten.
Anders als zwei Jahre zuvor referierten die anwesenden Wikipedianer nicht selbst, sondern lauschten den zahlreichen Fachvorträgen und diskutierten an den Informationsständen. Dokumentationen über die einzelnen Denkmalämter wurden angefertigt und mit Fotos illustriert. Biographien der Verantwortlichen für das kulturelle Erbe sollen folgen.
Beppo, 16. Juni 2016
In memoriam Gerhard Wrodnigg
Was ihr den Geist der Zeiten heißt, Das ist im Grund der Herren eigner Geist, |